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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und auch nichthominider. Mit der Einschätzung Testares tat sie sich jedoch schwer. Sein Gesicht und vor allem seine Augen verrieten anscheinend Wahrhaftigkeit, obwohl niemand, der so offen redete, die Wahrheit sprechen konnte.
    Es sei denn, hinter Testares Offenheit verbarg sich eine bestimmte Absicht. „Was willst du von mir?" fragte sie.
    Der Galaktiker lachte rauh. „Du bist sehr gut in Kosmopsychologie", stellte er fest. „Ich will tatsächlich etwas von dir; deshalb sprach ich so offeri. Aber falls du tust, was ich von dir erwarte, werde nicht nur ich davon profitieren.
    Vielmehr wirst du den größten Vorteil von allen Beteiligten haben, zumindest den größten materiellen Vorteil."
    „Sprich Klartext!" ermunterte die Piratin ihn. „Ich werde dir helfen, wenn für mich genug dabei herausspringt."
    „In Ordnung", sagte Testare. „Du bist Freihändlerin und kannst dich offenbar überall in Hangay bewegen, wo sich nicht gerade überlegene Kräfte der Hauri aufhalten. Deshalb bitte ich dich, zur Welt Corrjonk, dem vierten Planeten der Sonne Ashcan, zu fliegen." Er sah die Planta fragend an. „Ich weiß, wo Conjonk liegt", beantwortete Aro die unausgesprochene Frage. „Ein Artgenosse und Freund von mir wird demnächst nach Coryonk kommen", fuhr Testare fort. „Er heißt Ernst Ellert und fliegt ein diskusförmiges Raumschiff - und er will mich auf Coryonk treffen, weil ich ihm eine entsprechende Nachricht zukommen ließ. Aber er ahnt nicht, daß die Hauri mich gefangengenommen haben und auch ihn gefangennehmen werden, wenn sie können. Deshalb sollst du ihn möglichst schon vor Erreichen dieser Welt kontaktieren, ihn warnen und bitten, mir zu helfen."
    Aro wartete, ob der Galaktiker noch mehr sagen würde. Als er schwieg, erklärte sie ironisch: „Du erbittest sehr viel von mir. Um deine Bitte zu erfüllen, brauche ich nicht nur Zeit und ein kleines Vermögen zum Erbringen der Betriebskosten, die der weite Flug nach Coryonk und zurück erfordern würde. Mir entgingen auch die Geschäfte und Profite, die ich in der Zeitspanne abschließen und erzielen würde, die ich zur Erfüllung deiner Bitte opfern müßte. Du siehst mir nicht danach aus, als könntest du mich für diese Verluste entschädigen, ganz abgesehen davon, daß ich über die Entschädigung hinaus einen respektablen Gewinn erzielen muß."
    „Was ich dir biete, geht weit über deine Erwartungen hinaus", versicherte ihr Testare. „Sowohl Emst Ellert als auch ich sind im Besitz eines Abstraktspeichers der Zeittafeln von Amringhar. Jeder dieser Speicher enthält in seinen Dateien eine solche Unmenge von Wissen, daß der Besitzer einer Amimotuo, wie diese Geräte heißen, damit Macht und Reichtum in einer Fülle gewinnen kann, wie sie vor ihm kein anderer je besessen hat."
    Geschwätz! dachte Aro ernüchtert. Alles Geschwätz! Wenn es stimmte, was dieser Galaktiker so großartig daherredet, wäre er so mächtig und reich, daß er nicht als Bittsteller vor mich hintreten müßte. „Ich habe noch nie etwas von den Zeittafeln von Amringhar gehört", sagte sie. „Und auch nicht von ihren Abstraktspeichern oder Amimo ..."
    „Amimotuos", half Testare ihrem Gedächtnis nach. „Das hätte mich auch gewundert. Natürlich glaubst du mir kein Wort."
    „Ich bin Händlerin", stellte die Planta dar. „Ich beurteile den Wert einer Ware erst dann, wenn ich sie gesehen und geprüft habe. Zeige mir deine Arnimotuo!"
    Sie streckte fordernd die Hand aüs. Doch der Galaktiker bewegte verneinend den Kopf hin und her und erklärte: „Ich bin Gefangener der Hauri. Es ist dir sicher klar, daß sie mir allen wertvollen Besitz abgenommen haben, Aro To Morre, also auch meine Amimotuo. Doch da die Hauri nichts von eurer Anwesenheit ahnen, dürfte es euch gelingen, ihnen den Speicher abzunehmen. Ich werde sie so ablenken, daß ihr bei optimaler Nutzung des Überraschungseffekts Erfolg haben müßt." Er kniff die Augen zusammen. „Eure Ausrüstung verrät mir, daß ihr kampferfahren seid. Ihr werdet euch also notfalls kämpfend absetzen können."
    „Wir werden die Hauri ganz einfach töten, dann können sie uns keine Schwierigkeiten mehr bereiten", warf Shen-Dong hitzig ein. „Das wäre unklug", entgegnete Testare. „Es sind nicht die einzigen Hauri auf Nansar. Falls ihr sie tötet und die anderen Hauri von ihrem Tod erfahren, würdet ihr überall in Hangay von den Hauri gejagt werden. Sagt nur nicht, sie würden euch nicht verdächtigen! Piraten und Sklavenjäger

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