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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Boot ihm auch angedroht hatten.
    Und so
konnte er nach Belieben,
    wann immer
er es wollte, die Maske auf- und absetzen.
    Walter
Hordegen sah, wie die Bilder um ihn herum verblaßten, wie die Landschaft rasend
schnell zurückwich, wie die Krater schrumpften und sich eine gräuliche
Dämmerung um ihn herum ausbreitete.
    Von der
Seite her fiel Licht auf sein Gesicht.
    Es sickerte
durch die zugezogenen Vorhänge. Es war das Licht der inzwischen eingeschalteten
Straßenlaternen.
    Hordegen
fröstelte. Er fühlte sich schwach, elend und hatte das Gefühl, schwerste
körperliche Arbeit geleistet zu haben.
    So war es
immer nach einem Ausflug mit der Totenmaske. Sie zehrte an seinen Kräften. Er
war dann minutenlang fast hilflos und hatte Mühe mit dem Atmen und das Gefühl,
als würde sein Herz jeden Augenblick zu schlagen aufhören.
    Sein ganzer
Körper war von kaltem Schweiß bedeckt, und er zitterte an Arm und Bein.
    Ich bin
zurück, arbeitete es bewußt in seinem Hirn. Ich hab’s mal wieder geschafft!
    Todesangst
erfüllte ihn, aber gleichzeitig auch ein Gefühl der Zufriedenheit, des
Triumphes, daß er in der Lage war, Dinge zu schauen, von denen andere überhaupt
nichts ahnten. Und nun war er sogar imstande, Tote zu holen.
    Deshalb also
Estrellas Nervosität und Ermahnungen. Wollte sie die Maske ganz allein für sich?
    Dieser
Gedanke drängte sich ihm plötzlich auf, und er wurde ihn so schnell nicht mehr
los. Er war ein besonderer Mensch und verfügte über Fähigkeiten, von denen
andere nicht mal zu träumen wagten.
    Für ihn war
ein Traum Wirklichkeit geworden. Daß es ein Alptraum war, wollte und konnte er
nicht wahr haben, weil die organische Substanz seines Hirns bereits gelitten
hatte.
    Die Rückkehr
der Toten . . . sein Vater ... war es nur eine Vision oder würde er so greifbar
sein wie die Maske, die er nun langsam neben sich legte?
    Es fiel
Walter Hordegen unendlich schwer, den Kopf zu wenden.
    Da!
    Auf dem
Sessel - ihm genau gegenüber - sah er die schemenhaften Umrisse einer Gestalt.
    Sein Vater!
    Er hatte ihn
von „ drüben „ mitgebracht. Und es war nicht so, wie der Unheimliche ihm
angedroht hatte, daß er, Walter Hordegen, in der Zeit der Manifestation des
Toten in deren Reich Zurückbleiben mußte.
    Mit fiebrig
glänzenden Augen starrte der junge Mann auf den anderen, der gleichaltrig war,
der so aussah wie vor zwanzig Jahren, als der Tod ihn ereilte.
    Der Eindruck
währte nur einige flüchtige Sekunden. Die Gestalt seines Vaters konnte nicht
richtig materialisieren. Einen Moment schien es Walter Hordegen, als ob der
Tote ihm zuwinke, ihm etwas zu erklären versuchte - und dann wieder eintauchte
in das Reich der Unsichtbaren, in das Land der Toten, aus dem er versucht
hatte, ihn zu holen.
    Zitternd
richtete Hordegen sich auf. Sein Atem ging stoßweise, Schweiß „ rann ihm über
das Gesicht.
    »Komm . . .« wisperte der Besitzer der Totenkopfmaske kraftlos!
»Bleib’ doch hier ... ich will dir doch sagen, daß ich heute genauso handeln
würde . . . daß es mir leid tut, daß wir uns damals im Streit trennten ...
Bleib’, hör’ mich doch an ...«
    Aber da war
niemand mehr, der ihm hätte zuhören können.
    Der Sessel
war leer wie eh und je.
    Zitternd kam
Hordegen auf den Rand des Sofas zu sitzen. Er nahm die Totenkopfmaske und legte
sie auf den Tisch vor sich. Es klappte leise, als das fahle Gebein mit der
hölzernen Tischplatte in Berührung kam.
    Ich muß anders
Vorgehen, hämmerte es in Hordegens Gedanken.
    Zum ersten
Mal war er bereit, jemand einzuweihen. Seinen besten Freund, den Tschechen
Milan Stanzcek.
    Mehr oder
weniger im Spaß - so zumindest hatten es die anderen in seinem Freundes- und
Bekanntenkreis aufgefaßt - hatte er ihnen gegenüber immer mal wieder von der
geheimnisvollen Totenmaske erzählt, mit der es möglich sei, einen Blick in das
Reich der Verstorbenen zu werfen, einen Blick in die Hallen der Hölle, wo
Satans Schergen und die Verdammten ihr Zuhause hatten.
    Alle hatten
sich darüber lustig gemacht, an einen makabren Scherz geglaubt oder daran, daß
er ihnen irgendwelche phantastische und gruselige Geschichten auftischte. Sein
Hang zum Okkulten und Düsteren war allgemein bekannt.
    Als Hordegen
einigermaßen bei Kraft war, daß er sich erheben konnte, torkelte er mit
unsicheren Schritten durch den Raum, näherte sich dem Telefon und wählte eine
Nummer.
    Schon nach
dem zweiten Rufzeichen wurde auf der anderen Seite abgehoben.
    Eine markige
Stimme meldete sich. Im

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