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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesil ermöglichen und andererseits verhindern, daß die Piratin die Datenfülle der Amimotuo für ihre verbrecherischen Ziele mißbrauchen konnte. Die von ihm einprogrammierte Warnung an Aro diente einzig und allein der Beruhigung seines Gewissens, auch wenn er sich dadurch den gnadenlosen Zorn der Piratin zuzog und mit Verfolgung rechnen mußte.
    Gespannt beobachtete er das Gesicht der Planta, als er die ersten Impulsgruppen eingab, die die Amimotuo zur Aussendung hypnotisch wirkender Symbolfolgen veranlaßten.
    Er selbst merkte, daß diese Symbolfolgen eine starke hypnotische Wirkung besaßen, aber er blockte seinen Geist dagegen ab - und zudem brauchte er nur nicht auf die Bildfläche des Dekodierers zu sehen.
    Die Piratin sah allerdings mit konzentrierter Aufmerksamkeit hin - und schon bald erkannte Ellert an den Veränderungen ihres Gesichtsausdrucks, daß sie Wirkung zeigte.
    Die Wirkung verstärkte sich bei jeder Wiederholung dieser Symbolfolgen - und schließlich war die Planta reif für die Aufnahme seiner posthypnotischen Aufträge.
    Bevor er sie in den Wachzustand zurückholte, nahm er die Schaltung vor, die die Amimotuo Testares für ihn „öffnete", so daß er an die von dem Freund für ihn hinterlegte Datei herankam.
    Er hielt unwillkürlich den Atem an, als es soweit war und der Speicher die Nachricht als Text in Interkosmo auf die Bildfläche spielte.
    Leise las er mit. „Von Testare an Ernst Ellert. Ich bin auf Nansar im Charif-System, denn ich erhielt die Information, daß Gesil dort im großen Turm der Stadt Nakkaran gefangengehalten wird. Der Zugang zu ihrem Verlies führt über eine Treppe, doch hüte deinen Schritte vor der Zahl der Querionen. - Testare am 26. Januar 491."
    Der Terraner runzelte die Stirn. Was in aller Welt wollte Testare mit diesem Hinweis bezwecken?
    Eine Treppe zu einem Verlies und die Zahl der Querionen! Was war eine Warnung wert, dachte Ellert, wenn man sie nicht versteht... 13 - die Zahl der Querionen! -durchfuhr es ihn plötzlich. Vielleicht war die 13. Stufe gefährlich. Er würde sich auf jeden Fall vorsehen.
    Anschließend löschte er die Nachricht und holte Aro To Morre aus der tiefen Hypnose heraus. „Das war phantastisch", erklärte sie und gab damit dem Terraner die Sicherheit, daß sie in seinem Sinn „programmiert" war. „Ich danke dir, Ernst Ellert. Du wirst natürlich so schnell wie möglich nach Lokvorth fliegen wollen." Er hatte ihr das suggerieren lassen, damit sie ihn nicht auf Nansar suchte, wenn sie dahinterkam, daß sie ausgetrickst worden war. „Das ist in Ordnung."
    Sie schaltete den Interkom zur Zentrale ein und wies ihre Leute an, Ellert passieren zu lassen. Sein Permit wäre ihr Telecommander. Außerdem sollten sie sein Schiff an ihn zurückgeben und für ihn eine Startfreigabe vom Raumhafen Torumoneras einholen.
    Der Terraner war sicher, daß er sogar die Amimotuo an sich hätte nehmen können, ohne daß die Piratin es zu verhindern versuchte. Er verzichtete darauf, weil er sich Aro in gewisser Hinsicht verpflichtet fühlte, obwohl sie auf der falschen Seite des Gesetzes stand.
    Mit verlegenem Gruß verließ er die Planta und die INSHYAN. Ein Besatzungsmitglied des Piratenschiffs brachte ihn sogar mit einem Gleiter zu seiner TAUO-RHI.
    Er begab sich sofort in die Zentrale, checkte alle Systeme durch, fand sie in einwandfreiem Zustand und wartete danach auf die Startfreigabe vom Tower.
    Er mußte ungewöhnlich lange darauf warten und wurde schon unruhig, weil der Zeitpunkt nahte, zu dem Aro To Morre wieder Herrin ihres eigenen Willens wurde und versuchen konnte, die Amimotuo zu aktivieren.
    Der Zeitpunkt war schon überschritten, als die Startfreigabe endlich kam. Ernst Ellert beeilte sich, die TAUO-RHI hochzubekommen.
    Jeden Moment erwartete er das Aufsteigen von Verfolgern.
    Statt dessen registrierte die Energieortung seines Schiffes eine Explosion auf dem Raumhafen Torumoneras.
    Ellert mußte erkennen, daß die Planta nicht so „funktioniert" hatte, wie er dachte. Sie hatte anscheinend die Warnung der Amimotuo als Blüff eingestuft und ignoriert. Daraufhin war der Selbstzerstörungsimpuls aktiviert worden und hatte bewirkt, daß sich alle Informationen des Abstraktspeichers innerhalb von wenigen Minuten über der Piratin entleert hatten. Sie mußte durch die Datenschwemme in einen Rauschzustand versetzt worden sein - und als sich der Speicher total geleert hatte, war er explodiert.
    Von der Amimotuo würde nichts übriggeblieben sein -

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