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1477 - Die Piratin

Titel: 1477 - Die Piratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Amimotuo abruft, und überlasse den Speicher dir. Dafür garantierst du mir freies Geleit zu meinem Schiff und mit meinem Schiff von Torumonera."
    „In Ordnung", stimmte die Planta ohne Zögern zu. „Ich gewähre dir freies Geleit aus Hangay hinaus."
    Die Zustimmung kam zu schnell, als daß Ellert ihr vertraut hätte. Doch damit wollte er sich sowieso nicht zufriedengeben. „Danke", erwiderte er. „Aber das genügt mir nicht. Deine Leute oder die Leute von anderen Schiffen könnten mein Wissen für zu wertvoll halten und mich nicht passieren lassen - beispielsweise unter dem Vorwand, sie glaubten nicht daran, daß du mir freies Geleit gewährt hast. Folglich brauche ich einen vorzeigbaren Beweis dafür." Er deutete auf ihren Telecommander. „Das wäre ein brauchbarer >Passierschein<. Gib es mir!"
    Aro To Morre blickte ihn durchdringend an, dann streifte sie den Telecommander ab und reichte ihn Ellert. „Zufrieden?" fragte sie. „Ja", log Ellert.
    Natürlich war er nicht zufrieden. Ob er den Telecommander trug oder nicht - wenn die Planta ihren Leuten befahl, ihn umzubringen, würden sie das auf jeden Fall tun. Er hatte jedoch nicht um das Gerät gebeten, weil er sich von seinem Besitz Sicherheit versprach, sondern nur, um die Piratin glauben zu machen, daß er ihr vertraute und deshalb keine Tricks versuchen würde.
    Aber genau das hatte er vor.
     
    *
     
    Er ging zu den Geräten auf dem Tisch und stellte mit dem Modulator die Frequenzen ein, auf denen der Hypersender die verschiedenen hyperenergetischen Impulsgruppen abstrahlen sollte. Die Piratin sah ihm mit nur mäßigem Interesse zu. Das war für ihn der Beweis, daß alle seine Schaltungen durch eine verborgene Memo-Programmierung in einer separaten Datei gespeichert wurden.
    Er blieb ernst, obwohl er sich darüber amüsierte, denn genau darauf basierte sein Plan. Aro mußte alles, was er jetzt tat, exakt wiederholen können.
    Nachdem die Frequenzen eingestellt waren, schaltete er den CODEC, die Kombination aus Kodierer und Dekodierer, so mit dem Hypersender zusammen, daß die Impulsgruppen in die „Sprache" der Amimotuo übersetzt wurden und ihre „Antworten" in Interkosmo. Als er damit fertig war, dachte er noch einmal über alles nach und stellte den Dekodierer dann so ein, daß er simultan ins Interkosmo und ins Kartanische übersetzte.
    Zuletzt aktivierte er den Hypersender und fing damit an, nacheinander die richtigen Impulsgruppen einzugeben. Allerdings fügte er nach jeder Gruppe richtiger Impulse solche ein, die die Amimotuo veranlassen sollten, auf der Bildfläche des Dekodierers Symbolfolgen erscheinen zu lassen, die eine starke hypnötische Wirkung auf jeden Betrachter ausübten.
    Er selber wußte, daß er seinen Geist dagegen abblocken konnte. Ob die Planta ihr widerstehen konnte, mußte er abwarten. Er rechnete jedoch damit, daß sie sich in Vollhypnose versenken ließ, so daß er ihr posthypnotische Aufträge erteilen konnte, die sie dann auch ausführte.
    Geläng sein Plan, würde Aro To Morre ihren Leuten befehlen, den Träger ihres Telecommanders passieren und mit seinem Schiff starten zu lassen. Sie würde auch darauf verzichten, die Amimotuo in seiner Gegenwart mit den richtigen Impulsgruppen und auf den richtigen Frequenzen zu aktivieren, was sie im Besitz ihres freien Willens ganz sicher getan hätte.
    Erst später, wenn die TAUO-RHI bereits gestartet war, würde die Piratin in der Lage sein, das Geheimnis zu benutzen und die Probe aufs Exempel zu machen. Ein zweiter posthypnotischer Befehl von ihm würde sie jedoch eine ganz bestimmte Fehlschaltung durchführen lassen. Die Amimotuo würde darauf so reagieren, wie er ihr es eingegeben hatte, als sich Aro in Vollhypnose befand und es nicht mitbekommen konnte. Auch das würde von der Memo-Prograrnmierung aufgezeichnet werden, aber in einem nicht entschlüsselbaren Symbolkode.
    Der Abstraktspeicher würde die Planta darauf aufmerksam machen, daß die von ihr eingegebenen Impulsgruppen einen Fehler enthielten und daß deshalb keine Dateien freigegeben würden. Sie würde aufgefordert werden, ihre Eingabe zu korrigieren -doch gleichzeitig würde die Amimotuo vor einer Wiederholung des Fehlers warnen und darauf hinweisen, daß in diesem Fall ein Selbstzerstörungsimpuls ausgelöst wurde, der nicht nur den Abstraktspeicher, sondern auch alles andere in näherem Umkreis vernichtete.
    Das war Ernst Ellerts Plan. Er sollte ihm einerseits das Leben retten und ihm damit die weitere Suche nach

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