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1460 - Lockruf des Trolls

1460 - Lockruf des Trolls

Titel: 1460 - Lockruf des Trolls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit, um ihn mit Worten zu beruhigen. Die Cavallo schrie mich an.
    »Hau ab!«
    Ich wusste, dass sie Recht hatte. Noch war die Gefahr nicht vorbei.
    Die andere Seite hatte die Grenze erreicht. Die Gestalten im Nebel waren deutlicher zu sehen, und eine Gestalt wuchs besonders hoch.
    Ein Troll.
    Aber ein Riese. Wahrscheinlich der oberste Götze dieser hässlichen Mordzwerge. Er starrte aus dem Nebel heraus auf Justine, die breitbeinig auf dem Hügel stand und ihm mit ihrem Gewehr zuwinkte.
    »Er wird nicht kommen können, John«, sagte der Rote Ryan zu mir. »Noch gibt es die Grenze, die unsichtbar ist und uns schützt. Man kann von hier hinüber, aber nicht umgekehrt.«
    »Sehr gut.«
    Die Vampirin wusste das nicht. Sie lockte die andere Seite mit ihren Schreien an, aber darum kümmerte sich kein Troll. Sie blieben an der unsichtbaren Markierung stehen und sahen wohl ihre toten Freunde im Gras liegen, mehr auch nicht.
    »Komm zurück!« schrie ich Justine zu. »Sie können die Grenze nicht passieren! Ich will wieder weg!«
    Das passte ihr nicht. Sie stieß mit einer letzten wütenden Bewegung das Gewehr in Richtung Nebel, drehte sich dann um und jagte mit leichten Schritten den Hügel zu uns herab.
    Vor uns blieb sie stehen und schüttelte wütend den Kopf. »Diese Welt gefällt mir nicht.«
    »Du hättest in die andere hineingehen können«, sagte Ryan.
    »Danke. Vielleicht später mal.«
    Ich wollte mich nicht in das Gespräch einmischen, gab jedoch zu bedenken, dass die Zeit drängte.
    »Ja«, sagte der Rote Ryan, »ich bringe euch wieder zurück.« Dann schaute er Timmy an.
    Der Junge lag in meinen Armen. Er lächelte den Roten Ryan an.
    Bestimmt spürte er dessen positive Ausstrahlung.
    »Okay, denn«, sagte mein Aibon-Freund, »es muss sein…«
    Wenig später hüllte uns das Flötenspiel ein. Es war das Erkennungszeichen des Hüters dieser Welt, die sich plötzlich in unserer Nähe zusammenzog.
    »Auf Wiedersehen, John, bis bald…«
    »Auf Wiedersehen, Ryan…« Meine Stimme verklang. Die Umgebung verschwand, auch Justine Cavallo sah ich nicht, aber ich bekam sie trotzdem wenig später zu Gesicht. Da standen wir auf einem etwas feuchten Erdboden und schauten in einen kleinen Tümpel hinein, in dessen Innern das gläserne Grün verschwand und der wieder zum normalen Sumpfloch wurde.
    Wir aber waren frei. Und ich hielt noch einen kleinen Jungen auf den Armen.
    Ich freute mich schon jetzt auf das überglückliche Gesicht der Mutter, wenn sie ihn zurückbekam. Zuvor allerdings musste ich noch eine Frage loswerden.
    »Welcher Teufel hat dich eigentlich geritten, uns noch zu folgen, Justine?«
    »Ich habe nachgedacht«, erklärte sie lächelnd, »und dabei ist mir eingefallen, dass ich dir noch etwas schuldig war.«
    »Das kannst du wohl laut sagen, Justine. Denn seine Schulden sollte man immer begleichen.«
    »Du sagst es, Geisterjäger…«
    ENDE

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