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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Suche nach dem entflohenen Gefangenen hatte sich noch nicht bis hierher ausgeweitet. j
     
    *
     
    So hatte es wenigstens den Anschein.
    Vier Minuten vor Ablauf der Zeitspanne setzte Pedrass Foch zu seinem letzten Manöver an. Er bewegte sich mit Bedacht über den hellgrauen Konkrit, der hier bei tiefstehender Frühsonne im Schatten des Raumschiffs lag. Den Leib des Schiffes hielt er ständig zwischen sich und dem Kontrollturm. Das Luk der Bodenschleuse leistete ihm keinen nennenswerten Widerstand. Er hatte es binnen einer halben Minute geöffnet. Drinnen sah er sich um. Es gab kein Anzeichen dafür, daß sich jemand an Bord befand. Man war vorsichtig. Jenseits der Schleuse ging ein Antigravschacht in die Höhe. Der Schacht führte um den Knick in der Mitte des Schiffsleibs herum und war dort entsprechend vektoriert.
    Pedrass Foch gelangte in die Kommandozentrale. Bedächtig untersuchte er die Kontrollen, als kenne er sich hier nicht aus. Er wirkte nach außen hin ruhig, aber im Innern begann die Unruhe sich zu rühren. War sein Plan fehlgeschlagen? Hatte er Dokh das Signal zu spät gesendet?
    Er ließ sich vor der Konsole des Piloten nieder und schaltete das Gerät Tief unten im Schiffsleib begann ein Aggregat verhalten zu wummern. Im Turm würden jetzt die Orter die Streuemission der anlaufenden Maschine erfassen.
    Pedrass Foch gab sich noch zwei Minuten Zeit. Wenn sein Plan bis dahin noch keinen Erfolg gezeigt hatte, würde er starten müssen, um die Glaubwürdigkeit seiner Strategie nicht zu gefährden.
    Er hörte, wie das Hauptschott sich hinter ihm öffnete. Die knarrende Stimme eines Cantaro sagte: „Mach keine falsche Bewegung. Dreh dich langsam um."
    Daß Pedrass Foch bei diesen Worten erleichtert aufatmete und ihm ein Grinsen übers Gesicht flog, merkte der Cantaro nicht. Als der Terraner sich umwandte, war er völlig ernst, und seine Miene brachte Schrecken zum Ausdruck.
    Unter dem offenen Schott stand Pripoch, der Chefmediker. In der rechten Hand hielt er eine Kombiwaffe, deren Lauf auf Pedrass Foch gerichtet war. Foch sah das orangefarbene Leuchten des Abstrahlfelds in der Laufmündung. Pripoch mochte ein Droide sein, dessen Bewußtsein fast zur Hälfte auf syntronischer Grundlage funktionierte, aber in diesem Augenblick war ihm die Genugtuung anzusehen, wie sie ein zu hundert Prozent organisches Wesen nicht deutlicher hätte erkennen lassen können. „Du hast Dokh vergessen", sagte er höhnisch. „Er kennt deine Pläne."
    „Ich hatte ihn ausgeschaltet", antwortete Pedrass Foch wie benommen. „Er hätte nicht mehr zu sich kommen dürfen."
    „Du unterschätzt die cantarische Robottechnik", spottete Pripoch. „Es gelang uns, Dokh aus der Ferne wieder zum Leben zu erwecken, so daß er sich melden konnte. Er wurde geborgen und meiner Obhut übergeben. Es fiel mir nicht schwer, seine Erinnerung zu aktivieren."
    Foch schien sich zu erinnern, was er seinem Status als früherer Angehöriger der Drakisten schuldig war. „Gut, du hast mich", sagte er. „Es war mein Fehler. Ich habe mich verschätzt. Drück endlich ab."
    „O nein, so leicht kommst du nicht davon", höhnte der Chefmediker. „Ich habe allerhöchsten Befehl, dich auf dem schnellsten Weg wiederherzustellen. Ich darf dir nichts anhaben, verstehst du das? Aber ich darf dich behandeln. Du bist bei mir gut aufgehoben."
    Da wußte Pedrass Foch, daß er von Anfang an recht gehabt hatte. Von allen, mit denen er auf Nirva in Berührung kam, war Pripoch der gefährlichste. Er kannte keinerlei Skrupel. Sein Ehrgeiz war grenzenlos. Er hatte den Befehl erhalten, den Gefangenen wiederherzustellen. Aber die Art und Weise, wie er von der Behandlung sprach, die er dem Terraner würde angedeihen lassen, ließ keinen Zweifel daran, daß er die Situation zum eigenen Vorteil zu nutzen gedachte. „Ich weiß schon, was für eine Behandlung das sein wird", sagte Foch bitter. „Bist du alleine gekorrrmen?"
    „Was soll die Frage?" bellte Pripoch. „Natürlich bin ich alleine hier. Ich will ihnen zeigen, daß der Chefmediker Pripoch noch andere Dinge kann, als nur Kranke zu heilen und Verwundete zu verarzten."
    „Das dachte ich mir", nickte Foch. „Steh auf und komm mit!" befahl Pripoch. „Ich leiste keinen Widerstand", antwortete Pedrass Foch. „Ich weiß, wann ich geschlagen bin. Aber laß mich zuerst die Konsole ausschalten. Der Kontrollturm wacht. Die Ortung muß jeden Augenblick ansprechen.
    Ich möchte nicht, daß mir außer dir noch ein Kommando

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