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1474 - Der Schnitter

1474 - Der Schnitter

Titel: 1474 - Der Schnitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Wasser wanderte und bereits mehr als die Hälfte der Strecke hinter sich gelassen hatte.
    Den drei Frauen war es nicht aufgefallen, Harry aber wollte sie warnen, und er schrie: »Der Schnitter kommt…!«
    ***
    Die beiden Drogenbosse waren uns jetzt egal. Jetzt war nur noch der Schnitter wichtig, und auch bei Voltaire stand er an der ersten Stelle.
    Wenn dieser verfluchten Gestalt die Flucht gelang und sie sogar ein Versteck fand, von dem aus sie operieren oder Aktionen neu aufbauen konnte, war der ganze Einsatz vergebens gewesen. Der Schnitter war in diesem Fall auch wichtiger als Mama Rosa oder Sandrine Perrot.
    Voltaire und ich hetzten zum Ufer. Direkt verfolgen konnten wir die Gestalt nicht, da unser Boot an einer anderen Stelle lag. Und durch den See wollten wir auch nicht waten oder schwimmen. Deshalb rannten wir zu unserem Boot.
    Ich hörte den Kommissar neben mir fluchen. Er versprach, seinen Job hinzuschmeißen, wenn dieser Fall gegessen war, doch daran glaubte er selbst nicht. Er war von dem gleichen Virus befallen wie Suko, Harry Stahl oder ich.
    Der Schilfgürtel nahm uns jetzt einen Teil der Sicht. Ich rutschte praktisch gegen das Boot und nutzte den Schwung noch aus, um es ins Wasser zu schieben. Es kämpfte sich durch das grüne Hindernis, und ich folgte ihm ebenso trampelnd wie auch mein Pariser Kollege.
    Zugleich griffen wir nach den Rudernstangen. Es war gut, dass wir bereits eine Fahrt hinter uns hatten, so waren wir eingespielt. Es dauerte nicht lange, da lag der schmale Schilfgürtel hinter uns, und wir konnten endlich Fahrt aufnehmen.
    Wo befand sich der Schnitter?
    Unsere größte Sorge war, dass er vielleicht das andere Ufer schon erreicht hatte. Zum Glück war das nicht der Fall. Auch er konnte nicht fliegen und musste mit dem Widerstand des Wassers kämpfen.
    Voltaires Arm schnellte hoch. »Da!« sagte er nur, senkte die Hand ein wenig und streckte seinen Finger aus.
    Wir sahen beide den silbrigen Gegenstand, der sich über die Wasserfläche bewegte. Er blieb nicht auf einer Höhe. Mal sackte er ab, danach wurde er wieder in die Höhe gedrückt. Er passte sich stets dem Rhythmus der Laufbewegung an.
    »Sein Vorsprang ist zu groß, verdammt!«
    »Wir müssen rudern!«
    Voltaire lachte. »Was sonst?«
    Wir kamen auch gut voran. Aber es blieb dabei, dass wir es nicht schafften, den Schnitter einzuholen. Dabei fragte ich mich, wer ihn vertrieben hatte. Wir als Personen wohl nicht. Es konnte sein, dass er die Aura meines Kreuzes gespürt hatte. Da war es natürlich möglich, dass er die Flucht vorgezogen hatte.
    Wir ruderten dorthin, von wo wir auch gestartet waren und zwei Freunde zurückgelassen hatten.
    »Da hat sich was verändert«, sagte Voltaire, als er mal kurz den Kopf drehte und zum jenseitigen Ufer schaute.
    Ich wusste, dass er die unmittelbare Umgebung des Bootshauses meinte. Das Bootshaus war zwar von keinem Lichtkranz umgeben, aber man konnte die Konturen in der Dunkelheit erkennen.
    Er wies auf ein Auto hin, dessen schwache Umrisse er dort entdeckt hatte.
    Geirrt hatte er sich nicht. Ich bekam das Fahrzeug ebenfalls zu sehen, was mich im ersten Moment erschreckte. Wenn ich mich nicht sehr täuschte, war es ein alter Mercedes, der dort parkte, und das war leider das Fahrzeug einer gewissen Mama Rosa.
    Dann war Sandrine auch nicht weit entfernt. Also hatten die beiden Dagmar Hansen und Harry Stahl gefunden.
    Wir hatten gegenüber dem Schnitter kaum aufgeholt.
    Er war ein gutes Stück vorangekommen, und da schimmerte nicht nur das Metall der Sense über der Wasserfläche, auch er selbst war jetzt zu sehen, und das machte uns nicht eben fröhlicher.
    Ein Schrei drang uns entgegen. Vielleicht auch ein laut gerufener Satz. So genau war das nicht zu verstehen. Aber Harry Stahl hatte diesen Warnruf ausgestoßen, und der Grund lag auf der Hand.
    Er musste den Schnitter gesehen haben. Und auch wir sahen ihn und auch die anderen Personen.
    Drei Frauen und er!
    Es passte alles.
    Fehlte nur noch der Schnitter.
    Und der watete bereits durch das flachere Wasser, um an Land zu gehen…
    ***
    Harrys Warnschrei stoppte alles. Niemand bewegte sich mehr. Auch Dagmar Hansen stand auf der Stelle wie die berühmte Salzsäule. Sie hatte nach der zweiten Beutewaffe greifen wollen, ließ es jetzt aber bleiben.
    Die Zeit lief normal ab, auch wenn sie den Anwesenden länger vorkam. Mama Rosa überwand die Starre zuerst. Sie drehte sich um, sie sah den Schnitter, und plötzlich lachte sie gellend

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