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1460 - Lockruf des Trolls

1460 - Lockruf des Trolls

Titel: 1460 - Lockruf des Trolls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stand mit seinem Wohnmobil auf dem kleinen Campingplatz in der Nähe. Es war keiner dieser offiziellen Plätze, die alles boten, was Campern das Leben angenehm machte, nein, hier stand man mitten in der Natur und erlebte sie noch hautnah mit.
    Der Platz war einsam. McCormick war mit seinem Wagen allein dort. Erst in einem Monat würden sich mehr Camper hierher verirren, und die meisten würden auch schnell wieder verschwinden. Zu viel Einsamkeit war auch nichts.
    Einen Pfad gab es nicht. Wer ein Ziel hatte, der musste sich schon quer durch das Gelände schlagen, was Al McCormick auch tat. Er war es gewohnt, sich in der Einsamkeit zu bewegen. Das machte ihm normalerweise nichts aus, aber an diesem Tag hatte er schon seit dem frühen Morgen ein sehr ungewöhnliches Gefühl, das ihn auch nicht wieder verlassen hatte.
    Warum?
    Er kannte die Antwort nicht. Er ging schneller. Das Wohnmobil wartete auf ihn, und er hoffte, dort auf die Männer aus London zu stoßen, denn eine Beschreibung des Campingplatzes hatte er Sir James Powell zukommen lassen.
    Der Wald lichtete sich. Der Boden war nicht mehr so fest. Er wurde nachgiebiger, und in der Nähe sah Al so manches Tümpelauge ölig schimmern.
    Die wenigen Vögel, die es hier gab, hielten sich verborgen.
    Blüten brachen auf. Schmetterlinge flogen vereinzelt. Das Gras hatte bereits eine intensivere Farbe angenommen.
    Erlen wiesen den einsamen Wanderer darauf hin, dass der Sumpf nicht weit entfernt lag. Diese Bäume konnte man lieben oder sich von ihnen abgestoßen fühlen. Ihm waren sie egal. Sie gehörten eben dazu.
    In der recht kurzen Zeit nach seiner Pensionierung hatte er sich mit gewissen Dingen abgefunden. Er musste nicht mehr so schnell sein. Er ließ es langsamer angehen. Da konnte man sich als Mensch schon dem Rhythmus der Jahreszeiten anpassen.
    Womit er sich nicht abfinden konnte, war das Erscheinen dieser verdammten Trolle. Er musste stets an sie denken. Diese kleinen und doch gefährlichen Wesen wollten ihm nicht aus dem Kopf.
    Durch ihre Tarnfarbe war es für sie zudem ein Leichtes, unsichtbar zu bleiben. Sie fanden selbst im Gras Deckung, wenn es nicht besonders hoch wuchs.
    Der Sumpf roch, weil die Luft ein wenig drückte. Aber er bot auch ein etwas freundlicheres Bild als noch vor Wochen, denn die ersten warmen Sonnenstrahlen des Frühlings hatten alles zum Blühen gebracht.
    Wo steckten die Trolle?
    Tagsüber sicherlich in Höhlen oder unter mächtigen Baumwurzeln, die sie sich gern aussuchten. Er würde kaum welche entdecken und war auch froh darüber. Sie hatten ihn bisher noch nicht angegriffen, und trotzdem dachte er darüber nach.
    Einen einzelnen Troll fürchtete er nicht so sehr. Er fragte sich nur, was passierte, wenn sie in einer Horde kamen, um ihm mit ihren spitzen Zähnen die Kehle aufzureißen.
    Nein, er wollte nicht daran denken. Jetzt mussten erst andere Dinge ins Rollen gebracht werden. Hoffentlich trafen der oder die Helfer bald ein.
    Er schritt an den blühenden Büschen vorbei und merkte, dass es ihm warm unter der dicken Jacke wurde. In ihr befand sich noch immer das Winterfutter. Al nahm sich vor, es bei der nächsten Gelegenheit auszuknöpfen.
    Wenig später merkte er, dass das Gelände leicht anstieg. Es war das Zeichen für ihn, dass er sein Ziel bald erreicht haben würde.
    Sein Wohnmobil stand auf der Kuppe dieser flachen Erhebung. Dort wuchs das Gras bis über die Reifen hinweg. Von diesem Platz aus führte auch ein schmaler Pfad zu einer der wenigen normalen Straßen, die diese Landschaft durchzogen.
    Er lächelte erleichtert. Bevor er die Tür seines Wohnmobils öffnete, um einzusteigen, warf er einen letzten Blick in die Runde. Er wollte sehen, ob es Verfolger gab.
    Er sah keine.
    »Nun ja«, sagte Al und öffnete die Tür. Der Wagen war nicht besonders groß. Aber für eine Person reichte er, sogar für zwei, denn am Heck lagen sich die beiden Sitzflächen gegenüber, die man in Schlafgelegenheiten umwandeln konnte. Zwischen ihnen stand ein Tisch, der am Boden festgeschraubt war.
    Al McCormick hatte dort gefrühstückt und den Tisch noch nicht wieder abgeräumt. Das tat er, nachdem er die Jacke ausgezogen und das Futter herausgeknöpft hatte.
    McCormick bewegte sich mit kleinen Schritten. Er tat es nicht freiwillig, es war einfach zu eng. Zwischen dem Tisch und den beiden Vordersitzen gab es auf der rechten Seite die Spüle. Auf der linken befand sich die schmale Tür, die zur Dusche führte. Sie befand sich in einem winzigen

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