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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Karte.
    Unerwartet
ließ er seinen Gegner los, der sich unter ihm wand wie eine Schlange, und warf
sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen den Arm des Unsichtbaren. Der war
auf diese Reaktion nicht gefaßt.
    Das wurde
ihm zum Verhängnis.
    Die
Waffenhand rucke herum, als der unsichtbare Finger den Stecher durchzog.
    Ein greller
Blitz!
    Dann ein
wilder, panikartiger Aufschrei ...
    Schaurig
hallte er durch das kleine, freundlich eingerichtete Krankenzimmer.
    Dumpf polternd
fiel die Waffe zu Boden.
    Blut...
    Es sickerte
aus halber Höhe über den Boden, schien aus dem Nichts zu kommen und bildete
rasch eine handgroße schimmernde Lache.
    Kunaritschew
fühlte den Körper des Unsichtbaren. Der lag schlaff auf der Seite und rührte sich
nur schwach.
    Iwans Herz
pochte wie rasend.
    Wohin war
der Schuß gegangen? War der andere tödlich verletzt?
    Rasch
tastete er den Körper ab. Die ganze Auseinandersetzung war für ihn,
Kunaritschew, glücklich ausgegangen. Während er sich versicherte, daß der
andere sich noch in seiner Nähe befand, rief er Dr. Chanol zu, unbedingt die
Fenster zu schließen.
    »Einer von
der Sorte genügt mir«, knurrte X-RAY-7. »Ich vermute, daß er erst vor wenigen
Minuten durch das Fenster gekommen ist. Hätte er sich die ganze Zeit über hier
schon aufgehalten, würden wir wohl alle drei nicht mehr so munter herumstehen .«
    »Monsieur .
.. war das . .. was hat das alles zu bedeuten ?« fragte der Arzt stockend.
    »Da, Doktor,
bin ich überfragt. Ich weiß nur eines. Wer hier einen solchen Wirbel
veranstaltet hat, ist drauf und dran, alles zu beseitigen, was seine Existenz
verraten kann. Bei der ganzen Geschichte haben wir trotz allem noch einen
Vorteil. Wir haben es nur mit Unsichtbaren, aber nicht mit Körperlosen zu tun,
die wie Geister durch Wände und verschlossene Türen kriechen können. Man kann
sie fühlen. Und das macht sie verwundbar, wie dies Beispiel zeigt...«
    Der Schuß
bewirkte nicht nur einen größeren Blutverlust, sondern zeitigte nach einer
Minute noch eine weitere Wirkung.
    Schemenhaft
schälten sich die Umrisse einer Person aus dem Nichts. Wie zerfließende Nebel
wirkten die Konturen der Arme, der Beine, des verkrümmt gegen die Wand
lehnenden Körpers.
    Nun war auch
die Stelle zu sehen, aus der die Blutstropfen kamen.
    Unmittelbar
oberhalb des Herzens ...
    Die noch
immer nebelhafte Gestalt materialisierte mehr und mehr.
    Sie
erkannten schließlich eine Frau, deren langes schwarzes Haar ein bronzefarbenes,
scharfkantig geschnittenes, fast männlich wirkendes Gesicht umrahmte.
    Iwan
Kunaritschew erinnerte sich sofort, wo er dieses Konterfei schon mal gesehen
hatte: Vor wenigen Stunden auf einem Plakat in dem kleinen Hotel, wo er sich
einquartiert hatte.
    »Madame
Estrella!«
     
    *
     
    Aus dem
Unsichtbaren heraus wurde sie Fleisch und Blut.
    Es war
Kunaritschews erstes Zusammentreffen mit der Zigeunerin. Sie wirkte nicht sehr
weiblich. Sie hatte breite, muskulöse Schultern, kräftige Arme wie ein Ringer.
Kein Wunder, daß sie kämpfen konnte wie ein Mann.
    »Die Maske
...«, wisperte die Zigeunerin mit ersterbender Stimme. »Sie ist... an allem . .. schuld . . . jeder soll sich vor ihr hüten. Nur -
wer mal mit ihr in Berührung kam, ist ein Verlorener.
    Sie ist...
wie ein süßes Rauschgift, das vom Körper des Süchtigen ganz und gar Besitz ergreif. . .« Ihre Stimme war zum Schluß immer leiser
geworden und kaum noch verständlich.
    Estrella
bewegte die Hände. Sie tastete kraftlos ihren Körper ab.
    »Nun könnt
ihr mich also wieder sehen ...« murmelte sie kaum hörbar. »Das ist gut... so...
ja. f.. das ist gut...«
    Ein
rätselhaftes Lächeln spielte um ihre Lippen.
    Iwan
Kunaritschew bedrängten tausend Fragen. Doch er hielt sich zurück. Wichtig
allein war jetzt, daß es gelang, das Leben dieser Frau zu erhalten. Dr. Chanol
sah sofort, was los war.
    »Sagen Sie
dem Chef Bescheid, Minouche«, sprach er die Krankenschwester an. »Alles bereit
machen zur Notoperation ...«
    Die
Krankenschwester hatte sich wieder gefaßt, lief zur Tür und verschwand auf dem
langen, weißgekachelten Korridor.
    Die
Zigeunerin atmete nur schwach. Der Laserstrahl hatte offensichtlich ein
wichtiges Gefäß oberhalb des Herzens getroffen, so daß bei jedem Schlag Blut
aus der winzigen Wunde gepreßt wurde.
    »Operation,
Doktor?« Estrella hatte Chanols Worte mitbekommen. »Wozu? Irgendwann ... ist es
für jeden mal zu Ende . . . und für mich ist jetzt die Stunde gekommen. Und das
ist

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