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147 - Cardia, die Seelenlose

147 - Cardia, die Seelenlose

Titel: 147 - Cardia, die Seelenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllenreptil fertig werden? War es überhaupt möglich, Tarsa ohne eine Waffe zu besiegen? Die zur Schlange gewordene Teufelin folgte dem dämonischen Wissenschaftler.
    Kull überlegte blitzschnell, was er tun sollte. Asmodis hatte gesagt, der gesamte Höllenadel würde zusehen. Bisher hatte Kull seinem illustren Publikum noch nichts Sehenswertes geboten.
    Zurückgewichen war er, versteckt hatte er sich. Das taten Feiglinge. So war die Mutprobe nicht zu bestehen. Auf diese Weise würde er sich die Dämonenweihe nicht verdienen.
    Er mußte die Höllenschlange angreifen!
    Ihr Kopf schob sich an der Säule vorbei. Tarsa trug immer noch ihre schwefelgelben Hörner. Eine lange schwarze, gespaltene Zunge flatterte aus ihrem Maul, und aggressive Zischlaute wehten dem dämonischen Wissenschaftler entgegen.
    Der Blick der kalten schwarzen Augen seiner Gegnerin wollte ihn bannen, doch er entzog sich mit eisernem Willen der hypnotischen Kraft des Schlangenblicks.
    Entschlossen trat er zur Seite und nach vorn. Der muskulöse Körper der Riesenschlange spannte sich, schob sich zusammen. Wenn sie mich umschlingt, bin ich verloren, ging es Mortimer Kull durch den Kopf.
    Er mußte das um jeden Preis verhindern. Tarsa war bestimmt kräftig genug, ihn zu erdrücken. Sämtliche Knochen würde sie ihm mühelos brechen, wenn er nicht aufpaßte.
    Sie kehrte um. Kull stürzte sich auf sie und packte mit beiden Händen zu. Er riß sie hoch, sie war sehr schwer. Er hatte einen Plan, wollte sich mehrmals mit ihr drehen und ihren gehörnten Schädel dann mit großer Kraft gegen die Säule schmettern.
    Doch der Plan funktionierte nicht. Die Fliehkraft streckte die Höllenschlange nicht so, wie sich der dämonische Wissenschaftler das vorgestellt hatte.
    Tarsa zog sich zusammen, krümmte ihren dicken Leib zu einem U und biß Kull in die Hand. In ihren Zähnen war kein Gift, aber der Biß war so schmerzhaft, daß Mortimer Kull aufschrie und loslassen mußte.
    Das Höllenreptil landete auf dem glatten Boden und rutschte ein paar Meter weit. Zischelnd und züngelnd kam es wieder, während sich Kull die schmerzende Hand hielt.
    Diese Runde ging eindeutig an Tarsa.
    Mortimer Kull sah seine Felle davonschwimmen.
    ***
    Bill Landers’ Haus war näher als das von Angie Laszlo, deshalb steuerten Metal und ich zuerst diese Adresse an. Bill und Angie hatten etwas gesehen, das nicht für ihre Augen bestimmt gewesen war.
    Cardia machte sich mit Recht Sorgen um die beiden. Es war durchaus denkbar, daß Lenroc etwas gegen sie unternahm, damit sie seinetwegen nicht die ganze Stadt in Aufruhr versetzten.
    Sollte er gegen die beiden etwas im Schilde führen, dann würde er bald etwas unternehmen, das stand für mich fest, deshalb wollte ich Bill und seiner Freundin vorschlagen, mit uns zu kommen und für einige Zeit die Gastfreundschaft meiner Freunde in Anspruch zu nehmen.
    Metal war sehr schweigsam. »Woran denkst du?« fragte ich ihn.
    »An Cardia«, antwortete er.
    »Gefällt sie dir?«
    »Sie ist sehr schön«, sagte der junge Silberdämon.
    Ich horchte auf. Hegte er Sympathien für die Reisende? Er hatte früher eine Freundin namens Arma gehabt; die Zauberin war irgendwo in der Hölle verschollen. Raubvögel hatten sie entführt. Niemand wußte, ob sie noch lebte oder von den Vögeln getötet worden war.
    Aber heute hätte Arma nicht mehr zu Metal gepaßt, denn nun standen sie in getrennten Lagern. Arma vertrat das Böse; sie umzudrehen war vermutlich so gut wie unmöglich.
    Befand sich Metal auf der Suche nach einer neuen Partnerin? Glaubte er, sie in Cardia gefunden zu haben?
    »Sie hat ein Kind von einem Dämon«, sagte ich.
    »Du meinst, das könnte zu Schwierigkeiten führen?«
    »Für jemanden, der mit Cardia Zusammenleben möchte - ja«, sagte ich. »Möchtest du das? Könntest du dir ein Leben mit Cardia vorstellen?«
    Der junge Silberdämon nickte. »Ja, Tony, ich glaube, das könnte ich.«
    »Sie ist eine Reisende«, gab ich zu bedenken. »Man kann sie nicht halten. Es ist ihre Bestimmung, immer weiterzuziehen, nie lange an einem Ort zu verweilen. Wenn sie nicht unglücklich werden und verkümmern soll, darf man sie nicht zwingen zu bleiben. Du müßtest ziehen. Wer sich an Cardia bindet, wird ein Dimensionen-Vagabund, ein ruheloser Wanderer, ohne Ziel und ohne Heimat. Du müßtest viel für Cardia opfern - deine Familie, deine Freunde…«
    Metal lächelte. »Ich habe nicht gesagt, daß ich die Absicht habe, mit ihr zusammenzuleben. Ich sagte

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