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1460 - Lockruf des Trolls

1460 - Lockruf des Trolls

Titel: 1460 - Lockruf des Trolls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kompliziert, dass man danach nicht mehr fragen kann. Wir sind keine Freunde, aber in gewisser Hinsicht eine Schicksalsgemeinschaft, denn wir haben einen gemeinsamen Feind, den mächtigen Vampir Mallmann, der sich mit einem gefährlichen Hypnotiseur verbunden hat. Beide hassen wir sie. Und wir beide stehen auf deren Abschussliste. So hat sich die Blutsaugerin Cavallo auf unsere Seite geschlagen. Dass sie ein Vampir ist, und dazu noch ein besonderer, das brauche ich dir wohl nicht groß zu erklären. Das ist einfach so, und sie hält sich zurück, was ihre Nahrungsaufnahme angeht, wenn ich in ihrer Nähe bin. Freunde sind wir nicht, werden wir nie sein, wir haben nur ein gemeinsames Ziel. Wenn das erreicht ist, dann bin ich gespannt, wie es mit uns weitergeht.«
    »Du meinst die Vernichtung des Vampirs?«
    »Genau das.«
    »Habt ihr Chancen?«
    »Die gibt es immer.«
    Ryan lächelte mir zu. »Okay, das ist dein Problem. Wir haben jetzt ein anderes.«
    »Und ob. Wo finde ich die Trolle?«
    Ryan legte mir eine Hand auf die Schulter.
    »Nicht so voreilig«, sagte er mit leiser Stimme. »Sie mussten hier durch. Es war schon immer so, und wir haben sie auch gelassen. Sie hausten dann an der Grenze und gingen hin und wieder auf die andere Seite, wo Guywano sein verfluchtes Reich noch immer weiter ausbauen will.«
    Ich bekam einen tiefen Schreck. »Dann sind sie schon dort – oder?«
    »Nein, John, diesmal nicht. Auch wir haben unsere Aufpasser, und die haben ihnen eine Falle gestellt. Noch sind sie bei uns. Aber ich weiß, dass man bereits reagiert hat. Man will den Jungen. Man wollte schon immer die Kinder. Man hat sie sich geholt, denn sie waren für die Trolle so etwas wie ein Lebenselixier.«
    »Ja, so steht es in den alten Geschichten.«
    »Die leider wahr sind«, erklärte der Rote Ryan, und seine Augen funkelten noch grüner, als sie schon waren.
    »Du kennst den Ort?«
    Er lächelte. »Hätte ich dich sonst geholt?«
    Hinter mir hörte ich ein leises Lachen. Die helle Frauenstimme klang mir in den Ohren, und als ich mich umdrehte, sah ich Justine Cavallo vor mir.
    Ryan sah sie auch. Er trat einen Schritt zurück, und sein Gesicht verhärtete sich.
    »Was willst du hier?« fuhr ich sie an.
    Justine hob ihr Gewehr an. »Es könnte ja sein, dass ihr meine Hilfe benötigt.«
    Ich sagte nichts mehr, und wir machten uns zu dritt auf den Weg…
    ***
    Es war die besondere Welt des Druiden-Paradieses, die uns umgab.
    Eine Landschaft aus Wäldern, Wiesen, Ebenen und Hügeln. Alles eingetaucht in grünliches Licht, das wie ein weicher Schleier über dem Land lag und die Luft gläsern wirken ließ.
    Hier konnte man sich wohl fühlen. Hier ging man leicht und beschwingt seinen Weg. Und hier begegnete man den Bewohnern, über die sonst nur in Märchen, Legenden und alten Geschichten erzählt wurde. Feen, Elfen, huschende Geister, seltsame Tiere, die allesamt harmlos waren und keine Menschen angriffen.
    Das war die eine Seite. Leider gab es noch eine zweite. Sie war grauenhaft, gnadenlos und bösartig. Beherrscht wurde sie von dem mächtigen Druiden Guywano. Ich hatte ihm schon einige Male gegenübergestanden und es nie geschafft, ihn zu besiegen.
    Er kam auch nie allein. Zu ihm gehörten schlimme Gestalten, die Männer in Grau, die so gesichtslos waren und Menschen in Schatten verwandeln konnten. Aber auch Monster und anderes Gezücht stand auf Guywanos Seite. Gestalten, deren Aussehen oft die Fantasie eines Menschen sprengte.
    Wo die Grenze genau lag, wusste ich nicht. Ich kannte auch nicht die genauen Ausmaße des Landes, das, so behaupteten einige Menschen, zwischen Himmel und Hölle lag und von den angeblich Wissenden auch als Fegefeuer bezeichnet wurde.
    Ob das stimmte, hatte ich nie herausgefunden, und ich wollte es auch nicht unbedingt wissen.
    Jetzt ging es um Timmy, den wir noch nicht gefunden hatten. Hin und wieder klangen uns aus den dichten Büschen seltsame Laute entgegen. Keine, die Furcht eingejagt hätten, nein, es waren wunderbare Melodien, ein herrlicher Glockenklang, verbunden mit einem fröhlichen Echo.
    »Gefällt es dir hier?« fragte Justine, die neben mir ging.
    »Man könnte sich daran gewöhnen.«
    »Ich nicht.«
    »Kein Blut da, wie?«
    »Genau.« Sie grinste scharf. »Was hier existiert, das ist alles nichts für mich.«
    Der Rote Ryan unterbrach unsere Unterhaltung. »Achtung, wir sind gleich am Ziel.«
    Zu sehen war nichts. Nach wie vor umgab uns diese andere Welt, in der das grüne Licht aussah wie

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