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1460 - Lockruf des Trolls

1460 - Lockruf des Trolls

Titel: 1460 - Lockruf des Trolls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Sumpfloch leben und sich darauf freuen, wieder eine neue Beute bekommen zu haben.
    Der tote Troll lag in Sichtweite. Ob tot oder lebendig, er hätte ihr sowieso nicht geholfen. Er gehörte zu ihren Feinden, und sie war für ihn ein Eindringling.
    Sie konnte nichts tun. Es fiel ihr nichts ein. Und das war für die Blutsaugerin besonders schlimm. Bisher hatte sie alle Situationen in ihrem Leben perfekt gemeistert, und sie hatte sich immer als Siegerin gesehen, auch wenn andere nicht so dachten.
    Wieder sackte sie tiefer. Und erneut merkte sie, dass es einen Halt unter ihren Füßen gab, denn sie trat nicht ins Leere. Aber dieser Halt war eben zu weich.
    Das Gewehr hielt sie noch hoch. Wenn sie versank, würde es zuletzt verschwinden, aber daran wollte sie noch nicht denken, obwohl sie sich eigentlich mit dem Gedanken vertraut machen musste, denn wenn sie an sich hinabschaute, dann sah sie, wie tief sie bereits eingesunken war. Der braune Rand reichte ihr schon bis an die Brust.
    Der rettende Boden lag noch immer gleich weit von ihr entfernt.
    Jetzt gab es nur noch die Chance, dass jemand erschien, um sie aus dem Loch zu ziehen.
    Trolle bestimmt nicht. Sie steckten tief unter ihr, obwohl sie nicht zu sehen waren. Sie hielten sich in einer anderen Welt auf, die sich nur einmal an die Oberfläche des Tümpels geschoben hatte und danach wieder abgesackt war.
    Angst verspürte sie nicht. Dieses Wort existierte nicht für sie. Es sei denn, jemand würde mit einem Schwert erscheinen, um ihr den Kopf abzuschlagen. Ob dann das menschliche Gefühl der Angst in ihr hochsteigen würde, war noch die große Frage. Sie selbst glaubte nicht daran.
    Und so glitt sie wieder ein Stück tiefer…
    Ihre Brüste waren bereits von der Brühe bedeckt. Nicht mehr lange, und sie würde ihren Hals erreicht haben. Dann konnte sie sich schon darauf vorbereiten, einen letzten Blick in die Welt zu werfen, bevor diese für immer verschwand. Sie würde nicht sterben, nein, der Sumpf würde sie begraben, und sollte er sie mal freigeben, dann würden viele, viele Jahre vergangen sein. Dann gab es keinen Sinclair mehr. Dann würde sich die Welt verändert haben.
    Als sie an den Geisterjäger dachte, verzog sich ihr Gesicht zu einem Grinsen. Es wirkte wie die letzte Erinnerung an diesen Menschen, der eigentlich ihr Todfeind sein musste, den sie aber inzwischen als Partner ansah.
    Dass sie nun für immer getrennt wurden, fand sie schade, denn sie hatte sich an das Leben, das sie jetzt führte, gewöhnt.
    Dass sie länger existieren würde als John Sinclair, war in diesem Fall kein Trost für sie.
    Wieder stieg die verdammte Brühe an. Noch hielt sie das Gewehr hoch. Ihr Gesicht blieb weiterhin glatt, sodass es aussah wie aus Marmor gehauen.
    Der Wald schwieg. Oder er hatte geschwiegen, denn plötzlich vernahm sie den Ruf.
    Ihr Name wurde geschrien.
    Die Stimme kannte sie.
    John Sinclair!
    Justine Cavallo schoss in die Luft!
    ***
    Der Wald hatte mich zwar nicht geschluckt, aber viel fehlte nicht daran. Ich bewegte mich durch ein mir unbekanntes Gelände aus Laub- und vereinzelten Nadelbäumen, die auf einem weichen Boden wuchsen, der beim Laufen wie ein Teppich federte.
    Wohin hatte sich die Cavallo gewandt?
    Einen zweiten Schuss hatte ich leider nicht mehr gehört. Also musste ich mich auf mein Glück verlassen, und ich war dorthin gelaufen, wo der Wald recht dunkel war und sich so etwas wie ein Ende abzeichnete.
    Manchmal schaffte ich es nicht, den Zweigen auszuweichen. Dann schlugen sie nach mir, und ich spürte manchmal auch die Nadeln auf der Haut. Es machte mir beim besten Willen keinen Spaß, und die Luft kam mir immer stickiger und feuchter vor.
    Ich schaute immer wieder von rechts nach links, tauchte ein in Schatten, erreichte dann wieder etwas hellere Stellen, überquerte sie und sah den Himmel meist nur als blasse Flecken.
    Ich hatte auf mein berühmtes Bauchgefühl vertraut. Hatte es mich hier im Stich gelassen?
    Ich übersprang einen kleinen Graben, der mit Laub gefüllt war, und blieb neben einer Eiche mit krummem Stamm stehen.
    Bisher war ich einfach nur gelaufen ohne ein bestimmtes Ziel. Ich wusste selbst, dass ich dies ändern musste, aber was tun?
    Die einfachste Möglichkeit kam mir erst jetzt in den Sinn. Es war am besten, wenn ich mich bemerkbar machte, sodass Justine mich hören und reagieren konnte.
    »Justine!«
    Es war kein Rufen, es war ein Brüllen, und schon nach kurzer Zeit hatte ich Erfolg. Der zweite Gewehrschuss hallte

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