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1473 - Jagt den Terraner

Titel: 1473 - Jagt den Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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braucht unser Transmitter Arbeitsenergie."
    „Frechheit!" sagte Tekener, spontan auflachend. „Und das bemerken die nicht?"
    „Wie du siehst", grinste der Ertruser. „Die paar Gigawatt fallen überhaupt nicht auf. Das Kraftwerk besitzt vier Gravitrafspeicher mit der billionenfachen Kapazität pro Einheit. Vorsichtshalber sind Verschleierungsschaltungen montiert, die einen autorisierten Verbraucher simulieren. Das haben unsere Spezialisten schon vor fünfzig Jahren gemacht.
    Komm nur nicht auf die Idee, die Anlage sprengen zu wollen. Die plötzliche Energiefreisetzung würde den Planeten zerreißen."
    Auch daran hatte Tekener schon gedacht. Die Cantaro benutzten das Kraftwerk unter anderem als Tankstation für ihre Nahverkehrsschiffe, die dadurch keinen aufwendigen Hypertrop benötigten.
    Infolgedessen mußte die Werkskapazität so hoch sein.
    Diese Anlage fiel für die Einsatzplanung aus. Sie wurde immer komplizierter. Dinge, die von außen betrachtet denkbar erschienen, erwiesen sich vor Ort als undurchführbar.
    Naskia hielt den Plophoser vorsichtshalber mit Daumen und Zeigefinger am Arm fest. Sie ahnte, daß der Terraabkömmling etwas ungeschickt war.
     
    7.
     
    Yart Fulgen sah auf den Zeitmesser.
    Es war 09:32 Standard am 30. Mai 1146 NGZ. Über der ertrusischen Insel Jonsorum, infolge ihrer Größe fast schon ein Kontinent, brach ein neuer Tag an.
    Yart wälzte sich auf seinem Lager zur Seite. Der große Rückentornister drückte und scheuerte seit nunmehr zwölf Tagen, aber weder Yart noch Tekener konnten es wagen, die Geräte eine Sekunde lang abzulegen.
    Von ihrer Energieleistung hing das Leben ab. Die Gravitationsneutralisatoren liefen ununterbrochen, um die Schwerkraft von 3,4 Gravos im Internbereich der beiden Körper auf 0,3 Gravos abzusenken. Die Reduzierung auf 0,3 ghatte sich schon zwanzig Stunden nach der Transmitterankunft als notwendig erwiesen.
    Die Naturgesetze ließen sich immer nur für einen gewissen Zeitraum betrügen. Annullieren konnte man sie ohnehin nicht.
    Das Gewicht der SERUNS inklusive ihrer Lebenserhaltungssysteme hatte sich bei einer Schwerkraftminderung auf nur einen Gravo als unerträgliche Zusatzbelastung herausgestellt - auch in liegender Haltung!
    Tek und Fulgen hatten ihren Syntroniken neue Befehle erteilt. Sobald die Cybermeds Zeichen einer Belastungserschöpfung diagnostizierten, wurden die Neutralisatoren neu eingeregelt.
    Inzwischen war man schon auf dem Wert von 0,3 angekommen. Die überstrapazierten Körper reagierten empfindlicher, als in der Planung vorgesehen. Tek hatte mit einem Aufenthalt von sechs bis sieben Tagen gerechnet. Nun waren es schon zwölf Tage geworden.
    Fulgens Stöhnen riß den Smiler aus dem bleischweren Schlaf. Der Alptraum Ertrus hatte sie voll im Griff. „Guten Morgen", sagte Fulgen. Seine Stimme klang krächzend. Die Stimmbänder litten wieder unter dem Außendruck von 8,01 Bar.
    Tekener antwortete mit einer Verwünschung. Sein erster Blick galt den Kontrollanzeigen des kombinierten Cybermed-Pikosyn-Systems. Fulgen hatte ein gutes Programm geschrieben. Die beiden Geräteblöcke harmonierten zusammen. „Pulsfrequenz zu schnell, Blutsauerstoff zu gering, und Stickstoffkonzentration zu hoch. Blasenbildung wird konstant bekämpft. Lungenfunktion gerade so", stellte Tekener mit ebenfalls rauhklingender Stimme fest. „Wir leben aber noch, oder?"
    Tek richtete sich auf die Ellenbogen Jagt den Terraner! auf und schaute zu dem Plophoser hinüber.
    Ihm ging es täglich schlechter, obwohl er um weit über zweitausend Jahre jünger war als der Smiler. Allerdings besaß Yart keinen Zellaktivator.
    Er blinzelte mit entzündeten Lidern eine Bestätigung. Ja, er lebte ebenfalls noch. Über das „Wie" brauchte man sich nicht zu unterhalten.
    Fulgen schwang die Beine über den Rand des Lagers und setzte sich auf. Das Rückenaggregat scheuerte auf genau den Stellen, die es schon vorher wundgerieben hatte.
    Fulgen gebrauchte eine für ihn ungewöhnliche Verwünschung und fuhr sich mit dem Handrücken über die Bartstoppeln. Zwei Tage nach der Ankunft hatte man die Entfernungscreme absetzen müssen. Sie hatte unter den ertrusischen Umweltbedingungen schwere Hautreizungen und Ekzeme hervorgerufen.
    Ronald Tekeners Gesicht sah abenteuerlich aus. In den von den Lashat-Pocken verursachten Narben wuchs kein Härchen mehr, auf den Rändern und in Augennähe um so mehr. „Du bist irgendwie struppig", kicherte Fulgen. „Wie ein Terradackel mit Haarausfall. Ich

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