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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Nerven schienen sich erholt zu haben. Ihr Konsum an Rotwein und Bier war stark zurückgegangen. Sie tranken fast nur noch zum Essen. In den Nächten schliefen sie tief und traumlos. Oliver kippte den Schalter des Radios und wählte eine Musik, die jedermanns Geschmack entsprach.
    „Vergiß nicht, daß ich schon einmal hier mit dir die Gegend unsicher gemacht habe. Über und unter Wasser."
    „Das ist immerhin schon ein paar Jahre her", widersprach der Skipper.
    „Ich erkenne die Bucht, wenn ich sie sehe", erklärte Lutz und zündete sich eine Zigarette an.
    Sie brauchten mit langsamer Fahrt nicht ganz eine Stunde. Dann waren die Ufer so nahe gekommen, daß alle Einzelheiten klar und deutlich wurden. Die ARCA drehte vor der Bucht, und hundertzwanzig Meter weit ließ Thomas sie rückwärts auf die Felsen zutreiben. Das Echolot arbeitete und zeigte die Höhe des Untergrunds an.
    Als Thomas ganz kurz auf den Schalter der Fanfare drückte, warf Oliver den schweren Pfluganker mit fünfzehn Meter Stahlkette nach Steuerbord. Das Ankertau rauschte aus. Thomas deutete mit dem Daumen nach oben. Lutz und Hans ließen das kleine rote Gummiboot zu Wasser, und Lutz kletterte über die Badeplattform hinein.
    Einige kurze, halblaute Kommandos ertönten. In diesem Stadium der Arbeiten hatten sie noch keine Augen für die Schönheit dieses Platzes. Hans machte das lange, dunkelblaue Landtau bereit, Lutz übernahm es, knotete eine Schlinge und band sie sich um den Bauch.
    „Die Ruder!"
    Sie wurden ins Boot hinuntergereicht. Lutz ruderte zwanzig Meter weit bis zum schroffen, aus Blöcken und Brocken bestehende Ufer und belegte das Tau dergestalt, daß es sich weder lösen noch durchscheuern konnte.
    „Ein zweites Landtau, Thomas?" rief Lutz und balancierte auf den Felsen. Oliver und Hans fädelten das Tau durch die Augen im Dollbord und belegten es mit einem „vorläufigen" Knoten.
    „Sicher ist sicher", gab Thomas zurück. „Dann schlafen wir ruhiger."
    Lutz fuhr mit dem Boot zum Schiff, wieder zurück an Land, wieder zurück zum Heck. Die ARCA III wurde mit Muskelkraft in die richtige Position gezogen und gezerrt. Auf dem zerfallenen Kai in hundert Metern Entfernung lagen ein paar Sonnenhungrige, die das Festmachmanöver mit fauler Neugierde beobachteten.
    Thomas schaltete die Motoren aus Lind setzte sich auf die Heckreling.
    „Zufrieden, Freunde?"
    Ringsum war Ruhe. Ab einer bestimmten Höhe bedeckte dichter Wald die Felsen. Das Wasser war grünlich und klar wie geputztes Glas. In drei, vier Meter Tiefe sah man klar den hellen, sauberen Sandgrund. Das Schiff lag völlig still. Die Felsen des Ufers waren von der ARCA drei gleichmäßig etwa fünfzehn Meter entfernt. Für ein zweites Boot dieser Größe gab es in der Castagna kaum Platz: kein verantwortungsvoller Skipper würde sich jetzt noch vor Anker und Landleinen legen.
    „Du hast wirklich nicht zuviel versprochen", sagte Oliver Brunner bewundernd. „Es ist herrlich." Von hier aus erkannten sie am Ende der Bucht den kleinen Hafen, den kantigen Turm und die roten Hausdächer von Porto, ebenso den Strand aus Feinkies und die Einmündung des Flüßchens, die zu den Anlegestegen führte.
    „Wie lange bleiben wir hier liegen?" fragte Hans. Thomas breitete die Arme aus und antwortet mit breitem Lachen: „Demokratische Mehrheit entscheidet. Einige Tage auf alle Fälle. Nachschub können wir dort in Porto holen."
    „Drei, vier Tage könnten wir wirklich hier bleiben", warf Oliver ein.
    „Wie steht es mit drehenden Winden?"
    „Normalerweise liegen wir hier ruhig. Aber wenn's kachelt, Freunde, verholen wir. Entweder nach Girolata oder nach Cargese."
    „Verständlich. Für heute haben wir genug an Bord. Kein Landgang also, klar?"
    Oliver nickte, holte Bier, Kugelschreiber und Logbuch und fing an, die heutige Fahrtstrecke mit schwungvollen Worten zu kommentieren. Lutz und Hans schwammen in der Nähe des Bootes herum, und Thomas tauchte mit Schnorchel.
    Anschließend stieg er wieder in die geheimnisvollen Tiefen seines geliebten Maschinenraums, während Oliver freiwillig mit Wasser aus dem Bordvorrat die Fensterscheiben innen und außen putzte. Dieser Abend, wie so viele andere, verlief völlig anspruchslos, aber sehr erholsam. Sie redeten über endlos viele Themen, aßen und tranken, spülten das Geschirr ab und hörten Musik. Sie lachten viel und kamen spät in ihre Betten, und es gab auch keinen Grund, früh aufzustehen. Jeder, der nachts wach wurde, nahm den Handscheinwerfer

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