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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einige Male die
Bühne verlassen und seine Tricks und Zauberkunststücke mitten in den
Zuschauerreihen gezeigt.
    Auch in der Reihe, wo Jeany Heston gesessen
hatte, war er aktiv gewesen. Es war ihm gelungen, ihr die Halskette abzulösen
und aus der Handtasche die Ausweispapiere des ehemaligen Hausmädchens von
Schloß Everthon herauszunehmen, ohne daß sie dies bemerkte.
    Er gab ihr während der Vorstellung die
entwendeten Gegenstände zurück und ließ Jeany bei dieser Gelegenheit wissen,
daß es ihm noch mal gelänge, sie zu überlisten, ohne daß sie merken würde, wie
er es anstellte. Jeany Heston bezweifelte dies und war der Meinung, daß sie nun
auf der Hut wäre.
    Da ließ er es auf eine Wette ankommen und
sagte ihr, daß sie später bei einem persönlichen Gespräch in einer gemütlichen
Bar das zurückerhalte, was er ihr im Lauf der Show noch wegnehmen würde.
    Nach Ende der Darbietung ging er auf sie zu,
um sie auszuführen. Sie lachte und wollte wissen, wer denn nun die Wette
gewonnen hätte. Sie jedenfalls vermisse nichts.
    Da gab er ihr erst mal einen Ohrring zurück.
Jeany Heston konnte sich nicht daran erinnern, bemerkt zu haben, wie er ihn ihr
abgenommen hatte. Ihr Erstaunen wurde noch größer, als er in der kleinen Bar
westlich von London weitere Gegenstände herausrückte. So hatte er außer ihrer
Puderdose und ihrem Lippenstift ihre gesamte Barschaft aus dem Geldbeutel an
sich genommen. Damit nicht genug! Der Clou kam noch: Erst in der Bar stellte
sie fest, daß sie keinen BH mehr trug. Auch den hatte Peter Pörtscher
klammheimlich und mit zauberhafter Geschicklichkeit gelöst, ohne daß jemand es
bemerkt hatte. Zum Zeitpunkt der Rückgabe aber hatte Jeany nach einem
schmackhaften Mixgetränk schon einige weitere Gläser Sekt verkonsumiert, so daß
der Angelegenheit keine Peinlichkeit mehr anhaftete. Es gab spätestens danach
keinen Zweifel mehr daran, wer die Wette gewonnen hatte, und mit
fortschreitender Zeit fand Jeany den Abend mit dem Zauberkünstler immer
reizender.
    »Ich würde ja gern noch bleiben«, ließ sie
sich wieder vernehmen, »aber das gibt bestimmt Ärger. Außerdem, wenn ich zuviel
getrunken habe, fange ich an, über Dinge zu reden, die ich eigentlich für mich
behalten sollte .«
    »Heh, Jeany ?« wunderte sich der Schweizer. »Haben Sie etwa Geheimnisse ?«
    »Ja und nein. Eigentlich... sind es mehr
Sorgen. Und ich wünschte mir, Sie könnten Sie mir wegzaubern. Hokuspokus . . .
und verschwunden sind sie .«
    Sie griff jetzt noch mal nach ihrem leeren
Glas. »Ich glaube ... hicks ... ich trinke doch noch einen kleinen Schluck,
aber das ist garantiert der letzte. Dann verschwinde ich hier wirklich. Noch
mal nachschenken . . .«
    Peter Pörtscher zog die Flasche aus dem
Eiskübel und hielt sie gegen das Licht.
    »Ist kaum noch was drin, nicht wahr ?« ließ Jeany sich vernehmen. »Noch ein paar Tropfen, dann
haben wir sowieso Grund, hier aufzuhören .«
    In der Tat enthielt die Flasche nur noch
einen kleinen Rest.
    Der Kellner an der Bar war aufmerksam genug,
dies mitzukriegen. Schnell kam er an den Tisch.
    »Noch eine Flasche?«
    Jeany winkte ab, aber Pörtscher nickte. »Ja,
allerdings nur noch ’ne kleine. Die Dame hat sich entschlossen, zu gehen. Eine
Null-Komma-Drei-Literflasche tut’s auch .«
    »Richtig«, bestätigte Jeany Heston noch.
»Damit’s gerade noch zwei Gläser voll gibt .«
    Der Kellner kam gleich darauf mit dem
Fläschchen zurück, öffnete den Verschluß und wollte die Gläser füllen.
    »Lassen Sie nur. Das mache ich schon .« Pörtscher nahm die kleine Flasche entgegen und war auch
schneller als der Kellner, der die große leere aus dem Eiskübel mitnehmen
wollte.
    Er starrte den Schweizer an, als dieser die
beiden Flaschen Hals an Hals hielt und den Inhalt der Drittel-Literflasche in
die Dreiviertel-Literflasche umzufüllen begann.
    Der Kellner schüttelte verwundert den Kopf.
»Das hab ich aber auch noch nicht gesehen .«
    »Ich bin gewohnt, aus großen Flaschen einzuschenken.
Ich mag nicht aus solchen Winzlingen nachfüllen .«
    Die große Flasche füllte sich zu einem
Drittel. Damit war der Inhalt der kleinen Flasche weg, aber Peter Pörtscher,
der Illusionist, der das verwöhnte Publikum von Las Vegas zur Raserei gebracht
hatte, hielt die beiden Flaschen noch immer aneinander.
    Da bekam der Kellner große Augen.
    »Aber das ist doch unmöglich !« entfuhr es seinen Lippen. »Die Flasche ... ist ja nun
schon halb voll !« Der Mann beugte sich

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