1461 - Der Friedenssprecher
werden und nach mir suchen. Daher die Tarnung. Und daher kann ich kein einmaliges Wesen wie einen Mausbiber in meiner Nähe brauchen. Allein dein Erscheinungsbild wäre zu auffällig. Und außerdem brauche ich dich als Reserve für wirkliche Notfälle."
„Du versuchst mich mit Schmeicheleien zu trösten", meinte der Ilt. „Aber egal, ich sehe deine Argumente ein, und ich bleibe hier."
Kurz darauf traf Lalande Mishkom mit den drei Anoree ein. Degruum, Gavval und Shyrbaat waren schon von Perry Rhodan über dessen Vorhaben informiert worden. Das war nötig gewesen, denn für die Anoree bedeutete dies die vorübergehende Aufgabe ihres Raumschiffes. Zu Rhodans gelindem Erstaunen hatten die neuen Freunde ohne Zögern eingewilligt.
Die nächsten Stunden vergingen mit weiteren Vorbereitungen. Dazu gehörte insbesondere das sorgfältige Verstauen der Perle Moto und aller Geräte, die zum Ansprechen und Auslesen der in der Perle enthaltenen Dateien benötigt wurden. Dazu dienten vier schwere Behälter, die mit diversen Sicherungssystemen versehen waren. Die Geräte und die Perle Moto nahmen aber nur einen Bruchteil des Rauminhalts in Anspruch. Die Masse davon bestand aus seltenen Handelswaren und Kunstgegenständen aller Art, die Rhodan hatte zusammentragen lassen. Natürlich dienten diese Dinge nur der Tarnung und der Untermauerung seiner Rolle als interstellarer Kunsthändler Fregor tem Mil.
Ein weiterer wichtiger Gegenstand in den vier Kästen war ein spezieller Minitransmitter.
Er wurde in vier Teilen, jedes im Boden einer Kiste verborgen, mitgeführt. Diese Bereiche des Gepäcks wurden ebenso wie die Schlösser besonders durch energetische Sperren gesichert.
Das Besondere an dem Minitransmitter war sein Ortungsschutz. Die Ortbarkeit eines Transmitters war seit jeher ein Problem, wurden doch beim Abstrahl- und Empfangsprozeß kurzzeitig große Energiemengen aufgewandt, die charakteristische Streuimpulse zur Folge hatten. Diese ließen sich auch aus größerer Entfernung anmessen.
In den letzten sieben Jahrhunderten, die Perry Rhodan und seine Freunde unfreiwillig im Stasis-Feld „verschlafen" hatten, waren auf dem Gebiet des Transmitters-Ortungsschutzes die Techniken weiterentwickelt worden. Anteil daran hatten auch Techniker und Wissenschaftler der Organisation WIDDER, so daß diese Neuerungen heute auch der ODIN zur Verfügung standen.
Fortschritte ermöglichten die Konstruktion von Transmittern, die mit einem deutlich niedrigeren Energieaufkommen arbeiten konnten und damit auch wesentlich kleinere Streuemissionen aufzuweisen hatten.
Aber nicht nur hier waren Verbesserungen erzielt worden. Der durchgreifende Fortschritt betraf die Verkürzung der zeitlichen Prozesse auf den Bruchteil einer Nanosekunde. War der Energieaufwand um fast eine Zehnerpotenz verkleinert worden, so war es der Zeitaufwand um ein Vielfaches von drei Zehnerpotenzen. Dementsprechend waren die unerwünschten Streuimpulse jetzt extrem gedämpft.
Der Restimpuls war geblieben. Und um diesen für heimliche Beobachter unkenntlich zu machen, war ein Zusatzgerät entwickelt worden, der Deformator. Dieses Mikrogerät war mit jedem modernen Transmitter gekoppelt. Es sendete kurz vor dem Transport, während des Energieaufkommens und kurz danach spezielle Modulationen aus, die den Streuimpuls veränderten und ihn nach einem Zufallsprinzip maskierten, so daß ohne gewaltigen technischen Aufwand ein Transmittertransport nicht als solcher zu identifizieren war.
Wenn ein geschützter Transmitter in einer Umgebung arbeitete, in dem es viele Streuimpulse anderer Quellen gab, so konnte er in der Tat unbemerkt in Betrieb gehalten werden.
Den Transport der vier Behälter übernahmen zwei Roboter, denen Perry Rhodan die Namen Archetz und Titon gegeben hatte, um damit auf seine springerische Herkunft zu verweisen. Archetz war der Hauptplanet des Springer-Systems Rusuma, und Titon hieß die unterirdische Hauptstadt dieses Planeten. Solche Namen und Begriffe kannten viele Wesen in der ganzen Milchstraße.
Ansonsten besaßen Archetz und Titon keine Besonderheiten wie Waffen oder Defensivsysteme, denn auch das wäre nur aufgefallen. Dafür befanden sich in ihnen aber Hochleistungssyntroniken und chemische Labors.
Acht Stunden nach Erreichen des Kanela-Systems waren die beiden Space-Jet-Beiboote der CIMAR-RON, die CIM-1 und die CIM-2, mit allen Dingen beladen und startklar. Die kleinen Diskusschiffe würden auf Bydra kaum auffallen.
Perry Rhodan, Sato Ambush,
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