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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Messer, die nur kurz in die Haut hineinstachen und sie dann mit brutaler Wucht aufrissen.
    Toby schrie.
    Niemand hörte ihn. Es waren nur noch abgehackte Schreie, die aus seiner Kehle drangen. Er konnte nicht mehr an sich halten. Es gab seiner Meinung nach keine Stelle mehr an seinem Körper, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Obwohl er die Attacken brutal und böse erlebte, war er nicht in der Lage zu erkennen, wer ihn da wirklich angriff. Zudem traute er sich nicht, die Augen zu öffnen. Er wollte nicht, dass irgendwelche Schnäbel oder was immer da auf ihn nieder hackte, ihm die Augen ausstachen.
    Der Kampf war für Toby verloren. Er hatte sich zu spät entschlossen, etwas dagegen zu tun, was er nun versuchte, als er die Arme endlich anhob und um sich schlug.
    Er traf seine Gegner. Er schlug gegen Körper, gegen Schwingen, die sich so ungewöhnlich anfühlten. Hart wie Leder, rau und zugleich glatt.
    Toby McGuire wusste, dass seine Chancen immer mehr sanken, falls sie überhaupt vorhanden waren.
    Das Wunder passierte trotzdem. Wie es ihm gelang, sich in eine sitzende Haltung aufzurichten, wusste McGuire selbst nicht, aber er schaffte es.
    Für einen winzigen Moment stieg Hoffnung in ihm auf. Vielleicht war es ihm möglich, ganz auf die Beine zu kommen. Blut aus zahlreichen kleinen Wunden lief ihm über das Gesicht und er hatte das Gefühl, als wäre seine Haut mit einer scharfen Säure betupft worden.
    Er wischte über seine Augen.
    Für eine Sekunde hatte er freie Sicht, und was er da sah, ließ ihn beinahe wahnsinnig werden.
    McGuire wunderte sich, wie langsam die Zeit vergehen konnte. Er sah alles überdeutlich, doch dann war nur noch die Dunkelheit vorhanden. Erzeugt von den weiten Schwingen der Angreifer, die kein Pardon mehr kannten.
    Zu dritt prallten sie gegen ihn. Er hörte ihre krächzenden und manchmal auch schrillen Laute wie Stimmen aus der Hölle, und die Schnäbel oder Zähne traktierten ihn weiter.
    Es gab keine Gnade.
    Ihre Bisse drangen tief in seine Haut. Blut spritzte, wenn Adern getroffen wurden. Dass er schrie, bekam er gar nicht richtig mit, aber er wusste plötzlich, dass der Tod die Kirche verlassen hatte, um sich ein neues Ziel zu suchen.
    Er war es!
    Da er den Mund zu weit aufgerissen hatte, flog etwas gegen seine Lippen.
    Ihm wurde buchstäblich das Maul gestopft. Jemand drückte seine letzten Schreie zurück in die Kehle, bis nur noch ein Gurgeln zu hören war, das auch bald verstummte, weil ihm die Luft genommen wurde. Die nächsten Bisse bekam er kaum noch mit.
    Alles war anders geworden.
    Er kämpfte gegen das Ersticken an, und so wusste Toby McGuire nicht, wie er letztendlich starb. Ob durch die brutalen Bisse oder durch das Ersticken.
    Es war auch egal.
    Tot ist tot…
    ***
    Der Pfarrer hatte seine Zeche bezahlt. Er wollte zurück in sein Haus, denn die Erzählungen des Toby McGuire hatten ihn schon beunruhigt. So richtig hatte er das nicht zugeben wollen, aber was der Alte da von sich gegeben hatte, wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf.
    Sollte sich in seiner Kirche tatsächlich der Tod eingenistet haben?
    Im Prinzip unglaublich, aber man konnte nie wissen, was diese oft böse Welt noch alles zum Vorschein brachte.
    Da er alle Gäste kannte, verabschiedete er sich von ihnen persönlich und legte ihnen zum wiederholten Mal nahe, doch die Kirche zumindest halb so oft zu besuchen wie die Kneipe.
    »Bekommen wir da auch unser Bier?«
    Ian Preston seufzte. »Du weißt doch, Billy, die Nahrung, die ich dir geben werde, kann dich auch in einen Rausch versetzen. Jedoch in einen, bei dem es dir nachher gut geht.«
    »Ich weiß nicht…«
    Preston schlug Billy auf die Schulter. »Ich würde mich freuen, wenn du mal kommst und es ausprobierst.«
    »Mal sehen.«
    »Deine Frau kommt regelmäßig jeden Sonntag.«
    »Das weiß ich. Aber ich muss hier die Stellung halten.«
    Preston grinste ihm zu. »Ich bin sicher, dass wir uns irgendwann mal in der Kirche sehen.«
    »Klar, Reverend, klar.«
    »Bis dann also.«
    Der Pfarrer trat hinaus in die frische Luft, die wirklich frisch war im Vergleich zu der in der Kneipe. An irgendwelche Rauchverbote hielt sich keiner. Es wurde auch niemand angeklagt. Die beiden Constables von der Polizeistation rauchten selbst, und Kontrollen hatte es hier noch nie gegeben.
    Der Sommer war da.
    Man roch ihn, auch in der Nacht, und über das Gesicht des Pfarrers huschte ein Lächeln, das allerdings so jäh verschwand wie es gekommen war, denn er musste wieder

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