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1461 - Der Friedenssprecher

Titel: 1461 - Der Friedenssprecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß hier ein Name geändert worden war, weckte die Aufmerksamkeit des Agenten. Das Teilwort „Cim" paßte zudem gut zu einem der beiden genannten Schiffsnamen, zu CIMARRON.
    Der Agent war sich nicht sicher, ob dies eine heiße Spur war, aber er würde sie verfolgen.
    Wem die beiden Kleinraumer gehörten, ließ sich leicht in Erfahrung bringen. Wenn das geschehen war, mußte er jemanden beauftragen, mit dem Besitzer oder seinen Leuten unauffälligen Kontakt aufzunehmen. Er selbst würde sich in seiner Originalgestalt den Verdächtigen nicht zeigen.
    Wenig später hatte der Agent seine Angeln ausgeworfen.
    Die Hauptstadt von Bydra hieß Bydratoon und war ein rechtes Sammelbecken für alle möglichen Völker, Händler und Reisende.
    In den Hauptstraßen des Zentrums waren keine Fahrzeuge erlaubt, auch keine privaten Gleiter. Man mußte sich entweder zu Fuß bewegen oder die unterirdischen Bandstraßen benutzen, die aber keinen gepflegten Eindruck machten.
    Oberirdisch reihten sich die Häuser aneinander und verkündeten ihren Zweck. Über drei Viertel aller Gebäude in diesem Teil der Stadt waren Hotels, Handelskontore oder Geschäfte. Der Rest verteilte sich auf Spielhöllen, zwielichtige Lokale und billige Kaschemmen.
    Lalande Mishkom, Gavval und Shyrbaat bildeten das Vorkommando, das zunächst ein geeignetes Hotel ausfindig machen sollte. In ihrer Begleitung befand sich auch der Roboter Archetz.
    Den Empfehlungen der Büros am Raumhafen hatte der Kunsthändler Fregor tem Mil hochnäsig keinen Glauben geschenkt. Der Springer hatte laut verkündet, daß seine Mitarbeiter schon wüßten, was für ihn gut genug sei.
    Lalla, wie die Kopilotin der CI-MARRON von ihren Freunden genannt wurde, hatte ihr Äußeres nur wenig verändern müssen. Sie bevorzugte schon immer schmuddelige Kleidung. Ihr deutlich erkennbares Übergewicht trug mit dazu bei, daß sie wie eine Springerin oder wie eine mit den Springern verwandte Frau wirkte. Nun hatte sie zusätzlich ihre schwarzen Haare, die sie normalerweise straff anliegend trug, der gängigen Springermode angepaßt.
    Sie trug eine mit Goldstreifen versehene Aktentasche, auf der groß der Name ihres Herrn eingestickt war: Fregor tem Mil - Kunsthändler.
    Die beiden Anoree hatten auf jede Maske verzichtet. Sie wirkten ohnehin exotisch genug, so daß über ihre Herkunft nur spekuliert werden konnte. Und bei ihrer Körpergröße von über zwei Metern und den schlanken Leibern ließ sich aus ihnen schlecht etwas Ähnliches wie die Springer machen.
    Sie spielten die Rollen von untergeordneten Hilfskräften des Kunsthändlers.
    Das Vorkommando entschied sich nach einem längeren Rundgang für ein besonders pompöses Hotel mit dem Namen MYBARREK, was in der Sprache der ursprünglichen Bydraner „Paradies" bedeutete. Lalande Mishkom und ihre Begleiter traten protzig und selbstbewußt auf, was der Terranerin leichter fiel als den Anoree. „Mein Herr, Fregor tem Mil, beansprucht eine ganze Etage für sich und sein Gefolge!
    Geld spielt keine Rolle!" tönte sie laut in der Empfangshalle, wo sich ein Blue, ein Überschwerer und zwei Roboter in Hoteluniform dienstbeflissen um die Ankömmlinge bemühten.
    Lalla scheuchte die Burschen herum und lenkte dabei die Aufmerksamkeit anderer Besucher auf sich und ihre Begleiter. In jedem zweiten Satz fiel der Name ihres reichen Herrn, des Kunsthändlers Fregor tem Mill. „Eine ganze Etage haben wir nicht frei", jammerte der Blue unterwürfig- „Dann mach eine frei!" Die Terranerin knallte ein Paket Kreditkarten auf das Pult. Sie hatten diese speziellen Währungseinheiten von Bydra auf dem Raumhafen eingetauscht, was bei der Höhe des Betrags Verwunderung ausgelöst hatte. Perry Rhodan war davon ausgegangen, daß sich diese Aktion herumsprechen würde.
    Ein hochgewachsener Plophoser in elegantem Anzug trat auf die Frau zu. „Mein Name ist Hytac", säuselte er unterwürfig. „Ich bin einer der beiden Geschäftsführer hier. Die Botschaft von der Ankunft deines Herrn, Fregor tem Mil, hat mich soeben erreicht. Wir bitten um Entschuldigung für die kleine Verzögerung. Es ist eine besondere Ehre für das MYBARREK, den berühmten Kunsthändler im Haus zu wissen.
    Die gewünschte Etage steht in wenigen Minuten zur Verfügung. Ansonsten habe ich das Personal angewiesen, alle eure Wünsche umgehend zu erfüllen."
    „Na endlich", maulte Lalla.
    Sie winkte Gavval heran. „Berichte dem Herrn, daß er anreisen kann."
    Die Anoree nickte eifrig und eilte davon.

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