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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bäume rechts und links bildete ein richtiges Dach und ließ kaum Sonnenschein durch. Trotzdem blieb die Luft warm und stickig. Die schmale Straße wurde zu einem mit Pfützen und Unebenheiten übersäten Weg, aber der Geländewagen bewährte sich.
    Eines Tages würde auch dieser Weg von der Vegetation überwuchert sein. Es wurde Zeit, den Informationsspeicher zu verlegen.
    Nach einer Stunde Fahrt stieg das Gelände merklich an. Der Boden wurde trockener, und hier und da traten erste Felsen auf. Die Vegetation wurde spärlicher, und Lichtungen drängten den Wald zurück.
    Ellert bog von dem kaum noch als Weg zu bezeichnenden Pfad ab und überquerte eine der Lichtungen.
    Vor den Ruinen eines alten und zerfallenen Tempels hielt er an und stieg aus. Zu Fuß ging er weiter, bis er in dem mit Gesteinsbrocken und Trümmerstücken bedeckten Innenhof der ehemaligen Tempelanlage stand. „Es hat sich nichts verändert", murmelte er vor sich hin. „Die geborstene Säule dort - sie ist es."
    Der Speicher befand sich im Innern der harmlos wirkenden Marmorsäule, die nur eine von vielen war.
    Man sah ihr nicht an, daß sie etwas Besonderes darstellte.
    Ellert tastete sie mit der Hand ab, bis er die winzige Markierung spürte. Er fragte sich, ob die letzte Hand, die diese Stelle berührt hatte, seine Hand oder die von Testare gewesen war.
    Sekunden später wußte er es.
    Nachdem er ein Signal auf die kaum spürbare Marmorerhöhung getastet hatte, glitt lautlos ein quadratischer Teil der Säulenoberfläche zur Seite und gab ein Fach frei. In dem Fach lag ein dunkelfarbenes Kästchen, das Ellert sofort als Hologrammrecorder identifizierte.
    Er nahm das Gerät an sich. Das Fach schloß sich wieder, und die geborstene Säule sah genauso aus wie Dutzend andere, die in der Ruine herumlagen.
    Das Kästchen konnte er mühelos in der Tasche seiner Kombination unterbringen. Es war nicht größer als seine Hand.
    Also Testare war hier gewesen, und wahrscheinlich hatte ihn niemand bemerkt, denn wäre das der Fall gewesen, hätte man ihm, Ellert, ganz bestimmt ein paar Fragen gestellt. Schließlich kamen Terraner nicht oft nach Durkal.
    Zum Abspielen der Botschaft benötigte Ellert das Wiedergabegerät in der Space-Jet. Er würde sich also noch bis dahin gedulden müssen. Um keine Zeit zu verlieren, fuhr er zurück in das Dorf und blieb noch eine Nacht und einen Tag, um keinen Verdacht zu erregen. Er lernte auch den jungen Ran kennen, der ihm gleich sympathisch war.
    Seine Flughäute, auf die er ganz besonders stolz zu sein schien, verrieten viel Training und praktischen Gebrauch. Wahrscheinlich nahm er auch an den regelmäßig stattfmdenden Wettbewerben teil.
    Der alte Asporco, sein Vater, brachte ihn am Abend des letzten Tages mit ins Hotel. Man unterhielt sich zwanglos, und Rans Vater war enttäuscht und froh zugleich, als Ellert ihm seine Absicht mitteilte, schon morgen wieder abzureisen. „Ich bin dir wirklich dankbar, Freund Ellert, daß du das für uns tun willst. Meine Familie und die des Mädchens werden dir das nie vergessen."
    „Schon gut", wehrte Ellert ab und bestellte Checkos. „Wir brechen morgen recht früh auf, Ran. Ich werde hier auf dich warten."
    „Ich werde dasein", versprach der junge Mann und blinzelte ihm vertraulich zu, was bei seinen Facettenaugen etwas merkwürdig wirkte.
    Sie verabschiedeten sich voneinander, ehe die Wirkung der vielen Chekkos bemerkbar wurde.
     
    *
     
    Ran hatte in seinem ganzen Leben noch nie ein Raumfahrzeug von innen gesehen, begriff aber sehr schnell, als Ellert ihm alles zeigte und entsprechende Erklärungen abgab. In Anbetracht der Tatsache, daß der Asporco seine Heimatwelt für alle Zeiten verließ und sie nie mehr wiedersehen sollte, war er erstaunlich gelassen. Hier schien ihn wirklich nichts mehr zu halten.
    Der Planet und dann das System blieben zurück. Noch wußte Ellert nicht, welchen Kurs er einschlagen sollte. Das hing davon ab, was Testare ihm mitzuteilen hatte. Es wäre sinnlos gewesen, jetzt noch Geheimnisse vor Ran haben zu wollen. Also weihte er ihn ein, erzählte ihm aber nur das Wichtigste, ohne in Einzelheiten zu gehen.
    Als die HARNO weit genug von dem Rattley-System entfernt war und mit knapper Lichtgeschwindigkeit durch den Raum fiel, nahm er den Hologrammrecorder ünd schloß ihn an das Wiedergabegerät an. Ran verfolgte die Vorbereitungen mit Interesse, denn er wußte ja ungefähr, worum es ging.
    Es war ein freudiger Schock für Ellert, als er die

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