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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Säulen und warf sich mit großer Wucht dagegen. Er wollte ihr einen Schmerz zufügen, damit sie die tödliche Umklammerung löste.
    Der mörderische Druck ließ tatsächlich etwas nach. Schweiß glänzte auf Mortimer Kulls Gesicht. Er verausgabte sich total.
    Obwohl er diesen Kampf für aussichtslos hielt, gab er nicht auf. Er war entschlossen, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Wieder warf er sich kraftvoll gegen die Säule.
    Die Schlange ließ Kull zwar nicht los, aber der Druck nahm weiter ab. Ob ich es schaffe, ihr das Maul auseinanderzureißen? schoß es dem dämonischen Wissenschaftler durch den Kopf.
    Welches Mitglied des Höllenadels hätte im Kampf gegen Tarsa besser ausgesehen? Höchstens Loxagon, aber alle anderen wären nach Kulls Ansicht genauso in Bedrängnis geraten, wenn sie gezwungen gewesen wären, ohne ihre Magie auszukommen.
    Er wuchtete sich erneut gegen die schwarze Säule, und im gleichen Augenblick schob er die Finger zwischen die Schlangenkiefer. Er drückte das Maul des Höllenreptils auf.
    Plötzlich flog etwas durch die Luft. Eine Waffe - ein Dolch!
    Yoras Seelendolch!
    ***
    Bill drehte den Knauf langsam und öffnete die Tür. Plötzlich stieß hinter ihm Angie einen schrillen Schrei aus, und ihn traf der Schock mit der Wucht eines Keulenschlages, denn Angies Vater war tatsächlich da - und er hatte sich tatsächlich noch einmal aufgehängt!
    Bill spürte, wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Mit unsicheren, tappenden Schritten betrat er den Raum. Der Stuhl, den er umfallen gehört hatte, lag unter den Füßen des Selbstmörders.
    Angie fiel draußen neben der Tür gegen die Wand und schrie immer noch. Sie konnte sich nicht beruhigen, schrie, bis ihr die Stimme versagte.
    Bill Landers sagte sich, daß das, was er sah, unmöglich wahr sein konnte. Man hatte Angies Vater vor fünf Jahren begraben. Er konnte unmöglich zurückgekommen sein, um sich noch einmal aufzuhängen.
    Es mußte sich um eine grauenvolle Vision handeln. Vielleicht war es eine magische Spiegelung, eine Reflexion dessen, was sich hier vor fünf Jahren zugetragen hatte.
    Angies Vater war damals freiwillig aus dem Leben geschieden, weil er über den Tod seiner geliebten Frau nach zwei Jahren immer noch nicht hinweggekommen war.
    Bill ging seitlich an dem Toten vorbei. Er wollte einen Blick hinter das Trugbild werfen, hoffte, den magischen Trick damit aufdecken zu können, aber selbst als er hinter dem Selbstmörder stand, war dieser noch vorhanden.
    Er hatte sich insgeheim gewünscht, von hier aus durch die Erscheinung sehen zu können. War es denn überhaupt eine Erscheinung? Diese Frage hätte sich leicht beantworten lassen: Bill hätte den Toten nur zu berühren brauchen, doch dazu konnte er sich nicht überwinden.
    Angie rutschte am Türpfosten vorbei und blieb an der Wand lehnen. Sie zitterte und schluchzte und brachte es nicht fertig, ihren toten Vater anzusehen.
    »Es ist genau wie damals!« flüsterte sie, und kalte Schauer überliefen sie. »Er kam zurück, um es noch einmal zu tun! Bill, das… das ist entsetzlich!«
    Bill ging zu ihr. Sie sah ihn durch einen dichten Tränenschleier an, nahm gleichzeitig aber auch wahr, was sich hinter ihrem Freund ereignete.
    Fassungslosigkeit grub sich in ihr Gesicht. »Bill… ich glaube, er hat sich gerade bewegt!«
    ***
    Geschafft! schrie es in Mortimer Kull. Du hast die Mutprobe bestanden! Dein Kampf hat dem Höllenadel imponiert! Mit Yoras Dolch kannst du der Schlange den Garaus machen.
    Er ließ sich mit Tarsa fallen. Die Höllenschlange verstärkte sofort wieder den Druck. Kull brüllte auf, seine Rippen knackten. Sollte er doch noch verlieren? So knapp vor dem Ziel?
    Die gehörnte Schlange wußte, was ihr blühte, deshalb wollte sie verhindern, daß sich Mortimer Kull in den Besitz des Seelendolches brachte.
    Er wälzte sich mit dem starken Reptil über den Boden, hielt Tarsa mit einer Hand unterhalb des Kopfes, während er mit der anderen Hand hastig nach dem Dolch tastete.
    Seine Fingerspitzen berührten ihn -und schoben ihn fort. Die Waffe, die Kull so dringend brauchte, rutschte über den spiegelglatten Boden davon.
    Der dämonische Wissenschaftler drehte sich mit der Höllenschlange noch einmal. Tarsas Druck trieb den Schmerzpegel so hoch, daß ihn Kull kaum noch ertragen konnte.
    Diesmal bekam er die Waffe in die Finger, und er stach sofort zu. Wo er das Reptil traf, wußte er nicht genau. Es war ihm egal, nur die Wirkung, die er damit erzielte, war ihm

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