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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Station erkennen. Die Feliden waren arglos und schienen keine Wachen aufgestellt zu haben. Damit war das Problem aber noch keineswegs gelöst.
    Wie sollte er unbemerkt an Bord eines Trimarans gelangen?
    Im Osten begann sich der Horizont aufzuhellen. Noch eine gute Stunde bis Sonnenaufgang. Dann würde es zu spät sein. Er mußte jetzt handeln -oder nie.
    Langsam richtete er sich auf und ging weiter.
    Dann ließ er sich blitzschnell fallen und in eine kleine Bodensenkung rollen, als sich unweit vor ihm eine Ausstiegluke öffnete und ein Karaponide erschien, der sich anschickte, das Schiff zu verlassen. Wohl ein Frühaufsteher, dachte Ellert und faßte einen Entschluß. Mit der erzwungenen Hilfe eines Feliden konnte es ihm gelingen, an Bord zu gelangen.
    Er wartete und beobachtete den Karaponiden, der anscheinend ziellos in der Gegend herumwanderte und sich ihm rein zufällig näherte, bis er nur noch einen Meter entfernt war. Mit einem Satz sprang Ellert ihn an und riß den Verdutzten zu Boden.
    Der Felide war so überrascht, daß er sich nicht wehrte. Er trug auch keine Waffe. Ellert aktivierte den Translator. „Keine Bewegung, oder es ist deine letzte!" drohte er heiser vor Erregung. „Zurück ins Schiff! Und keinen Laut!"
    Dabei drückte er ihm. den Lauf des Strahlers in den Rücken, während sie sich erhoben.
    Der Karaponide ergab sich in sein Schicksal und ahnte wohl, daß -seine Gefangenschaft nicht von langer Dauer sein würde. Willig ging er vor Ellert her und führte ihn durch die Einstiegsluke in die geöffnete Luftschleuse, die hier überflüssig war.
    Noch schöpfte der Terraner keinen Verdacht, nur tief in seinem Unterbewußtsein keimte Argwohn auf. Es war alles zu glattgegangen, wie eingefädelt. Reiner Zufall? „In den Hangar!" befahl er seiner Geisel.
    Der Felide trat hinaus auf den Korridor, ohne eine Silbe zu äußern.
    Ellert folgte ihm in Richtung des offenen Liftes, schob ihn in die geräumige Kabine und wartete, bis sich die Tür geschlossen' hatte. Es handelte sich nicht um einen Antigravlift, sondern um eine rein mechanische Einrichtung.
    Die Kabine sank nach unten. Mit einem Ruck hielt sie an.
    Zum ersten Mal sprach der Karaponide und sagte: „Wir sind am Ziel."
    Ellert nahm die Zweideutigkeit der Worte nicht wahr. Sein einziger Gedanke war der Hangar und die darin befmdlichen Beiboote.
    Die Tür öffnete sich und glitt lautlos in die Verschalung.
    Unsanft stieß Ellert seinen Führer an und folgte ihm. Er befaAd sich tatsächlich im Hangar, und da ruhten auch die Beiboote auf den Startschienen. Die Kontrollen zum Öffnen der Startluken befanden sich deutlich sichtbar an der gegenüberliegenden Wand. „Willkommen an Bord!"
    Ellert erstarrte mitten in der Bewegung, als vier Karaponiden wie aus dem Boden gewachsen rechts und links vor ihm standen und die Mün- dungen ihrer tödlichen Waffen auf ihn richteten. Sein Gefangener brachte sich mit einem schnellen Satz aus der Gefahrenzpne.
    Ellert war in eine plumpe, aber wirkungsvolle Falle geraten.
    Ohne dazu aufgefordert zu werden, ließ er seinen Strahler fallen. „Wir wissen seit zwei Tagen, daß ein Terraner auf dieser Welt ist. Wir verloren dich aber dann aus den Ortern. Nun mußten wir annehmen, daß du zu uns kommst. Und so geschah es auch." Der Sprecher gab seinen Begleitern einen Wink. Sie tasteten ihn nach weiteren Waffen ab, fanden aber nichts. „Warum hast du dich mit unseren Feinden, den Hauri, verbündet?"
    „Ich war ihr Gefangener und konnte rechtzeitig fliehen."
    Der Karaponide machte eine verächtlich erscheinende Geste. „Unsinn! Das kannst du dem Kommandanten nicht erzählen, er würde dich hart bestrafen. Los, zurück in den Lift! Er wird sich freuen, dich bald zu sehen. Wir auch, denn nun können wir endlich diese triste Welt verlassen. Ein Planet ohne Namen - das sagt schon alles."
    Ellert ergab sich in sein Schicksal und hoffte, wenigstens in dem Kommandanten der kleinen Expedition ein verständnisvolles Individuum zu finden.
    Und abermals wurde er enttäuscht.
    Das Verhör eine Stunde später in der Kabine des Kommandanten ließ ihn die Aussichtslosigkeit seiner Lage erkennen. Man glaubte ihm kein Wort und hielt ihn für einen Verbündeten der Hauri, obwohl er gerade das entschieden abstritt. „Es spielt keine Rolle, was du mir erzählst", eröffnete ihm der Kommandant und fuhr fort: „Ich will dich nicht darüber im unklaren lassen, was mit dir geschehen wird. Nachdem wir dich gefangen haben, können wir

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