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1463 - Geburt eines Cantaro

Titel: 1463 - Geburt eines Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es um Kopf und Kragen ging, würde er vor keiner Lüge zurückschrecken.
    Das war auch der Grund, warum er bis jetzt noch keine Meldung erstattet hatte. Er brauchte stichhaltige Beweise gegen Yttalar.
    Shoudar hatte lange überlegt, was er tun könnte, um Yttalar eindeutig zu überführen, bis er sich dazu entschlossen hatte, ihn auszuspionieren.
    Schon bald nach ihrer Rückkehr von besagtem Einsatz hatte sich Shoudar eine Überwachungsanlage besorgt. Das war nicht ganz einfach, denn obwohl den Generalfähnrichen Unterstützung zustand, konnte man sich nicht jedes technische Gerät ungefragt besorgen. Offiziell darum anzusuchen, davor scheute Shoudar zurück, weil Yttalar davon hätte erfahren können und womöglich gewarnt wurde.
    Shoudar entschloß sich darum dazu, den Schulungsleiter Tooreca darauf anzusprechen. Da er zu Tooreca in einem außergewöhnlich guten Verhältnis stand, fiel es ihm nicht schwer, sich vertraulich an ihn zu wenden.
    Shoudar sagte ihm ganz offen, daß er jemanden im Verdacht habe, mit dem Feind zu kollaborieren, jedoch nicht genügend Beweise habe, um seinen Namen zu nennen. Wie könne er also an die erforderliche technische Ausrüstung gelangen, ohne daß dies offiziell bekannt würde und der Verdächtige vorzeitig Verdacht schöpfe?
    Tooreca zeigte Verständnis für seine Situation und sagte: „Du bekommst die technische Ausrüstung von mir. Ich werde sie für dich in meinem Namen anfordern."
    Der Schulungsleiter stellte keinerlei Fragen, obwohl Shoudar das halb und halb gehofft hatte, weil er es sich wünschte, jemanden ins Vertrauen ziehen zu können. Irgendwie fühlte sich Shoudar nämlich mit seinem Geheimnis des Lebens nicht mehr sicher; er traute es Yttalar zu, auch einen Artgenossen zu töten. Er hatte gelegentlich von einem Modul gesprochen, das er cynaui nannte und von dem er behauptete, es sei so etwas wie eine Lebensuhr, die Cantaro in sich trügen und die man abstellen könne, wenn man das nötige Wissen besitze.
    Daran mußte Shoudar denken, als er sich während einer Schulungsstunde, von der er unentschuldigt fernblieb, in Yttalars Unterkunft schlich und dort die Mikrospione versteckte. Von nun an konnte er Yttalar ständig auch in seiner Privatsphäre überwachen.
    Wie gesagt, das war bald nach ihrem Einsatz gegen den Friedenssprecher-Satelliten gewesen. Inzwischen waren Wochen vergangen, in denen Shoudar Yttalar nicht aus den Augen gelassen hatte. Aber das erhoffte beweiskräftige Belastungsmaterial hatte er auf diese Weise nicht bekommen.
    Zuerst hatte Shoudar nächtelang gewacht und Yttalar nicht aus den Augen gelassen. Aber mit der Zeit wurde ihm diese Nachtwache zu langweilig, und er machte nur noch Aufzeichnungen, die er sich nachträglich im Zeitraffer vorspielte.
    Gewiß, Yttalar benahm sich schon recht eigenartig, wenn er sich innerhalb seiner Privaträume unbeobachtet fühlte.
    Er saß grübelnd da, wälzte sich unruhig auf seinem Lager, schreckte oftmals wie elektrisiert von seinem Lager hoch, blickte sich gehetzt um und begann dann seine Unterkunft zu durchsuchen.
    Dieses Verhalten entsprach so ganz und gar nicht dem eines zukünftigen Generals, nicht einmal dem eines Durchschnittscantaro. Ein Cantaro hatte sich einfach in der Gewalt - nicht so aber Yttalar.
    In manchen Nächten beschäftigte sich Yttalar stundenlang mit Selbsttests, und das hatte fast den Anschein, als versuche er herauszufinden, was es denn genau war, das ihn von einem makellosen Cantaro unterschied.
    Damit fügte Yttalar gewissermaßen selbst Mosaik- um Mosaikstein in das Gesamtbild ein, das sich Shoudar von einer cantarischen Fehlzüchtung machte. Das reichte zwar für Shoudars persönliche Bestätigung, sich nicht geirrt zu haben, aber es war ihm zuwenig für eine Denunzierung.
    Er wollte Yttalar nicht die geringste Chance lassen, sich aus der Schlinge zu ziehen.
    Fast hatte Shoudar schon die Hoffnung aufgegeben. Aber dann kam der 20. Dezember, sein 604. Geburtstag.
    Und am Ende des Tages geschah es.
    Es passierte etwas so Haarsträubendes, etwas, das nicht nur Yttalar das Koordinierungsmodul kosten mußte, sondern das auch der ganzen Angelegenheit eine völlig neue Dimension gab.
    Vor dieser Instruktionsstunde hatte Shoudar schon die ganze Woche gebangt.
    Ayshupon war als Lehrer der Schrecken aller Zöglinge, aber ganz schlimm war es, wenn er sich die Generalfähnriche einzeln vornahm. Und an seinem 604. Geburtstag war Shoudar an der Reihe, denn es war Tradition, daß die vor ihrer

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