1462 - Operation Brutwelt
drei Schiffe sehr viel."
„Und trotzdem ..."
„Die Botschaft ist echt!" Rhodan hatte sich halb von seinem Sessel erhoben und sah beschwörend in die Runde. „Und so gefährlich es auch sein mag, so sehr diese Brutwelt gesichert ist: Es ist unsere erste Chance!
Vielleicht bleibt es unsere einzige! Wir müssen etwas daraus machen!"
Eine Weile herrschte Schweigen.
Danach war es wieder Homer G. Adams, der einen Einwand hatte. „Na gut, Perry. Falle oder nicht, wir versuchen es. Aber wie? Alle Schiffe von WIDDER zusammengenommen reichen nicht aus. Sampson ist eine Festung."
„Wir brauchen eine List", warf Harold Nyman ein.
Ein paar der Anwesenden sahen den Mann von der CASSIOPEIA fragend an. Rhodan nutzte die Gelegenheit, ihn und seine drei Begleiter vorzustellen.
Adams wischte die Bemerkung im nachhinein vom Tisch. „Das geht nicht, Nyman. WIDDER hat alle Listen ausprobiert, die es gibt."
„Das bestreite ich! Auch wenn ich keinen Aktivator trage und nicht zum Führungszirkel gehöre! Niemand kann alle Möglichkeiten ausprobiert haben." .„Schon richtig", gestand Adams unwillig ein.
Rhodan lenkte von dem kleinen Mann ab. „Nyman hat tatsächlich recht", sagte er. „In den letzten Tagen habe ich mich in alle Daten über cantarische Brutwelten vergraben. Ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden."
Stille entstand im Konferenzraum. Rhodan fühlte die Blicke aller auf sich lasten. Aber er war voller Zuversicht; er glaubte daran, daß sie es schaffen konnten. „Laßt mich die Sache von Anfang an erklären. Wir wissen - oder vermuten -, was auf den Brutwelten der Cantaro getrieben wird. Dort erzeugen sie ihren Nachwuchs. Die Daten der Organisation WIDDER bestätigen außerdem, daß in regelmäßigen Abständen von irgendwoher Brutmaterial nach Sampson geschickt wird. Es gibt spezielle Raumfahrzeuge dafür. Diese Schiffe sind uns bekannt."
„Das stimmt!" warf Adams ein. „Wir haben einmal eines dieser Dinger gekapert. Es war voll robotisch. Ein primitiver Kasten. Wir haben es sogar auseinandergenommen und nachgebaut."
„Also wissen wir Bescheid über dieses Detail", fuhr Rhodan fort. „Meine Idee ist nun folgende: Mit ein paar Raumschiffen legen wir uns dort auf die Lauer, wo aller Wahrscheinlichkeit nach da regelmäßig Brutschiffe vorbeikommen. Die gängigen Orientierungspunkte sind WIDDER bekannt."
„Nicht alle", sagte Adams. „Aber doch genug, Perry."
„Gut. Also stoppen wir eines der Schiffe mit gefälschtem Informationscode. Dann gehen wir an Bord, verstecken uns und kümmern uns um den Bordcomputer. Er soll uns schließlich nicht verraten. So simpel ist das ..."
„Jetzt verstehe ich!" rief der Blue Tyly Chyunz mit schriller Stimme dazwischen.
Plötzlich erfüllte Stimmengewirr den Raum. Rhodan tauschte einen Blick des Einverständnisses mit Adams.
Er blieb ruhig auf seinem Platz sitzen und beobachtete. Die Gesichter der Leute veränderten sich von Sekunde zu Sekunde; einige zeigten nur Verblüffung, andere regelrechten Eifer. Nur die drei Anoree schienen völlig unberührt zu sein.
Endlich wurde es still. „Kann ich jetzt weitermachen?" fragte er. „Na los doch, Perry!" ermunterte Adams ihn. „Gut. Meiner Planung nach nisten wir uns in dem Brutschiff ein. Damit kommen wir unangefochten durch alle Sicherheitssperren, die die Cantaro aufgebaut haben. Jedenfalls, wenn wir Glück haben."
„Und dann?"
„Auf Sampson selbst sehen wir weiter. Man brauchte ein gutes Einsatzkommando."
„Gehören wir dazu?" fragte Harold Nyman aufgeregt. „Wir vier von der CASSIOPEIA?"
„So hatte ich es mir gedacht."
„He, das ist eine tolle Sache! - Was meint ihr?" Dabei sah er seine drei Begleiter auffordernd an. Sie erzielten rasch Einigkeit. Am Ende wandte er sich wieder Rhodan zu: „Wir machen mit."
„Und ich habe einen ergänzenden Vorschlag", sagte Nadja Hemata. „Nur zu! Heraus damit, Nadja!"
Die kleine Frau sah sich ein wenig schüchtern um, sprach dann aber mit hörbarer Sicherheit. „Ich denke an das, was Homer gesagt hat. Er meinte, WIDDER hatte eines dieser Schiffe nachgebaut. Wäre es dann nicht besser, wir vernichteten einfach das erste Brutschiff, das wir kriegen können?"
„Ich verstehe, was du meinst, Nadja." Rhodan dachte angestrengt nach. Etwas an der Sache störte ihn, auch wenn der Vorschlag auf den ersten Blick klug und durchdacht klang.
Die Frau fuhr fort, ohne sich daran zu stören. „Also tauschen wir das echte Schiff gegen eines aus, das wir präpariert haben.
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