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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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ein sportlicher Typ.
    »Ich nehme
an, ich habe mir sämtliche Knochen im Leib gebrochen«, entgegnete X-RAY-7.
    »Da darf ich
Ihnen eine überraschende und erfreuliche Mitteilung machen, Monsieur«,
entgegnete Chanol. »Sie haben zwar ’ne Menge blauer Flecken davongetragen, aber
sich nicht mal ’ne Rippe angeknackst .«
    Und dann
erfuhr Iwan Kunaritschew, wie man ihn gefunden hatte.
    Der gellende
Aufschrei hatte einen Anwohner alarmiert, der sah, wie Iwan durch die Luft
rudernd in den Hof fiel und dort reglos liegenblieb.
    Kunaritschew
aber wußte ganz genau, daß er nicht geschrien hatte. Dieser Schrei war aus dem
Mund des Unsichtbaren gekommen.
    Daß es bei
seinem Fenstersturz einige Ungereimtheiten gab, daran war nicht mehr zu
rütteln.
    So war der
Russe zum Beispiel nicht direkt auf dem Boden liegend gefunden worden, sondern
etwa dreißig Zentimeter darüber liegend, wie Chanol sich vorsichtig ausdrückte,
ohne ihn aus den Augen zu lassen, während er dies sagte.
    Kunaritschew
hatte sofort den richtigen Verdacht. Er hatte noch mal Glück im Unglück gehabt.
Der Sturz des Unsichtbaren war vor seinem erfolgt. Der Zufall wollte es, daß er
genau an der gleichen Stelle zu Boden kam wie der andere. Er war auf dem nicht
sichtbaren Körper gelandet. Dadurch war verhindert worden, daß er mit voller
Wucht auf dem holprigen Boden aufkam. Nicht zu verhindern war, daß sein Kopf
jedoch mit dem groben Pflaster im Hinterhof des Hotels Bekanntschaft machte.
    »Sie haben
einen Schädel wie Granit«, sagte Chanol anerkennend. »Bei jedem anderen wäre
garantiert mehr gewesen als nur eine mehrere Stunden andauernde Bewußtlosigkeit,
eine Beule, groß wie eine Kinderfaust und eine Gehirnerschütterung, die Sie in
drei Tagen überwunden haben werden . . .«
    »Wenn man
schon nichts im Kopf hat, Doktor«, entgegnete der PSA-Agent, »dann soll die
Hülle wenigstens massiv genug sein. Warum sollte einer alles und der andere
nichts haben, nicht wahr? «
    Kunaritschew
grinste unverschämt, und Chanol konnte nur den Kopf schütteln.
    Außer dem
Russen und dem Arzt hielt sich eine dritte Person im Krankenzimmer auf.
    Es war eine
junge Schwester, die zwei Schritte von Kunaritschews Krankenbett entfernt stand
und den Russen groß und bewundernd ansah.
    Chanol ließ
X-RAY-7 auf dessen diesbezügliche Frage wissen, daß er vor sechs Stunden hier
eingeliefert worden war. Die sofort durchgeführten Untersuchungen ergaben, daß
der Sturz aus der ersten Etage zu keiner ernsthaften Verletzung geführt hatte.
    »Was Sie
jetzt brauchen, sind ein paar Tage Ruhe, und dann werden Sie wieder auf den
Beinen sein«, nickte Chanol.
    »Und wer,
Doktor, gibt Ihnen die Gewißheit, daß ich ein paar Tage Zeit habe ?« fragte Iwan ungerührt und schlug die Bettdecke zurück. Er
trug ein knöchellanges Leinennachthemd, offenbar aus den Beständen des
Krankenhauses. »Das nächste Mal will ich dran denken«, sagte er unvermittelt,
ohne daß seine beiden Zuhörer wußten, worum es ging.
    »Woran
wollen Sie denken ?« hakte Chanol nach.
    »Daß man nie
ohne Pyjama oder Nachthemd in der Handtasche unterwegs sein sollte! Für den
Fall, daß man vom Balkon gestoßen wird, muß man schließlich krankenhausgerecht
ausgestattet sein ...«
    Chanol
machte eine süß-saure Miene. Dieser Russe hat einen komischen Humor an sich,
dachte er.
    »Oder«, fuhr
Kunaritschew ungerührt fort, als er die verdutzten Gesichter sah, »ich nehme
vielleicht mein Zigarettenetui dafür. Dann allerdings muß es ein Nachthemd aus
Seide oder Nylon sein. Man kann’s leicht zusammenrollen und zu den Stäbchen
stecken. Dieses gestärkte Leinending«, deutete er auf das Hemd, das er trug,
»eignet sich dazu nicht. Dafür braucht man schon einen Koffer, um es überhaupt
unterzubringen. Die Idee muß ich mir merken. Ich glaube, daß sich dadurch
tatsächlich eine Marktlücke schließen läßt .«
    Chanol und
die Krankenschwester warfen sich einen Blick zu.
    Iwan
Kunaritschew las in ihren Augen, daß sie ihn im Moment nicht ganz ernst nahmen.
    Ob sie wohl
dachten, daß er möglicherweise bei dem Sturz doch nicht ungeschoren
davongekommen war?
    Er wollte
seinen überraschenden Ausführungen noch etwas hinzufügen, als er
zusammenzuckte.
    Das Gesicht
der Krankenschwester veränderte sich.
    Ihre Augen
wurden noch größer, als sie es von Natur aus schon waren, die Gesichtshaut nahm
eine blaurote, ungesunde Farbe an, und die Französin öffnete den Mund zum
Schrei, ohne daß jedoch auch nur ein

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