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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte machen wollen; nur war Daarshols Empfänger blockiert gewesen, und er hatte nicht durchkommen können.
    Simedon Myrrho stand im Hintergrund des großen Arbeitsraums, aber es entging ihm kein Wort der Ünterhaltung. „Der Gefangene und sein Betreuer sind also verschwunden", sagte er, nachdem Daarshol das Gespräch mit Pripoch beendet hatte. „Das ... scheint so zu sein, weiser Herr", brachte der Standortkommandant stockend hervor.
    Zu seiner großen Überraschung schien Simedon Myrrho darob eher befriedigt. Er nickte, wie Terraner es zu tun pflegten, und sagte: „Das ist gut so. Dann ist er vermutlich noch am Leben, und du wirst ihn in kurzer Zeit wieder einfangen."
    „Selbstverständlich", versicherte Daarshol. „Ich verbiete dir, Hand an den Gefangenen zu legen", erklärte Simedon Myrrho ernst. „Ich bin überzeügt, daß er die Daten bezüglich des Widder-Stützpunkts Paolamon guten Glaubens herausgegeben hat. Uns liegen Informationen vor, wonach Paolamon erst vor kurzer Zeit aufgerüstet wurde. Pedrass Foch konnte davon nichts wissen, da er sich schon seit längerer Zeit in deiner Gefangenschaft befindet."
    „Ich verstehe, weiser Herr", sagte tDaarshol. „Der Gefangene besitzt noch weite-Ires Wissen", fuhr der Herr der Straßen fort. „Er ist für uns von großer Bedeutung. Durch geeignete Behandlung, die von einem Fachmann vorgenommen werden muß, können wir seine Bereitschaft zur Kooperation steigern. Ich lege Wert darauf, daß er nach seiner völligen Wiederherstellung dem Supremkommando vorgeführt wird." Daarshol, seiner Fähigkeit der kühlen, syntronischen Reflexion vorübergehend beraubt, war am Verzweifeln. Es durfte dem Terraner nichts geschehen. Er mußte an Pripoch übergeben werden, der ihn wiederherstellen würde. Danach wurde er dem Supremkommando vorgeführt und würde freimütig über die Vorgänge auf Phönix aussagen. „Du wirkst bedrückt", sagte Simedon Myrrho. „Dabei bin ich hier, um dir freudige Neuigkeiten zu bringen." Daarshol horchte bei diesen Worten auf, aber es wurde ihm keineswegs wohler zumute. Er erinnerte sich, daß der Herr der Straßen noch vor wenigen Minuten erklärt hatte, er sei nur aus Sorge um Pedrass Foch frühzeitig nach Nirva gereist. Die Überbringung einer freudigen Neuigkeit konnte also höchstens ein sekundäres Anliegen sein.
    Dennoch reagierte der Standortkommandant mit dem gebotenen Respekt. Er sagte: „Ich höre, weiser Herr."
    „Du selbst wirst den Gefangenen dem Supremkorrimando übergeben", eröffnete ihm Simedon Myrrho. „Ich?" staunte Daarshol. „Du wirst auch gleich an Ort und Stelle bleiben."
    Daarshol ahnte Schlimmes. Wußten die Herren der Straßen schon, wie er auf Phönix versagt hatte?
    Sollte er vom Supremkommando zur Rechenschaft gezogen werden?"
    „Welche Pläne hast du mit mir, weiser Herr?" erkundigte er sich respektvoll. „Deine Leistungen während der vergangenen Monate und Jahre haben uns gefallen", antwortete Simedon Myrrho lächelrid. „Ieh befördere dich zum Rang eines Strategen."
    Da blieb Daarshol die Sprache weg. Seine kleinen Augen weiteten sich. Er starrte den Herrn der Straßen fassungslos an. „Dabei soll es nicht bleiben", fuhr Simedon Myrrho fort. „Wir brauchen einen fortschrittlich denkenden Feldherrn im Supremkommando. Die Kommandeure sind allesamt schon viele Jahre im Dienst. Ihre Gedanken verlaufen immer in denselben Bahnen. Ihr Planen und ihre Initiative sind festgefahren. Darum befördere ich dich nicht nur zum Rang des Strategen, ich ernenne dich gleichzeitig zum vollberechtigten Mitglied des Supremkommandos."
    Daarshol stand der Mund offen. Aber plötzlich merkte er, wie die Fähigkeit, sich seiner syntronischen Bewußtseinskomponente zu bedienen, allmählich zurückkehrte. Es gelang ihm, den Schock der Überraschung zu verwinden. Er machte mit der rechten Hand die übliche Ehrenbezeigung. „Ich fühle mich geehrt durch das Vertrauen, das du in mich setzt, weiser Herr", sägte er. „Ich werde mich bemühen, mich dessen würdig zu erweisen."
    „Das wirst du", lächelte Myrrho. „Ich treffe meine Entscheidungen nicht unüberlegt. Aber für dich kommt es jetzt darauf an, nicht etwa in vornehmen Worten daherzureden, sondern den Gefangenen zurückzuholen."
    Der Herr der Straßen wandte sich in Richtung des Ausgangs. „Ich werde sofort alles Nötige veranlassen", versprach Daarshol. „Wo erreiche ich dich?"
    „Ich ziehe mich eine Zeitlang zurück", antwortete Simedon Myrrho, und Daarshol hatte

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