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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anheben. Er verlagerte sein Gewicht auf das linke Bein und nahm beide Hände zu Hilfe.
    Schwungvoll fuhr der Deckel in die Höhe.
    Moore starrte in die Truhe. Darin lag das Werkzeug. Mit zielsicherem Blick fand er den Schraubenzieher, der einen dicken Holzgriff hatte. Seine Spitze war zwar abgeflacht, doch mit genügend Wucht gestoßen, würde sie tief in den Körper eines Menschen eindringen, und nichts anderes wollte er.
    In der rechten Hand hielt er den langen Schraubenzieher. Den Arm hatte er leicht erhoben und angewinkelt. Er wollte von oben nach unten stoßen und dabei das Herz des Malers treffen.
    Jessica starrte ihn an. Sie konnte in diesen Augenblicken nicht sprechen. Sie wusste, dass sich Moore in Gefahr begab, aber wie anders hätte er sich und Jessica retten können?
    Er ging – nein, es war ein Humpeln, eine Quälerei. Er verfluchte seine eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Nur war es nicht zu ändern. Da musste er hindurch.
    »Wir schaffen das!« keuchte er und machte sich und Jessica damit Mut. »Wir schaffen es bestimmt. Was immer der Typ auch gesagt hat, er ist nicht unsterblich.«
    Brian Nykill lachte nur.
    Es war ein hässliches und widerliches Lachen. Er blieb einfach stehen, nachdem er einen Schritt in das Haus hineingegangen war.
    Kein Anheben der Arme, keine andere Abwehrhaltung, denn er war sich seiner Sache mehr als sicher.
    Genau das irritierte Elias. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich jemand nicht wehren wollte, wenn er in Lebensgefahr geriet, und noch etwas bereitete ihm Sorgen. Er hatte noch nie zuvor auf einen anderen Menschen eingestochen. Sei es mit einem Messer oder mit einem Schraubenzieher. Allein der Gedanke daran wühlte ihn innerlich auf und ließ ihn zittern.
    Das sah auch der Maler. Sein recht düsteres Gesicht zeigte ein spöttisches Lächeln, als er fragte: »Willst du wirklich eine Kreatur der Finsternis töten, du elender Mensch? Willst du das?«
    Moore hatte zustimmen wollen, aber er war durch einen bestimmten Begriff durcheinander gekommen.
    »Kreatur der Finsternis?« flüsterte er.
    »Ja. Ein Engel, ein dunkles Geschöpf der Hölle, das von normalen Menschen nicht zu töten ist. Wenn jemand tötet, dann ist es die Kreatur selbst, verstehst du?«
    »Ja, ja!« keuchte Elias, der nicht mehr auf sein schmerzendes Knie achtete, sich mit dem rechten Bein abstemmte, weil er es so gewohnt war, ausholte und zustach.
    Er verfolgte genau den Weg des Schraubenziehers, der mit großer Wucht in die linke Brustseite des verdammten Malers drang und darin sehr tief stecken blieb…
    ***
    Die Überraschung hatte uns für einen Moment so gut wie bewegungsunfähig gemacht.
    Erst der Krake, jetzt das grausige Skelett, das seinen Platz auf dem normalen Pferderücken gefunden hatte.
    Aber uns war klar, dass die Motive des Malers lebten, angetrieben von einer unheiligen Kraft und nur auf das Töten eingestellt.
    Diesmal reagierte Bill Conolly schneller. Er riss den rechten Arm mit der Beretta hoch, gab seiner Schusshand durch die andere Halt und zielte auf den heranrasenden Reiter, der zu Bills Glück nicht von seiner Richtung abwich.
    Bill schoss.
    Und das nicht nur einmal, sondern gleich mehrere Male hintereinander. Er jagte die geweihten Silbergeschosse dem Monsterskelett entgegen, und nicht nur er schaute zu, wie die Horrorgestalt getroffen wurde.
    Die Kugeln schlugen ein. Sie hämmerten gegen die Knochen, aber sie trafen auch das Pferd, das mitten im Sprung zusammenbrach.
    Es knickte mit den Vorderbeinen ein, stürzte zu Boden, und der plötzliche Stopp konnte von dem Reiter nicht mehr ausgeglichen werden. Im hohen Bogen flog er über den Pferdekopf hinweg, prallte knallhart auf die Erde und blieb nicht weit vor unseren Füßen liegen.
    Jeder von uns rechnete damit, dass sich der Knöcherne wieder erheben würde.
    Doch da lagen wir falsch.
    Das Skelett blieb ebenso liegen wie das Pferd. Bill und ich erlebten das gleiche Phänomen zum dritten Mal. Wie auch das Echsenmonster und danach der Krake flossen auch diese Gestalten auseinander, weil es keine Kraft mehr gab, die sie zusammenhielt.
    Suko und ich brauchten nicht mehr einzugreifen. Unser Freund Bill hatte ganze Arbeit geleistet.
    Er drehte sich um. Seine Augen leuchteten in dem verschwitzten Gesicht.
    »Das ist es gewesen«, sagte er lachend. »Und was tun wir jetzt?«
    »Jetzt kümmern wir uns um die Hütte«, sagte ich…
    ***
    Elias Moore hielt den Griff des Schraubenziehers fest wie einen Rettungshaken. Er hatte das Stück

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