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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber machten sie den Fehler, alle Kräfte für den Kampf zu mobilisieren. Sie zogen allesamt davon. Nicht einer von ihnen blieb in der Stadt zurück."
    Icho Tolot lachte laut auf. „Und genau damit besiegten sie sich selbst, denn ihr Gott konnte sich plötzlich wieder bewegen."
    „Genau das. Ich konnte meine Molekularstruktur verändern, aber ich brauchte ganze zwei Tage, bis ich mich erholt hatte und aus dem Staub machen konnte. Zwei Tage voller Sorge, denn ich fürchtete ständig, daß sie zurückkommen und mich erneut lahmen würden. Dann kroch ich ziemlich unbeholfen zu meinem Raumschiff, das unentdeckt geblieben war, und startete."
    „Und jetzt steckt der Stachel in Ihrer Seele", amüsierte Icho Tolot sich. „Sie glauben, die Gurrads könnten ebenfalls ein intelligentes Wesen eingefangen haben, das zufällig so ähnlich aussieht wie ihr Anführer Kranar, nur daß es wesentlich größer ist."
    „Ich werde nicht zulassen, daß wir das Standbild so ohne weiteres zerstören."
    „Wer weiß?" gab Icho Tolot zu bedenken. „Vielleicht gelingt es uns gar nicht!
     
    7.
     
    Völlig überraschend brachen Icho Tolot und Domo Sokrat aus dem Unterholz hervor. Sie stürzten sich auf die beiden Löwenköpfigen, die Bäume gefällt hatten, um daraus ein Floß für die Terzrocker zu bauen.
    Die beiden Holzfäller fuhren schreiend zurück. Instinktiv suchen sie ihr Heil in der Flucht, doch sie konnten den beiden Kolossen nicht mehr entgegenkommen. Sie hatten kaum zwei Schritte getan, als sich die Hände der Haluter wie Stahlkammern um ihre Arme legten.
    Die beiden Gurrads verstummten. Mit schreckgeweiteten Augen blickten sie die dunkelhäutigen Riesen an. Sie konnten es offenbar nicht fassen, daß sie es mit zwei recht aktiven und von den Kannibalkristallen unbeeinflußten Terzrockern zu tun hatten. „Sie glauben, daß ihr letztes Stündlein gekommen ist", stellte Icho Tolot lachend fest. Er setzte den Gurrad den er gefangen hatte, auf einen Ast, so daß er in einer Höhe von etwa drei Metern saß und ihm in die Augen sehen konnte. Domo Sokrat tat es ihm gleich. „Versucht nur nicht, da runterzuspringen", warnte er sie. „Ich würde euch zertreten, bevor ihr zwei Meter weit gelaufen seid."
    „Was wollen Sie von uns?" stammelte einer der beiden. „Eure Namen", forderte Sokrates. „Ich bin Äschla", antwortete der Gurrad, den Icho Tolot gepackt hatte. Der andere öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Ton hervor. Er war kleiner als Äschla, und ihm war anzusehen, daß Mut nicht gerade eine seiner stärksten Tugenden war. „Also gut, Äschla", sagte Domo Sokrat. „Du brauchst uns nur einige Fragen zu beantworten, dann kannst du gehen."
    „Ich werde Ihnen alles sagen", beteuerte der Gurrad. „Das möchte ich dir geraten haben", erwiderte Icho Tolot. „Dann heraus damit: Weshalb und mit welchen Mitteln habt ihr die Kannibalkristalle manipuliert?"
    „Das haben wir nicht getan", rief Äschla erschrocken. „Wer war es dann?"
    „Das wissen wir nicht. Kranar hat gesagt, es liegt daran, daß es so viele Brindors gibt. Die Brindors befrieden die Kannibalkristalle, und diese wiederum haben die Terzrocker friedlich gemacht. Aber die Brindors haben nur wenige natürliche Feinde. Sie haben sich in den letzten Jahrhunderten massenhaft vermehrt. In den südlichen Meeren wimmelt es von ihnen, und ich habe gehört, daß auch in den nördlichen Meeren schon viel mehr gezählt wurden als sonst. Das wirkt sich auf die Kannibalkristalle und somit auch auf die Terzrocker aus."
    Icho Tolot und Domo Sokrat blickten sich bestürzt an. Sie waren sich darüber klar, daß eine derart massive Störung des ökologischen Gleichgewichts auf Terzrock nicht so ohne weiteres behoben werden konnte - wenn es sie denn wirklich gab. Sie konnten nicht losziehen und den Bestand der Brindors dezimieren. Sie waren auf keinen Fall bereit, Hunderttausend^ dieser liebenswerten Wesen zu töten, außerdem hatten sie gar nicht die Mittel dazu.
    Wir können nur hoffen, daß die Ursache für die Störung woanders liegt, dachte Icho Tolot entsetzt. „Woher weißt du das alles?" fragte er. „Kranar hat es gesagt", antwortete Äschla, ohne zu zögern. „Kranar weiß offenbar mehr als die anderen", bemerkte Domo Sokrat. „Wir sollten uns mit ihm beschäftigen. Wo finden wir ihn?"
    „Ich weiß nicht. Er könnte in seinem Baumpalast sein."
    „Wo ist das?"
    „Ich zeige es Ihnen", bot sich Äschla an, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte. „Aber Sie dürfen

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