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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlängelte, verwünschte er die Kartanin von Vinau, weil sie Piraten nach Nansar durchgelassen hatten. Ihn selber hatten sie peinlich genau kontrolliert und zuerst zurückschicken wollen, obwohl sie bei ihm nichts Verdächtiges gefunden hatten.
     
    *
     
    Sie war gekommen um sich zu rächen.
    Dafür, daß Ernst Ellert sie hereingelegt und erniedrigt hatte.
    Dafür, daß Ernst Ellert ihre Amimotuo zerstört hatte - und dafür, daß Ernst Ellert versucht hatte, sie zu töten.
    Sie zweifelte nicht daran, daß der Terraner sie hatte umbringen wollen. Die Tatsache, daß der Abstraktspeicher sie vorher gewarnt hatte, änderte nichts an ihrer Überzeugung. Er hätte wissen müssen, daß sie sich durch eine bloße Warnung nicht abschrecken ließ.
    Das hätte sie auch dann nicht getan, wenn ihr ihr stummes Ebenbild nicht zur Verfügung gestanden hätte - das stumme Ebenbild, das ihrer Meinung nach von Elejender auf der geheimnisvollen Welt Llokkaran mit Hilfe einer Macht aus fremder Dimension erzeugt hatte, um sie damit in den Wahnsinn zu treiben, weil sie ehedem seinen Bruder Xaador versklavt hatte.
    Die Planta lachte schrill und stieß Elejender vor sich her aus der Bodenschleuse des Trimarans MYKON, den sie auf Torumonera gebraucht gekauft hatte, weil ihre INSHYAN für ein Vierteljahr in eine Reparaturwerft gebracht worden war. „Ich habe euch alle ausgetrickst!" schrie sie triumphierend. „Und jetzt werde ich Ernst Ellert jagen und töten. Danach hole ich mir Xaador. Er muß noch irgendwo auf Nansar sein - und du wirst mich zu ihm bringen, Elejender!"
    „Ja, Herrin", erwiderte der Nakk und tappte unsicher vorwärts. Er hatte keinen eigenen Willen mehr, denn Aro To Morre hatte ihm das gleiche teuflische Mittel injiziert, mit dem sie früher seinen Bruder zu ihrem Chemo-Sklaven gemacht hatte.
    Die Piratin lachte erneut.
    Ellert hatte gedacht, er könnte ihr entkommen. Doch sie war sich der Irrationalität einiger ihrer Handlungen früher bewußt geworden, als er geahnt hatte, und hatte daraus auf posthypnotische Beeinflussung durch den Terraner geschlossen.
    Im ersten Zorn hatte sie den Kontrollturm auf Torumonera aufgefordert, Ellert keine Startfreigabe zu erteilen, doch dann war sie anderen Sinnes geworden. Sie nahm sich vor, ihn entkommen zu lassen. Dann würde er sich in Sicherheit wiegen und nach Nansar eilen, um dort Testare und die Kosmokratin Gesil zu finden.
    Ihn in diesem Augenblick zu überraschen und ihn zusammen mit Testare und Gesil in ihre Gewalt zu bringen, würde ihren Rachedurst mehr befriedigen, als wenn sie ihn gleich tötete.
    Er würde völlig überrascht sein, denn er mußte sie für tot halten, weil die Taster seines Schiffes die Explosion auf dem Raumhafen von Torumonera registriert hatten.
    Nachdem sie erkannte, daß Ellert sie beeinflußt hatte, war sie methodisch und kaltblütig vorgegangen. Ihre vorangegangenen heimlichen Experimente mit dem stummen Ebenbild hatten ihr verraten, daß es mit Hilfe der Schaltungen ihres Schreines leicht war, es zu beleben und seine Handlungen fernzusteuern.
    Deshalb war es nicht sie, sondern ihr Ebenbild gewesen, das die Amimotuo aktiviert und versucht hatte, ihre Speicher zu „öffnen". Und deshalb hatte die Planta die Warnung vor der Selbstzerstörungsanlage mißachtet, denn ihr selbst konnte ja nichts geschehen.
    Das Ebenbild war an ihrer Stelle in der Explosion der Amimotuo vergangen, während Ellert fest daran glauben würde, daß sie selber umgekommen war.
    Sie wußte, daß er sich nicht an Bord seines Schiffes befand, doch sie wußte auch, daß er von der Ankunft eines Trimarans über beziehungsweise auf Nansar informiert worden war - und zwar von seinem Bordcomputer. Sie hatte den Funkspruch aufgefangen. Inzwischen würde er sich auf dem Rückweg zur TAUO-RHI befinden. Vielleicht dachte er, daß ihm Piraten gefolgt waren, um Aro To Morres Tod zu rächen. Er würde jedoch nie damit rechnen, daß sie ihm plötzlich gegenübertreten würde. „Ich will, daß du dich und mich auf eine andere Existenzebene bringst, Elejender!" befahl sie. „Du kannst das; Xaador konnte es auch. Am besten nimmst du auch mein Schiff mit. Dann wird Ellert überhaupt nicht wissen, woran er ist."
    Elejender mußte gehorsam sein. Die Droge, die sie ihm injiziert hatte, ließ ihm keine andere Wahl.
    Er gehorchte, obwohl er nicht in der Lage war, den Befehl der Planta so auszuführen, wie sie es wollte.
    Von einem Augenblick zum anderen befanden sich er, Aro To Morre und die

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