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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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brachte die Blitze zum Erlöschen.
    Ein höhnisches Gelächter, ohrenbetäubend laut, hallte mit einemmal durch das Haus. »Ihr Narren wollt Cardia helfen!« rief die Stimme verächtlich. »Aber das könnt ihr nicht! Sammeh gehört mir, den gebe ich nicht mehr her! Und Cardia muß sterben!«
    ***
    Bill Landers kreiselte herum. Er fand nicht bestätigt, was Angie gesagt hatte, aber er hatte es sich abgewöhnt, an ihren Worten zu zweifeln.
    Angie klammerte sich verzweifelt an ihn, und plötzlich geschah etwas Unfaßbares: Der Tote schlug die Augen auf!
    »B-i-l-l-!« kreischte Angie hysterisch, und ihre Fingernägel stachen wie kleine Messerspitzen in seinen Arm.
    Der Tote starrte sie feindselig an.
    »Oh, Bill, ich halte das nicht aus!« schluchzte Angie. »Vater! Daddy…!« Haß glomm in den Augen des Mannes, der in Angie nicht mehr seine Tochter zu sehen schien. Eine unvorstellbare Kraft wirkte auf den Stuhl ein und stellte ihn auf.
    Angies Vater stand wieder darauf. Er hob langsam die Hände und nahm den Strick ab. An seinen Fingern befanden sich lange schwarze Krallen, und sein Gesicht nahm ein teuflisches Aussehen an.
    »Bill!« flehte Angie verstört. »Bitte sag, daß das nicht wahr ist!«
    Der Mann stieg vom Stuhl herunter. »Bill, ich habe wahnsinnige Angst!« schluchzte das Mädchen. »Er will uns umbringen!«
    »Los, raus hier, Angie!« stieß Bill aufgeregt hervor.
    »Ich… kann nicht, Bill…«
    »Wir müssen raus!« Er packte das Mädchen und riß es mit sich. Angie verlor das Gleichgewicht. Bill fing sie auf und schleifte sie aus dem Raum. Draußen lehnte er sie an die Wand.
    Er griff nach dem Knauf und riß die Tür zu. Kaum hatte er den Schlüssel zum zweitenmal im Schloß herumgedreht, rüttelte Angies Vater ungestüm an der Tür. Er schlug mit den Fäusten wild dagegen. Wummernd hallten die Schläge durch das große Haus. Bei jedem Schlag zuckte Angie zusammen, als hätte er sie getroffen.
    »Das ist alles deine Schuld!« schluchzte sie. »Weil du deinen Mund nicht halten konntest! Warum mußtest du der Hellseherin diese Frage stellen, die alles durcheinanderbrachte?«
    »Verdammt noch mal, ich konnte die Folgen doch nicht absehen.«
    »Du hast dieses Grauen heraufbeschworen, Bill.«
    »Es tut mir leid.«
    »Was nützt das jetzt noch? Wir werden sterben. Dieser Dämon hat meinen Vater geschickt, damit er uns umbringt!«
    »Noch haben wir eine Chance, Angie. Komm, steh auf!« verlangte Bill. »Wenn dein Vater die Tür aufbricht, sind wir nicht mehr im Haus. Wir hauen ab.«
    »Wohin denn?«
    »Ich bringe dich erst einmal zu mir.«
    »Denkst du, dort wird er nicht hinkommen?«
    »Keine Debatte, Angie! Du tust jetzt, was ich sage, und zwar ohne Widerrede, ist das klar? Ich habe dir versprochen, daß dir kein Leid geschehen wird, solange ich bei dir bin, und ich werde mein Wort halten. Komm!«
    Es war nicht einfach, mit ihr die Stufen hinunterzusteigen. Die grauenvolle Angst schien ihr die ganze Kraft geraubt zu haben. Immer wieder verlangte Bill von ihr, sich zusammenzureißen.
    »Hab keine Angst! Sei unbesorgt! Wir schaffen es! Es ist nicht weit bis zu meinem Wagen. Halte durch, Angie. Im Auto bist du sicher. Wenn du nicht zu mir nach Hause willst, ist das okay. Dann überlegen wir uns während der Fahrt, wo wir untertauchen können. Glaub mir, es wird alles gut.«
    »Wir können uns vor ihm nicht verstecken. Er wird uns überall finden, Bill.«
    »Das glaube ich nicht Er ist bestimmt nicht allwissend.«
    »Hast du immer noch nicht begriffen, daß so gut wie alles möglich ist?«
    »Na schön, dann suchen wir eben in der Kirche Zuflucht. Dort kann das Böse nicht hinein«, sagte Bill.
    Diese Aussicht verlieh dem Mädchen neue Kräfte. Sie faßte wieder Mut, wagte zu hoffen. Es gab eine Kirche ganz in der Nähe. Wenn Angie Zeit hatte, besuchte sie die Messe. Sie war sogar mit dem Priester gut bekannt. Bill hatte recht. In der Kirche waren sie sicher, dort hatte das Böse keinen Zutritt.
    Die beiden eilten durch die Halle.
    Bill riß die Haustür auf… und prallte zurück, denn vor ihm stand Angies Vater!
    ***
    Wir hätten Bill Landers’ Haus gleich wieder verlassen können. Lenroc hatte an der Tür zwar eine magische Sperre angebracht, doch die hätte Metal zerstören können, aber dann hätten wir nicht gewußt, was mit Landers war.
    Wenn wir schon hier waren, mußten wir uns auch umsehen. Ich hoffte, daß wir den jungen Mann nicht fanden.
    Lenroc schien sich abgesetzt zu haben. Er machte sich

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