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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie ihr wollt. Aber bin ich der Einzige, der hier an der Sitzung teilnimmt?«
    »Nein.«
    »Das freut mich. Dann standen die drei Autos nicht da, um allmählich zu verrosten.«
    »Geh jetzt!«
    » Klar doch.«
    Unter seinen Sohlen spürte Bill den rauen Teppich. Natürlich hatte er keine Lust, stehen zu bleiben. Er bewegte sich auf den Sessel zu, nahm darin Platz und streckte seine Beine aus.
    So blieb er sitzen, und es verging nicht viel Zeit, als ihm klar wurde, wie einsam er war. Das lag an der absoluten Stille, die ihn umgab.
    Die Tür schloss fest, die Fenster waren ebenfalls geschlossen und ließen keinen Laut durch. Stille kann beruhigend sein, wenn man sie in einer Kirche erlebt oder sich auf sie einlässt.
    Bei Bill Conolly war das nicht so. Es vergingen nicht mal zwei Minuten, da begann ihn die Stille nervös zu machen. Er spürte ein Kribbeln auf seiner Haut. Er hatte den Eindruck, in einer dichten Luft zu sitzen. Das Licht der Lampe kam ihm nicht mehr normal vor. Es war träge geworden, und es erschien ihm wie manipuliert.
    Überhaupt rechnete er damit, dass in dieser Villa alles anders war.
    So allein er auch war, so allein er sich auch fühlte, er glaubte trotzdem nicht daran, dass es auch zutraf. In diesem verdammten Haus konnte er keinem Menschen trauen. Es war das Haus mit den tausend Augen, und er fühlte sich beobachtet.
    Irgendwo konnten sich die Augen der Kameras verstecken. Die im Dunkel liegende Decke war dazu prädestiniert.
    Der Reporter atmete flach. Die Luft hatte einen abgestandenen Geschmack. Sie roch auch seltsam, und Bill verspürte den Wunsch, ein Fenster zu öffnen, um etwas Frische hineinzulassen.
    Das wäre nicht gut gewesen. Man hätte annehmen können, dass er einen Fluchtversuch starten wollte, und das hätte für ihn böse enden können.
    Also warten. Zulassen, dass er auf irgendeine Art und Weise durchgecheckt wurde. Man hatte ihn nicht nach seinem Namen gefragt, und als Bill das einfiel, tastete er nach seinen Papieren. Zumindest den Führerschein trug er bei sich.
    Der war auch noch vorhanden, und als Bill ihn in der Hand hielt, fing er an zu überlegen.
    Man hatte ihn durchsucht. Man hatte dabei keine Stelle ausgelassen. Wahrscheinlich hatte man auch den Führerschein gefunden, sich schlau gemacht und ihn wieder zurückgesteckt in die Geldbörse. Ja, so konnte es gelaufen sein. Je mehr der Reporter darüber nachdachte, umso sicherer war er sich.
    Die Zeit verstrich. Die Luft wurde nicht besser, und von außerhalb der Tür hörte er keinen Laut. Allmählich bekam er Durst. Ein Glas Wasser hätten sie mir ruhig hinstellen können, dachte er.
    Schlagartig veränderte sich seine Umgebung.
    Die Stille verschwand.
    Ein Geräusch hatte sie zerrissen, und Bill Conolly hörte ein schweres, stöhnendes Atmen…
    ***
    Von nun an saß er noch steifer auf seinem Stuhl. Zugleich mit den schweren Atemzügen kroch etwas in das Zimmer hinein, ohne dass es einen Laut abgab. Es war eine andere Temperatur, eine Kälte, die wie ein Dieb kam. Sie war schnell, sie hatte ihn bald erreicht und kroch an ihm hoch wie ein kühler Umhang, der alles von ihm in Besitz nahm.
    Nach den ersten schweren Atemstößen setzte ein Pause ein.
    Bill wartete. Die feinen Haare auf seinen Handrücken und auf den Armen hatten sich aufgerichtet. Er spürte das Kitzeln, als wäre eine unsichtbare Hand darüber hinweggestreift.
    Versteckte sich etwas in der Dunkelheit, das er nicht sah, sondern nur spürte?
    Er rechnete mit allem. Es konnte auch sein, dass sich hier etwas geöffnet hatte.
    Ein Tor – das Tor zu einer anderen Welt, obwohl die normale sich nicht zurückzog.
    Oder es gab eine sehr simple Erklärung dafür. Vielleicht war irgendwo ein Lautsprecher versteckt, aus dem der schwere Atem drang und so an seinen Nerven zerrte.
    Es kehrte zurück. Diesmal leicht verändert. Man konnte es mit einem Schnauben vergleichen, das von einem Tier stammte, das es geschafft hatte, sich heimlich in das Zimmer zu schleichen und sich im Dunkeln zu verstecken.
    War es ein Tier?
    Er wartete auf ein Geräusch und auf eine Bewegung, die ihm Aufklärung gegeben hätte.
    Da war nichts zu sehen. Es gab nur dieses fremde Geräusch, dieses bedrohliche und keuchende Atmen, das Bill zwang, immer wieder den Kopf zu drehen, um nach der Quelle zu suchen.
    Es gab sie nicht.
    Er blieb allein. Er sah den schwachen Umriss der Tür. Auch dort zeigte sich keine Veränderung. So konnte er weiterhin darüber nachdenken, ob jemand dahinter lauerte und

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