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1459 - Die Hexe und ihr Henker

1459 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 1459 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dabei schielte ich nach links, um die Gestalt des Mannes im Kapuzenumhang im Auge zu behalten, von dem die blonde Frau gesagt hatte, dass er ein Henker sei. Ihn sah ich als die größte Gefahr an.
    Das Kreuz hing vor meiner Brust. Es war ständig dabei, Signale abzugeben. Ich sah das Blinken, doch die Wärmeausstrahlung spürte ich nicht, denn zwischen Haut und Kreuz befand sich der Stoff.
    Das Motiv kannte ich jetzt, aber ich konnte es nicht nachvollziehen. Alles lag lange zurück. Die Hexe und ihr Henker waren Relikte aus einer anderen Zeit. Sie hätten längst vermodert sein müssen.
    Dass dies nicht geschehen war, ließ auf eine besondere Hilfe schließen, und ich ging davon aus, dass der Teufel dahinter steckte.
    Eine Hexe, die sich einen Henker als Verbündeten gesucht hatte.
    Das hatte ich auch noch nicht erlebt.
    Ich wollte sehen, wie der Henker unter dem Kapuzenumhang aussah. Sein Körper interessierte mich dabei nicht besonders. Es ging um sein Gesicht, das leider im Schatten lag, weil die Kapuze so weit nach unten gezogen war.
    Ich wandte mich an die Hexe. »Sag ihm, er soll seine Kapuze ein Stück anhebe!«
    »Ist gut. Heb sie an!«
    Der Henker reagierte nicht.
    »Heb sie an!«
    Und dann reagierte er. Aber er hob nicht die Kapuze in die Höhe, sondern seine verdammte Sense.
    Und damit griff er an!
    Ich war so überrascht, dass ich vergaß, abzudrücken. Dafür hörte ich das leise Pfeifen der Klinge, als er die Waffe anhob, um zum Schlag auszuholen.
    Es gab nicht nur mich. Ich musste mich auch um die waffenlose Laurie kümmern, die vor Entsetzen erstarrt war. Sie stand zu weit weg, als dass ich sie hätte fassen können, aber es gab eine andere Person, die sich in meiner Nähe aufhielt.
    Ich musste nur verdammt schnell sein, war es auch, packte die Hexe und schleuderte sie auf den Henker zu.
    Es passte perfekt.
    Die Sense war bereits unterwegs. Der Henker selbst auch, und er konnte den Schlag nach unten nicht mehr stoppen. Dabei hatte er die Waffe raffiniert gedreht, sie hätte meinen Körper von der linken Seite her aufgeschlitzt, und ich hätte ausgesehen wie der Mann auf der Terrasse.
    Nicht mich traf die Klinge, sondern die Hexe. Ich erlebte ein Bild, das ich so niemals erwartet hätte. Die Klinge erwischte den Körper der anderen Gestalt. Ich sah, wie sie ihn teilen wollte, aber zugleich geschah noch etwas anderes.
    Es wurde hell.
    Nein, da hatte niemand das Licht eingeschaltet. Die Quelle des grellen Lichts befand sich dort, wo sich auch die beiden Körper aufhielten und der eine von der Sense durchtrennt worden war.
    Oder nicht?
    Eine wahre Explosion ließ mich taumeln. Ich war geblendet und glaubte für einen Moment, dass sich mein Kreuz von allein aktiviert hatte. Das war nicht der Fall. Das andere Licht wirkte wie eine überhelle Scheibe oder wie ein Spiegel, der uns das Bild dieser beiden Körper noch für einen winzigen Augenblick zeigte, bevor es verschwand und auch nicht mehr zurückkehrte.
    Vorbei!
    Ein leeres Zimmer. Nein, nicht ganz.
    Es gab noch zwei Menschen darin. Laurie Andrews und mich.
    Und beide waren wir ziemlich konsterniert, denn mit einer derartigen Überraschung hatte auch ich nicht rechnen können.
    Dass wir nicht geträumt hatten und beide Verschwundenen ein böses Erbe hinterlassen hatten, konnten wir sehen, wenn wir uns umdrehten und auf die Terrasse schauten.
    Dort lag der tote blonde Mann in einer Blutlache.
    Die Hexe und der Henker waren zwar verschwunden, doch bestimmt nicht für immer…
    ***
    Laurie Andrews hatte sich in die Polsterflucht fallen lassen. Das war auf meinen Rat hin geschehen. Ich hatte das Erlebte noch nicht angesprochen, sondern war erst einmal zu der gut bestückten Hausbar gegangen und hatte uns beiden einen Drink geholt.
    Der Cognac war einer von der teuren Marke. Ich hatte der Frau einen Doppelten eingeschenkt und es für mich bei einem normalen belassen. Da die Polsterlandschaft einen rechten Winkel bildete, setzte ich mich Laurie Andrews schräg gegenüber.
    Ich hatte ihr zuvor den Schwenker in die Hand gedrückt und hob meinen jetzt an.
    »Auf uns, und darauf, dass wir noch leben!«
    Sie schaute mich an. Noch immer lag der Ausdruck von Angst in ihren Augen, und ich sah auch, dass sie nicht mehr zu den jüngsten Frauen zählte. Trotzdem war sie auch ohne Schminke noch attraktiv, denn sie besaß Persönlichkeit und Ausstrahlung, sogar in dem Schockzustand, in dem sie sich immer noch befand.
    Wir tranken.
    Ich genoss den Schluck, wollte aber nicht

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