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1463 - Geburt eines Cantaro

Titel: 1463 - Geburt eines Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Von wo?
    Das war im Moment noch nicht so wichtig.
    Shoudar stoppte den Bildrücklauf an der Stelle, als Yttalar noch allein in seiner Unterkunft war. Er hatte sich einen Scanner geliehen und war gerade dabei, seinen Schädel zu durchleuchten, als er durch ein Geräusch in seinem Rücken aufgeschreckt wurde.
    Dieses Geräusch hatte der Fremde bei seinem unvermittelten Auftauchen verursacht. Yttalar wirbelte herum und zeigte beim Anblick des Eindringlings Überraschung. Da sich Yttalar unbeobachtet wähnte, konnte seine Reaktion nicht gespielt sein. Demnach tauchte der Fremde auch für ihn überraschend auf, so daß es sich nicht um eine verabredete Zusammenkunft handeln konnte. „Guck nicht so kariert, Yttalar", sagte das Pelzwesen mit der vorspringenden Schnauze und ließ einen einzelnen Nagezahn aufblitzen. „Ich bin ein Fremder. Wir haben deine Nachricht erhalten und sind hier, um ..."
    Yttalar machte eine Abwehrbewegung. Da griff der Fremde blitzschnell nach ihm und entmaterialisierte mit ihm.
    Sonst ereignete sich nichts bis zu dem Zeitpunkt, als der Fremde Yttalar wieder zurückbrachte. Er war über eine Stunde weg gewesen.
    Yttalar sah sehr mitgenommen aus. Er wirkte krank, wie Shoudar einen Generalfähnrich noch nie krank gesehen hatte. Er zitterte und zeigte einen völlig verstörten Gesichtsausdruck. Was hatte er erlebt, das ihm so schwer zugesetzt hatte? Shoudar hätte es zu gerne gewußt. Aber er würde es schon noch erfahren.
    Zuerst zählte jedoch nur, daß er Yttalar endlich - endlich - verräterischer Umtriebe überführt hatte. „Wir haben deine Nachricht erhalten und sind hier, um ..."
    Diese Aussage war die Bestätigung dafür, daß Yttalar den Fremden und seine Gefährten gerufen hatte. Shoudar wußte auch genau, wann und wo das gewesen war.
    Nun stellte sich ihm aber plötzlich das Problem, wie er sein Material auswerten sollte. Es war eine große Versuchung für ihn, einfach Yttalar aufzusuchen und ihm ins Gesicht zu sagen, daß seine Machenschaften aufgedeckt worden seien. Dies wäre für Shoudar eine große Selbstbefriedigung gewesen und eine gewisse Entschädigung für seine Ausdauer und Mühen.
    Aber er entschied sich dagegen, denn es stand zuviel auf dem Spiel. Wer konnte wissen, wie Yttalar in seiner Panik reagierte - und ob er nicht die Möglichkeit hatte, die Fremden zu warnen.
    Nein, Shoudar durfte nicht an sich denken, sondern mußte handeln wie ein General.
    Er mußte Meldung erstatten - und dafür kam nur der Oberste Schulungsleiter in Frage.
    Shoudar machte sich sofort auf den schweren Gang und nahm die gesamten Bilddokumente als Beweismaterial mit.
    Der Nakk empfing ihn trotz der ungewöhnlichen Stunde, ohne sich nach dem Grund seines Besuches zu erkundigen.
    Ayshupon hörte sich Shoudars Geschichte schweigend an. Nachdem Shoudar geendet hatte, verlangte der Nakk, das Beweismaterial zu sehen.
    Shoudar spielte ihm die Aufzeichnung vor.
    Als das Pelzwesen zu sehen war, zeigte Ayshupon zum erstenmal eine Reaktion. „Das ist doch dieser Ilt, der uns schon zu schaffen gemacht hat", sagte er mit seiner synthetischen Stimme. Danach verfiel er wieder in Schweigen und gab keinen Kommentar mehr ab bis zu der Szene, in der „dieser Ilt" Yttalar wieder in seine Unterkunft zurückgebracht hatte und kurz darauf wieder verschwunden war. „Das sind die Beweise, die ich gegen Yttalar gesammelt habe", erklärte Shoudar abschließend. „Sie sprechen wohl für sich. Sie zeigen auf, daß Yttalar ein Überläufer, ein Verräter ist, eindeutig eine Fehlzüchtung. Ich konnte die Verantwortung nicht mehr alleine tragen und sah mich dazu verpflichtet, dir Bericht zu erstatten, Ayshupon."
    „Du hast richtig gehandelt, Shoudar", sagte Ayshupon bestätigend.
    Daraufhin verfiel er wiederum in brütendes Schweigen. Schließlich gab er einen eigenartigen Laut von sich, der einem Räuspern oder Seufzen gleichkommen mochte. Er richtete seine Optik auf Shoudar, und dann sagte er: „Nun ist es meine Pflicht, etwas zu tun, von dem ich nicht weiß, was es auslösen wird. Wir haben bei unserem Gespräch über das Supremkommando von Befehlsgewalt und Gehorsam gesprochen. Meine folgende Handlungsweise ist als Paradebeispiel dafür anzusehen, daß auch ich nur ein Befehlsempfänger bin."
    „Du bist der Oberste Schulungsleiter, der Befehlshaber von Sampson", sagte Shoudar nur. „So scheint es", sagte der Nakk. „Aber mir ist vorgeschrieben, was ich in bestimmten Situationen zu tun habe. Im vorliegenden Fall bin

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