1463 - Geburt eines Cantaro
übertriebenem Mitgefühl alle unsere Pläne über den Haufen zu werfen."
Die Anoree sahen zwar ein, daß sie nichts überstürzen durften, um die Aktion nicht zu gefährden, aber sie blieben dabei, daß Yttalar es verdient hatte, irgendein Zeichen zu erhalten. „Ich bin bereit", sagte Gucky. „Soll ich ihm ein Autogrammfoto von euch dreien bringen? Das wäre doch wenigstens ein Anfang."
Perry Rhodan erreichte schließlich eine Kompromißlösung. Gucky sollte sich weiterhin auf Yttalar konzentrieren und alles über ihn und seine Situation herausfinden. Wenn sich eine günstige Gelegenheit bot, aber nur dann, wenn der Ilt sicher sein konnte, daß die anderen Zöglinge und die Schulungsleiter keinen Verdacht schöpften, durfte er Yttalar einen Hinweis zukommen lassen, der den erhofften Kontakt in Aussicht stellte.
Welcher Art dieser Hinweis sein sollte, mußte Gucky selbst entscheiden, das hing von den Gegebenheiten ab. „Ich kann es einfach nicht fassen!" rief Gucky in gespielter Ungläubigkeit aus. „Träume ich, oder ist es wirklich wahr? Bin ich denn mündig geworden, daß ich plötzlich selbst entscheiden darf?"
Er hatte damit - wieder einmal - die Lacher auf seiner Seite, und letztlich waren mit Rhodans Kompromißlösung auch die Anoree zufrieden.
Der Blue Tyly Chyunz ergriff die Gelegenheit, einen seiner Mondverse in abgewandelter Form loszuwerden. Und diesmal wurde ihm auch die gewünschte Aufmerksamkeit zuteil.
Er rezitierte: „Sampsons voller Mond, er blickt mich an - fragend, traurig oder wie und wann?"
„Zum letztenmal, Tyly, warum starrst du mich jedesmal, wenn du diesen Unsinn von dir gibst, so seltsam an?" rief Harold Nyman erbost; er schien wirklich verärgert, denn sein volles, rundes Gesicht lief dabei rot an. „Was soll das Gefasel über einen Mond, den diese Welt gar nicht besitzt? „ „Dein Anblick inspiriert mich einfach dazu, Harry", sagte der Blue. „Ich blicke in dein Vollmondgesicht und denke, daß Sampson doch noch einen Trabanten bekommen hat."
Es folgte zuerst einmal irritiertes Schweigen. Wohin sich der Blue auch wandte, bekam er nur lange Gesichter zu sehen. Aber dann sagte Gucky: „Donnerwetter, Tyly hat's drauf."
Natürlich war es spöttisch gemeint, aber diese Bemerkung war es, die die anderen auftauen ließ. Und einer steckte den anderen an, und dann bogen sie sich vor Lachen. „Harry ist Sampsons Trabant", gluckste Nadja unter Lachtränen. „Darauf muß man erst kommen!"
Tyly Chyunz konnte sich in dem Gefühl sonnen, eine Pointe gelandet zu haben, die zumindest unfreiwillig komisch war. Er hatte sie alle verblüfft, weil er ganz gezielt auf einen Gag hingearbeitet hatte. J„War es wirklich so komisch?" erkundigte sich Tyly Chyunz später vertraulich bei Nadja. „Der Gag an sich war ja wohl nicht so gut, Tyly", antwortete sie darauf. „Aber die Ausdauer, mit der du darauf hingearbeitet hast, die verdient Bewunderung.
10.
Jetzt habe ich dich, Yttalar, hatte Shoudar gedacht, als er den Mitzögling bei einer verbotenen Handlung beobachtete. Aber inzwischen waren seit dieser Tat Wochen vergangen, ohne daß er den anderen hätte überführen können.
Man schrieb den 20. Dezember, Shoudar beging bereits seinen 604. Geburtstag. In spätestens drei Wochen würden sie als Generale bestätigt werden, ein Schiff bekommen und in ihre verantwortungsvolle Aufgabe eingewiesen werden.
So weit durfte es nicht kommen, bevor er Yttalar nicht zu Fall gebracht hatte.
Bisher hatte sich Shoudar noch nicht zum entscheidenden Schritt entschließen können.
Der Grund für seine Zurückhaltung war der, daß er nichts Schlagkräftiges gegen Yttalar in der Hand hatte.
Dabei war sich Shoudar seiner Sache ganz sicher. Er war fest davon überzeugt, Yttalar endlich des Verrats überführt zu haben - und wenn schon vielleicht nicht das, so glaubte er, den Beweis gefunden zu haben, es mit einem genetischen Fehlprodukt zu tun zu haben.
Es war während ihres Einsatzes beim anorischen Funksatelliten gewesen, daß Shoudar Yttalar dabei beobachtet hatte, wie er bei den Trümmern irgend etwas hinterlegt hatte. Shoudar hatte leider keine Gelegenheit gehabt, den Gegenstand zu identifizieren, den Yttalar dort deponiert hatte, dazu war keine Zeit gewesen.
Es mochte eine Nachricht für die Betreiber des Friedenssprechers gewesen sein, ebensogut konnte es aber auch sein, daß Yttalar nur irgend etwas hatte loswerden wollen. Das würde er bei einer Konfrontation gewiß aussagen, denn wenn
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