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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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festhielten, mit ihrem Vibratormesser.
    Als sie den Beutel anhob, fühlte sie sein Gewicht. Es war unbedeutend für ihre Kraft, aber keineswegs gering. Sie war sicher, daß sich die Amimotuo darin befand. Doch die endgültige Gewißheit fehlte ihr noch. Hastig zog sie an der Verschnürung des Beutels. „Wir müssen weg!" fauchte Shen-Dong aufgebracht. „Die Hauri können jeden Moment wieder auftauchen."
    Aro reagierte nicht darauf.
    Sekunden später war der Beutel offen, und die Planta kniff die Augen zusammen, als ein Gebilde von der Form und Größe eines Urach-Eies mit. seinen Tausenden und aber Tausenden von optimal geschliffenen Mikrofacetten das Sonnenlicht vielfach brach und verstärkt reflektierte.
    Aro To Morre hatte noch nie zuvor so etwas gesehen, aber sie zweifelte nicht im geringsten daran, daß das die Amimotuo war.
    Sie zog den Beutel wieder zusammen, preßte ihn vor ihre Brust und trat mit weiten Sätzen die Flucht an, ohne sich um Shen-Dong und Gungka-Im zu kümmern. Sie wußten selber, was sie zu tun hatten.
    Dem Nakken rief sie allerdings im Vorbeilaufen zu, er solle sie wieder durch die Dimension führen, durch die die Hauri ihnen nicht folgen konnte. Es war ihr egal, ob sie den richtigen Begriff gebrauchte. Xaador würde schon wissen, was sie meinte.
    Doch anstatt sie zu überholen und den Befehl auszuführen, machte der Nakk kehrt und schwebte mit Hilfe seines Antigravs auf das Gebäude zu, in dem sich der Galaktiker und vier Hauri befanden.
    Voller Zorn und Abscheu über diesen Verrat zog die Planta ihre tödliche Strahlwaffe und hob sie, um ihren Chemo-Sklaven zu töten. Doch sie hörte deswegen nicht auf zu denken -und als sie den Nakken im Reflexvisier hatte, nahm sie den Finger vom Auslöser. „Ich hole ihn mir zurück", erklärte sie ihren Begleitern.
    Von da an überstürzten sich die Ereignisse.
    Die vier Hauri verließen das Gebäude, den erneut eingefangenen Galaktiker zwischen sich.
    Dank ihrer guten Reflexe gingen die drei Piraten in Deckung, bevor sie von den Hauri gesehen wurden.
    Aro To Morre erwartete, daß die Hauri beim Anblick ihres bewußtlosen Artgenossen und bei der Entdekkung, daß die Amimotuo gestohlen worden war, in Wutgeheul ausbrechen würden.
    Als alles still blieb, erschien ihr das so unnatürlich, daß sie zuerst eine Heimtücke der Hauri befürchtete.
    Dieser Verdacht hielt jedoch der Prüfung durch ihren logisch denkenden Verstand nicht stand. Die Logik fand überhaupt keine Erklärung für das Stillhalten der Hauri.
    Es blieb Aro nichts weiter übrig, als vorsichtig aus ihrer Deckung herauszuspähen, jederzeit bereit, sofort wieder abzutauchen oder notfalls zu kämpfen.
    Was sie sah, ließ sie erstarren, denn sie sah zwar Trümmer und Gebäude, aber weder die vier Hauri mit ihrem Gefangenen noch den bewußtlosen Hauri - und auch nicht den Nakken.
    Sie alle waren verschwunden, als wären sie vom Boden Nansars verschluckt worden.
    Es gab kaum eine andere Möglichkeit, denn obwohl erneut Nebel aufgekornmen war, reichte er nicht aus, um die Hauri und den Galaktiker zu verbergen - nicht auf dieser relativ geringe Entfernung. Die Planta erschauerte. Zum erstenmal erwog sie ernsthaft, ob in der „Geisterstadt" Nakkaran nicht doch übernatürliche Kräfte am Werk waren.
    Doch dann spürte sie den Druck des Beutels mit der Amimotuo an ihrer Brust und triumphierte.
    Der Besitz dieses Abstraktspeichers würde allen Spuk der „Geisterstadt" bei weitem aufwiegen. Durch das in ihm enthaltene Wissen würde sie, Aro To Morre, zum Machtfaktor Nummer eins in Hangay werden ...
     
    *
     
    Als Aro ihre Deckung verließ, kamen Gungka-Im und Shen-Dong zu ihr. Sie wirkten verstört und blickten immer wieder dorthin, wo die Hauri, der Galaktiker und Xaador eigentlich hätten sein sollen. „Sie können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben", bemerkte die Kartanin. „Natürlich nicht", erwiderte die Planta, die sich wieder gefaßt hatte und das Problem mit kühler Logik anging. „Xaador hat offenbar wieder etwas mit dem Hyperraum angestellt und wird sich mit den Hauri und dem Galaktiker auf einer anderen Existenzebene befinden, denke ich."
    „Du meinst, auf einer anderen Zeitebene", behauptete Shen-Dong in einem Ton, der durchblicken ließ, daß sie etwas richtigstellen wollte. „Keineswegs", widersprach Aro To Morre. „Ich spreche von einer Existenzebene mit anderem Energiegehalt, einem Phänomen, das schon vor langer Zeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde."
    „Was?"

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