Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abzuwarten.
    Am nächsten Tag zog ein Unwetter herauf, und eine mächtige Dünung türmte sich auf. Doch das Floß war stabil genug gebaut, um sich halten zu können. Icho Tolot band die Terzrocker fest, da sie selbst kaum etwas für ihre Sicherheit unternahmen.
    Die nächsten Tage waren ruhig und brachten kaum Abwechslung. Icho Tolot fing einige größere Fische, die sich allzu nah an das Floß heranwagten. Er packte blitzschnell zu und hob sie an Bord, wo er sie in Portionen an die anderen verteilte.
    Eine Woche verstrich. Immer wieder nahm der Haluter Positionsbestimmungen vor. Sie bewegten sich mehr und mehr in südöstlicher Richtung, so daß sie sich nicht nur vom zweiten Kontinent, sondern auch vom Äquator entfernten.
    Am achten Tag nach ihrem unfreiwilligen Start sichtete der Haluter Land. Einige Inseln schälten sich allmählich aus dem Dunst, der über dem Meer lag. Jetzt riß Icho Tolot einen Baumstamm aus der Dachkonstruktion, um ihn als Ruder zu benutzen. Damit wollte er das Floß lenken, um zu verhindern, daß es an den Inseln vorbeitrieb. Doch das erwies sich als unnötig. Es geriet in ruhigeres Wasser und trieb dann zwischen die Inseln, bis es sich schließlich an einer Klippe im seichten Wasser verfing. Von hier aus konnte er mühelos bis ans Land kommen.
    Er führte einen der Terzrocker nach dem anderen an den Strand. Keiner von ihnen war fähig, für sich allein zu sorgen. Sie waren hilflos wie Kinder, und er fragte sich, was sie wohl getan hätten, wenn er nicht bei ihnen gewesen wäre.
    Als er alle in Sicherheit gebracht hatte, ließ er sie allein und machte sich auf den Weg ins Innere der Insel. Er wollte auf einen der Berge steigen, um sich von dort oben umzusehen. Doch er kam nicht bis dorthin. Kaum hatte er eine Anhöhe überwunden, als er auf einen Haluter stieß, der wie meditierend auf einer Lichtung hockte. „Sokrates", rief er überrascht. „Ich hätte es mir denken können."
    Domo Sokrat blickte an ihm vorbei ins Leere. Er sah nicht gut aus. Seine Haut war stumpf und grau geworden, und seine Augen hatten ihr leuchtendes Rot verloren. Sie sahen dunkel aus und hatten sich bis auf punktförmige Öffnungen geschlossen. Unübersehbar war zudem, daß der ehemalige Orbiter Atlans an Gewicht verloren hatte.
    Icho Tolot packte ihn an der Schulter und rüttelte ihn. „Was ist los mit Ihnen?" fragte er mit dröhnender Stimme.
    Domo Sokrat antwortete nicht.
    Icho Tolot ging zu einigen Bäumen und pflückte große Früchte ab. Damit kehrte er zu Sokrates zurück und stopfte sie ihm in den Mund. Atlans ehemaliger Orbiter ließ es sich gefallen und schluckte die Früchte hinunter. „Ich hätte auch Sand oder Steine nehmen können", sagte Icho Tolot. „Das hätte keinen Unterschied gemacht."
    Er ließ Domo Sokrat allein und gab den Plan auf, einen der Berge zu erklettern. Statt dessen beschränkte er sich darauf, die Insel zu inspizieren.
    Nach und nach entdeckte er an die dreihundert Terzrocker. Sie alle kauerten apathisch zwischen den Büschen und blickten ins Leere. Alle schienen sich völlig in sich selbst zurückgezogen zu haben.
    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehrte er zu Domo Sokrat zurück. „Dreihundert", seufzte er, als er sich neben ihn setzte. „Und es können noch mehr sein. Vielleicht verbergen sich noch welche da oben in den Bergen, wo ich nicht gesucht habe. Und auf den anderen Inseln werden auch noch welche sein."
    Er wartete noch zwei Stunden, dann holte er das Funkgerät aus seinem Versteck hervor und beorderte das Beiboot zu sich. Er brauchte nur etwa eine Stunde zu warten, dann war es da. Er hoffte, daß es von den Gurrads nicht geortet worden war. Dagegen mußte er davon ausgehen, daß es den Posbis nicht entgangen war. Im Gegensatz zu den Löwenköpfen hatten sie den Vorteil, daß sie den Planeten aus dem Orbit heraus überwachen konnten.
    An Bord des Beiboots befand sich ein zweites Howalflektornetz, das Tolot vorsorglich hatte anfertigen lassen. Dieses Netz würde ihm nun helfen, Domo Sokrat aus seiner Lethargie zu reißen. Nachdem er das Netz Domo Sokrat über den Kopf gezogen hatte, zog sich Tolot ins Beiboot zurück, um einige Stunden zu ruhen. Er mußte Geduld haben. Es würde Tage dauern, bis Sokrat sich erholt hatte. Erst danach würde er allmählich wieder aktiv werden.
    Während der nächsten Tage flog Icho Tolot immer wieder auf die offene See hinaus.
    An jedem Tag entdeckte er ein Floß mit apathischen Terzrockern, und er sorgte dafür, daß es die Insel

Weitere Kostenlose Bücher