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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu euch.
    Domo Sokrat wird hierbleiben und mit euch zusammen alles für die Ankunft eurer Freunde vorbereiten."
    Damit wandte er sich ab und flog zum Beiboot hinüber. Kranar wagte nicht, ihm zu widersprechen. Er wußte, daß er das Spiel verloren hatte.
    Icho Tolot flog nicht sofort zu den Inseln hinaus, sondern lenkte das Beiboot zunächst nach Süden. Er wollte wissen, ob die Brindors sich tatsächlich in dem Maß vermehrt haben, wie die Gurrads behaupteten.
    Die Brindors waren die Bewohner des Planeten Nosar. Sie ähnelten terranischen Seehunden. Sie hatten bereits eine primitive Kultur entwickelt, stellten Werkzeuge her und bauten Fallen und Netze, so daß sie eine gewisse Vorratswirtschaft betreiben konnten. Ausgezeichnet hatten sich die Brindors durch ihre besondere Friedfertigkeit. Eben deshalb waren sie nach Terzrock gebracht worden, um hier die Kannibalkristalle zu besänftigen.
    Icho Tolot mochte nicht ausschließen, daß sie sich auf diesem Planeten tatsächlich übermäßig vermehrt und über alle Meere verbreitet hatten. Ökologische Ungleichgewichte waren nicht eben selten, wenn fremdes Leben von einem Planeten zum anderen gebracht und dort angesiedelt wurde.
    Dies waren Eingriffe in die Natur, die sich fast immer rächten, denn das Gleichgewicht der Natur auf einem Planeten hatte sich in Jahrmillionen eingependelt. Zusammenhänge waren entstanden, die in ihrer Komplexität selbst mit den Methoden der modernen Wissenschaft kaum zu übersehen waren. Wer hier eingriff, ohne vorher eingehend recherchiert zu haben, mußte zwangsläufig Unheil stiften.
    Und es geht nicht nur um die Brindors, dachte er, während er in einer Höhe von kaum hundert Metern an der Küste entlangflog. Die Brindors haben ihren eigenen Metabolismus. Sie tragen Mikroorganismen mit sich, die ebenso wie sie nicht auf Big Planet entstanden waren, und von denen niemand wußte, wie sie sich in dieser Umwelt verhalten würden. Letztendlich kann die Ursache für die heutige Lethargie der Terzrocker auch bei ihnen liegen.
    Er entdeckte die ersten Spitzdächer der Brindors. Sie lagen in Buchten und Fjorden, in denen sie vor Wellengang gut geschützt waren. Die Spitzen der Dächer ragten aus dem Wasser hervor. Sie dienten den Brindors für die Frischluftzufuhr.
    Icho Tolot schaltete den Bordsyntron zu und beauftragte ihn, alle Brindor-Behausungen zu zählen, die in den Bereich der Optiken gerieten. Dann zog er das Beiboot bis auf etwa drei Kilometer hoch und beschleunigte.
    Die ersten Ergebnisse seiner Untersuchungen bestätigten die Aussagen der Gurrads nicht. Es gab nicht zu viele Brindors an dieser Küste.
    Der Haluter blieb über eine Stunde über der Küste und suchte alle Gebiete ab, die möglicherweise von Brindors besiedelt waren.
    Er entdeckte nichts Ungewöhnliches. 'Jetzt wandte er sich an Taravatos, den Bordsyntron der HALUTA. „Ich muß wissen, wie hoch die Zahl der Brindors ungefähr ist", teilte er ihm mit. „Kein Problem", erwiderte Taravatos in seiner lässigen Art. „Mit der Fernoptik kann ich die Zahl ihrer Häuser zählen. Sie sind relativ leicht auszumachen. Es genügt, wenn ich einen Teil erfassen, damit ich das Ergebnis hochrechnen kann."
    „Dann fang schon an!"
    Icho Tolot änderte den Kurs des Beiboots und flog zu den Inseln, auf denen er die Terzrocker zurückgelassen hatte. Die Zeit drängte nicht gerade, denn verhungern würde so leicht keiner von ihnen.
    Aufgrund ihres besonderen Metabolismus konnten sie eine nahezu unbegrenzte Zeit ohne Nahrung auskommen. Dazu war allerdings notwendig, daß sie ihre Molekularstruktur änderten und zu stahlharten und unbeweglichen Wesen wurden.
    Doch Icho Tolot wollte nicht mehr lange auf Big Planet bleiben. Ihn zog es weiter nach Andromeda.
    Dorthin führte die Spur seines verschollenen Volkes.
    Wenn ich Terzrock verlasse, muß der Archipel geräumt sein! dachte er, als er die Inseln sichtete. Die Gurrads oder die Posbis sollen sich um die Terzrocker kümmern, bis sie wieder normal sind.
    Etwa eine Stunde war seit seinem letzten Gespräch mit Taravatos verstrichen. Er war nicht besonders schnell geflogen und hätte, wenn er es gewollt hätte, sehr viel früher bei den Inseln sein können. Doch er wartete auf ein erstes Zwischenergebnis von dem Bordsyntron, und er bekam es. „Bis jetzt kann ich nichts Ungewöhnliches feststellen", meldete Taravatos. „Die Zahl der Brindors hat sieh nicht dramatisch vergrößert, sie ist vielmehr überraschend niedrig geblieben. Ich melde

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