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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Ihre Antwort«, sagte Dunwich. »Für ein Transportmittel ist gesorgt. Sie können mit den Abgesandten aus Amarillo fliegen, diesen so genannten ›Unsterblichen‹.«
    »So, so.« Mit dem Rücken zu Dunwich stand Crow vor der Weltkarte.
    Eine Reise nach Europa passte ihm nicht in den Kram. Lieber wäre es ihm gewesen, die Gespräche wie bisher über eine tägliche ISS-Konferenzschaltung abzuwickeln. Aber er sah ein, dass es zu riskant war, die heiße Phase abhörbaren Funkwellen anzuvertrauen. Seine Anwesenheit in Britana war also von Nöten.
    Nun, wenigstens verfügte die Allianz noch über eine funktionierende Funkstrecke. Im Gegensatz zu den Daa’muren.
    Sein Kontaktmann hier in Washington, der falsche Colonel Mountbatton, hatte den Kontakt zum Kratersee und damit zum Häuptling dieser verfluchten Außerirdischen verloren. Was zweifellos an dem von der Allianz installierten Telepathen-Zirkel lag, der die mentale Langstrecken-Kommunikation der Daa’muren am Kratersee störte. Dabei wurde es für ihn höchste Zeit zu erfahren, wann er seine viertausend U-Men in Marsch setzen sollte, von denen niemand sonst etwas ahnte, nicht einmal die Führungsspitze der WCA. Vertraue niemandem, war in den letzten Monaten zu Crows Credo geworden.
    Jetzt über den Atlantik fliegen? Jetzt, wo hier so wichtige Aufgaben anstanden? Schwierig. Es wäre wichtig zu erfahren, was die Allianz in England ausbrütete. Andererseits ging es hier um die zukünftige Macht über Meeraka, das von den Daa’muren verschont werden sollte, wenn er kooperierte. Und nicht zuletzt ging es um Lynnes Leben. Darum sogar in erster Linie. Neue, entscheidende Informationen waren ein nicht zu unterschätzender Trumpf im Verhandlungspoker mit den Außerirdischen.
    Er drehte sich nach Dunwich um. »Wann soll der Kriegsrat stattfinden?«
    »In sieben Tagen.«
    »In sieben Tagen also, so, so…« Prüfend musterte er seinen Adjutanten. »Sehe ich da etwa Furcht auf ihrem Gesicht, Dunwich?«
    »Furcht, Sir? Nein… nein…!« Allen Dunwich hob abwehrend beide Hände. Er versuchte sogar erheitert zu wirken – und wirkte einfach nur noch erbärmlicher. »Wie kommen Sie nur darauf?«
    »Ich hasse es, ängstliche Männer um mich zu haben! Gewöhnen Sie sich endlich diesen Hundeblick ab!« Mit einer Kopfbewegung wies Crow zur Tür. »Und nun verschwinden Sie! Rufen Sie London an – ich werde an der Konferenz teilnehmen! Holen Sie die Information ein, wann genau der Transporter aus Amarillo hier eintreffen wird.«
    »Jawoll, Sir!« Der Lieutenant sprang auf, nahm Haltung an und stelzte zum Ausgang. Missmutig äugte Crow ihm hinterher – doch wieder eine Niete? Als die Tür sich hinter Dunwich geschlossen hatte, ging Crow zu seinem Schreibtisch, zog die rechte obere Schublade auf und entnahm ihr das Funkgerät, das sein daa’murischer Kontaktmann ihm überlassen hatte. Ein konventionelles Gerät, wegen der CF-Strahlung mit nur maximal fünf Kilometern Reichweite. Deshalb hielt sich Mountbatton auch in den Häuserschluchten von Waashton auf.
    Auf den Monitoren sah Crow Lieutenant Dunwich Richtung Lift spurten. Dieses Männchen hatte ja keine Ahnung, in welchem Spiel er mitspielen musste. Die Wahrheit würden seine Nerven vermutlich nicht durchstehen.
    Der Präsident ging auf die Geheimfrequenz und gab den Code ein. Zwei Atemzüge später meldete sich eine heisere Männerstimme. »Ja?«
    Crow nannte keinen Namen. »Haben Sie inzwischen wieder Verbindung zu Ihrer Führung?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?« Er musste grinsen bei dieser Frage. Die Daa’muren hatten noch immer keine Ahnung von dem Telepathen-Zirkel, der ihre Kreise störte. Sollten sie ruhig weiter im Dunkeln tappen; zu leicht wollte er es ihnen nicht machen.
    »Niemand weiß es. Was wollen Sie?«
    »Drüben auf der Insel Britana ruft die Allianz zu einem großen Kriegsrat zusammen. Vermutlich wird die Strategie für die letzte Schlacht festgelegt. Raten Sie, gegen wen es gehen soll.«
    »Wann?«
    »In sieben Tagen. Ich bin eingeladen, und ich werde teilnehmen – schließlich wollen wir doch auf dem Laufenden bleiben, oder?«
    »Sehr gut.«
    »Nicht so gut will es mir allerdings scheinen, dass ich danach keine Möglichkeit haben werde, Ihrem Hauptquartier möglicherweise kriegsentscheidende Informationen zu übermitteln.« Der andere schwieg. »Was ist los? Können Sie dafür sorgen, dass ich in London einen Abgesandten Ihrer Führung treffe?«
    »Ich werde dafür sorgen.«
    »Sicher?«
    »Ich tue, was in

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