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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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deutete auf den Platz unter der Krone des windzerzausten Baumes.
    „Und für die Nacht ist wohl auch gesorgt. Solch ein Panorama gibt's nicht alle Tage."
    Inzwischen hatten sie im Sand von Stränden geschlafen, in halb verfallenen Hirtenunterständen, meist unter freiem Himmel, in einem Fischerboot und zweimal in einem einfachen Hotel. Ihre Körper hatten sich den Umständen angepaßt; längst gab es keinen Muskelkater mehr. Der junge Mann und die Mädchen hatten ihr Haar fingerkurz schneiden lassen, und das hatte sich als unerhört praktisch erwiesen. Sie fingen an, die Rucksäcke auszupacken und die Unterlagen auszurollen. Dicke Schaumgummipolster, darunter eine Isolierdecke, darüber die Schlafsäcke, dann die Moskitonetze, die am untersten Ast aufgehängt wurden. Wasservorrat und eine Weinflasche wurden ausgepackt, der kleine Kocher begann zu summen, die Mädchen zogen sich die durchschwitzten Wanderschuhe aus, und Serge machte mit dem Stativ als Hilfe einige ausgesucht schöne Aufnahmen.
    Sie reinigten sich flüchtig mit feuchten Tüchern und setzten sich in die Strahlen der Abendsonne.
    Es war unwahrscheinlich ruhig. Nur der Wind fauchte und wimmerte. Weit draußen auf dem Meer zogen lautlos Schiff und Segel vorbei. Insekten summten, und es roch herrlich nach den ätherischen Ölen der mittelmeerischen Macchia.
    „Und wenn ich euch langweile", seufzte Yvonne. „Ich finde es himmlisch."
    Alle drei studierten am Festland. Duvernay selbst war Korse aus Ajaccio. Aber auch er mußte seine Heimat erst richtig kennenlernen. Niemand kannte alle Teile der Insel, denn es gab zu den wenigsten schönen Punkten einigermaßen akzeptable Wege oder Straßen.
    „Du langweilst uns nicht", brummte Serge und verstaute seine Kamera. „Packt jemand die Lampe aus?"
    Francine kümmerte sich um den Tee und legte auf ein fast sauberes Tuch das Baguette, die Reste von Butter und Käse, eine grobe Wurst und das zusammensteckbare Plastikgeschirr. Die Lampe wurde von einer Gaspatrone gespeist und verbreitete stechend weißes Licht. Die Sonne wechselte ihre Farbe in ein helles, fröhliches Gelbrot und schien sich auf dem Horizont flachzudrücken. Es roch jetzt nach Tee und Honig.
    „Ich hab' noch eine Zitrone, irgendwo…", meinte Francine und kramte in ihrem Sportrucksack.
    „Ich habe eine Blase an der Ferse", knurrte Serge. „Gottlob habe ich auch Pflaster."
    Die Studenten waren völlig allein. Ab und zu drangen Motorgeräusche oder der Ton einer Hupe zu ihnen herauf. Sie nahmen jeden Eindruck tief in sich auf, tranken den heißen Tee in kleinen Schlucken und versuchten, den Ameisen und Stechmücken zu entgehen.
    „Morgen sind wir wieder am Strand", schwärmte Yvonne, goß sich Tee nach und schielte aufmunternd nach den Rotweinflaschen. „Ein bißchen Musik könnte auch nicht schaden, Serge!"
    „Richtig! Einen Augenblick."
    Serge schaltete das kleine Radio ein. Musik und Nachrichten waren zu hören. Francine fand die Rolle Toilettenpapier und schlüpfte in die Sandalen. Dann tappte sie vorsichtig zwischen den Felsen und den Brombeerranken davon. Auch sie sehnte sich mittlerweile wieder nach kühlem Meerwasser und der entsprechenden, damit zwangsläufig verbundenen Sauberkeit und dem Versuch, zu schwimmen und sonnenzubaden.
    Allmählich kam die Nacht. Die Gaslampe wurde in Betrieb gesetzt, und bis sie nacheinander unter die Moskitonetze in die halb geöffneten Schlafsäcke kletterten, hörten die Studenten Musik, tranken Wein und sprachen halblaut über Gegenwart und Zukunft.
    Sie fühlten sich ausgezeichnet, und als Serge vorschlug, sich morgen den alten Genueser Turm anzusehen, waren sie Feuer und Flamme.
    Eine Stunde nach dem Morgengrauen waren sie wieder hellwach. Es gab den letzten Pulverkaffee und die Reste des Essens vom vergangenen Abend.
    „Billig ist diese Art Urlaub jedenfalls", meinte Serge und verstaute seine volle Brieftasche in der Reißverschlußtasche. „Abgemacht? Zuerst der Turm, und dann hinunter nach Porto."
    Die Mädchen stimmten zu. Von den vielen Türmen auf Korsika hatten sie schon viel gehört. Rund dreihundertfünfzig Jahre waren die meisten Türme alt, und von einem jeden, überall um die Küste, sollte man einen besonders schönen Weitblick haben.
    „Fertig?"
    Sie verpackten Geschirr und Flaschen, rollten ihre Nachtlager zusammen und zogen die dicken Socken an, darüber die Schuhe, die bemerkbar nach Schweiß rochen. Nachdem sich die Studenten gegenseitig die Rucksäcke festgeschnallt hatten,

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