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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freihändler eine gehörige Portion Nihilismus mit sich herumtrug, gewissermaßen als Schutzhaut, die die Seele vor Schaden bewahrte.
    Die verbleibenden Freihändler-Raumschiffe sowie die Einheiten des ehemaligen Tarkan-Verbands machten sich in Gruppen zu zweien und dreien auf den Weg nach Heleios. Der Kurs und die Koordinaten waren bekannt. Alle Fahrzeuge waren mit Pulswandlern ausgestattet. Das Ziel wurde auf unterschiedlichen Routen angeflogen, falls die Cantaro vom Auszug der Phönix-Bewohner Wind bekämen und Lust verspürten, sich für ihre Niederlage im Ceres-System zu rächen, indem sie den Auswanderern auflauerten.
    Eigentlich hätte sich die HARMONIE als erste auf den Weg machen sollen. Da hatte es jedoch eine überraschende Änderung des ursprünglichen Planes gegeben. Perry Rhodan befand sich im Kontrollraum der ODIN; als er Ronald Tekeners Anruf erhielt. Der Smiler hatte die Unsicherheit des vergangenen Tages überwunden. Er wirkte gefaßt und nüchtern, wie man es von ihm gewohnt war. „Jennifer hat sich anders entschieden", sagte er. „Sie fühlt sich in Irminas Obhut wohl und möchte nicht mit der HARMONIE reisen."
    „Jennifer wird jeder Wunsch erfüllt", antwortete Perry Rhodan. „Welches Schiff hat sie sich ausgesucht?"
    „Die ODIN." Rhodan sah überrascht auf. „Wir bleiben bis zuletzt hier. Unser Start ist auf den fünften Februar festgesetzt. Hat sie sich das überlegt?"
    „Sie weiß es", sagte Tekener. „Es macht ihr nichts aus, solange Irmina bei ihr bleibt, und dazu hat sich Irmina bereit erklärt." Perry Rhodan nickte. „Ihr seid an Bord meines Schiffes jederzeit willkommen."
    So geschah es, daß die HARMONIE mit dem dritten Pulk der Auswandererschiffe in Richtung Heleios aufbrach. Beodu leistete seinem Freund Salaam Siin Gesellschaft. In wenigen Tagen würde man sich auf Heleios Wiedersehen.
    Es wurde allmählich einsam auf der Paradieswelt Phönix. Am 2. Februar 1146 brach die letzte Gruppe von Raumschiffen auf: zwei Einheiten der Freihändler und die LYNX. Die Häuser in Mandalay waren leer geräumt. Die Freihändler hatten alles mitgenommen, was ihnen im Lauf der Jahre lieb und teuer oder ganz einfach unentbehrlich geworden war.
    Zurück blieb allein die ODIN mit Besatzung. Die Orterinstallationen auf Phönix und den übrigen Planeten und Monden des Ceres-Systems waren nach wie vor in Tätigkeit und lieferten ihre Daten automatisch an das syntronische Computernetz des Raumhafens Bonin. Niemand wußte, wann die Cantaro zurückkehren würden. Nur daß sie zurückkehren würden, war jedermann klar. Der Autopilot der ODIN war darauf programmiert, das Schiff sofort in Startbereitschaft zu versetzen, sobald die Orter den ersten verdächtigen Reflex registrierten.
    In den letzten Tagen beschäftigte sich die Mannschaft der ODIN mit Aufräumarbeiten. Was an brauchbarem technischem Gerät in der Stadt Mandalay und im Raumhafen noch vorhanden war, wurde an Bord genommen - in erster Linie die Komponenten des Transmittersystems, das Stadt und Hafen in der Vergangenheit verbunden hatte.
    Die cantarischen Überlebenden, die die ODIN aufgenommen hatte, befanden sich wohl. Soweit sie Verletzungen erlitten hatten, waren sie von Medorobotern versorgt worden. Es fehlte ihnen nicht an den Notwendigkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens. Man überließ sie sich selbst. Intensiv würde man sich mit ihnen erst auf Heleios beschäftigen. Perry Rhodan rechnete damit, daß die Konfrontation mit den drei Anoree die Cantaro dazu veranlassen würde, weniger störrisch zu sein, als man es von cantarischen Gefangenen gewohnt war.
    Inzwischen hatte er Jennifer Thyron gesehen. Dank Irmina Kotschistowas Bemühungen hatte sie die kritische 62-Stunden-Frist nach dem Verlust des Zellaktivators überstanden. Man sah ihr nicht an, daß ihr das kostbare Gerät abhanden gekommen war. Sie wirkte munter und zuversichtlich. Der Mutantin dagegen war anzumerken, daß sie all ihre paranormalen Kräfte einsetzen mußte, um Jennifer vor dem terminalen Zellverfall zu bewahren. Irmina war im Lauf der beiden vergangenen Tage deutlich gealtert.
    Unter derartigen gemischten Vorzeichen brach schließlich der 5. Februar an. 5. Februar 1146 Der herrliche Planet mit dem Blau seiner Ozeane, dem Grünbraun der Landmassen und den weißen Tupfen der Wolkenfelder blieb rasch hinter dem mit Höchstwerten beschleunigenden Raumschiff zurück und war nach wenigen Augenblicken nur noch ein heller Lichtfleck, den das Auge mit Mühe vom Meer der

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