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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestimmte Situationen, die dann Grenzen überwinden können.«
    »Sehr kompliziert«, flüsterte Mona.
    »Ich weiß.«
    »Ich sehe es einfacher.«
    »Wie denn?«
    »Es ist der Kontakt zum Jenseits.«
    »Also doch zu den Toten.«
    Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen. »Wer weiß, mein Freund, wer weiß…«
    Es war schon eine ungewöhnliche Gruppe, die hier saß, und Bill gab sich selbst gegenüber zu, dass er gern mehr über die drei Personen erfahren hätte. Hinter jedem Menschen steckt ein Schicksal, und Bill hätte gern mehr darüber gewusst, aber er wagte es nicht, eine entsprechende Frage zu stellen.
    Da er noch immer die Berührung an seinem Bein spürte und dies als ein positives Zeichen ansah, fragte er mit leiser Stimme: »Darf ich dir eine Frage stellen, Mona?«
    »Bitte.«
    »Was passiert hier genau? Ich möchte es wissen, damit ich mich innerlich darauf einstellen kann.«
    »Was macht dich denn so wild darauf?«
    »Nun, ich möchte es nur wissen. Ist das nicht verständlich? Ich spüre einen Spannung in mir und…«
    »Entschuldige, wenn ich dich unterbreche, aber dein Freund hat dir nichts gesagt?«
    »So ist es.«
    »Das wundert mich…«
    »Nein, du kennst ihn nicht. Er ging von ganz anderen Voraussetzungen aus. Er sprach davon, dass ich hier eine echte Sitzung erleben könnte und keine Scharlatanerie. Das hat er mir wortwörtlich so gesagt, und ich bin nun mal ein Mensch, der sich schon immer dafür interessiert hat. Ich habe mich schon zu mehreren Sitzungen überreden lassen, aber darüber konnte ich nur lachen.«
    »Über diese nicht. Sie ist echt.«
    »Da bin ich froh.« Bill versuchte, das Gesicht der Frau genauer zu erkennen, was er nicht schaffte. Das indirekte Licht, dazu noch in diesem violetten Ton, war einfach zu schwach. Es spiegelte sich nur auf der runden Tischplatte.
    »Möchtest du sonst noch etwas wissen?«
    »Ja, ja«, flüsterte Bill. »Ich weiß nicht, wer die beiden Männer sind. Kennst du sie näher?«
    »Nein.«
    Bill wusste nicht, ob die Antwort gelogen war oder nicht. Es war ihm jetzt auch egal, denn ihm fiel eine weitere Frage ein, die er vorsichtig formulierte.
    »Ich weiß, dass keine dieser Seancen ohne ein Medium abläuft. Ist das auch hier der Fall?«
    »In der Tat.«
    »Gut. Und wer ist das Medium?«
    »Du wirst es sehen.« Mehr sagte Mona nicht, und Bill merkte, dass sie ihren Fuß wieder zurückzog, weil sie keinen weiteren Kontakt mehr haben wollte.
    Der Reporter akzeptierte das und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, wobei er die Beine allerdings ausgestreckt hielt.
    Bisher hatte die Anwesenheit dieser drei Menschen seine Überlegungen bestimmt. Nun wollte er sich um die Umgebung kümmern.
    Es ging ihm da nicht nur um den Tisch, der wohl sehr wichtig war, er schaute sich auch um, weil er etwas entdecken wollte, das vielleicht wichtig werden konnte. Eine Kamera, einen Lautsprecher oder etwas anderes, das auf was Fremdes hingewiesen hätte.
    Da war nichts.
    Nur der Geruch kam ihm fremd vor. Er war ja froh, dass es hier nicht so heiß war und sich eine gewisse Kühle ausgebreitet hatte. Ob sie von einer Klimaanlage abgegeben wurde, wusste der Reporter nicht. Jedenfalls war sie vorhanden, und sie sorgte dafür, dass der fremde Geruch blieb.
    Es war kein angenehmer Duft. Er hatte etwas Kaltes und zugleich Abstoßendes. Das war keine angenehme Kühle.
    Bill kam ins Grübeln.
    Bis er es hatte!
    Ja, diesen Geruch kannte er. Aus Grüften, aus Krypten, in denen es kalt war und zugleich feucht, wobei diese Feuchtigkeit aus den Wänden und dem Erdreich strömte.
    Er schielte zur Decke. Wie glatt gestrichen lag sie über ihm. Welche Farbe sie hatte, konnte er beim besten Willen nicht sagen. Jedenfalls war sie heller als der Fußboden.
    Bill sah es nicht, er spürte nur, dass man ihn beobachtete. Diesmal war es nicht die Frau, sondern Erskine, der Mann gegenüber. Dessen breiter Mund war noch breiter geworden, weil er ihn zu einem Grinsen verzogen hatte.
    »Man merkt, dass du neu bist.«
    »Ach, wieso?«
    »Du denkst zu viel! Ja, du machst dir einfach zu viele Gedanken über deine jetzige Situation.«
    »Ist das nicht normal, wenn man hier seine erste Seance erlebt?«
    »Klar, das ist es. Aber bei dir finde ich es besonders ungewöhnlich. Andere, die herkommen, sind auch verwundert, sind neugierig auf das Neue, aber dir fehlt etwas, was die anderen hatten.«
    »Und das wäre?«
    »Angst, Bill, Angst!« Erskine hatte seinen breiten Mund bewegt wie ein Frosch sein

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