1478 - Planet der Sammler
befassen."
„Wenn Perry davon hört, wird er schon dafür sorgen, daß sich jemand um Lokvorth kümmert", meinte Jennifer Thyron. „Es dürfte nicht leicht sein, ihn zu erreichen", erwiderte die Kartanin. „Du rneinst, er hat zu viel um die Ohren?"
Dao-Lin-H'ay fragte sich einen Augenblick lang, was Rhodans Ohren mit all dem zu tun haben sollten, aber dann begriff sie, daß es sich wieder einmal um eine dieser seltsamen Redewendungen handelte.
Sie hatte sich schon eine ganze Sammlung davon eingeprägt und verwendete sie selbst bei jeder passenden Gelegenheit mit heimlichem Vergnügen.
Sie sah Jennifer Thyron nachdenklich an, dann Irmina Kotschistowa. „Sie sind sehr beschäftigt", bestätigte sie und wartete. „Aber wir sind es nicht", sagte Jennifer prompt.
Irmina Kotschistowa blickte überrascht auf. „Sie werden uns kein Schiff geben", vermutete sie. „Lokvorth", murmelte Jennifer Thyron sehnsüchtig. „Dort gäbe es niemanden, der uns kennt."
„Und niemanden, der euch helfen könnte", bemerkte Dao-Lin-H'ay.
Die beiden Frauen schwiegen.
Dao-Lin-H'ay seufzte. „Wenn ihr nach Lokvorth wollt, sollt ihr auch dorthin fliegen", versprach sie. „Wir werden ein Schiff bekommen."
Sie sahen sich an. Irmina Kotschistowa nickte langsam. Sie wirkte alt, müde und verbraucht, zu erschöpft, urrf Freude zu zeigen.
Wobei wohl auch gar kein Grund für derartige Gefühlsausbrüche vorhanden war. Was Irmina Kotschistowa und Jennifer Thyron auf dem Planeten Lokvorth zu suchen gedachten, das war nicht mehr und nicht weniger als ein Platz zum Sterben. 5. „Das sind bornierte Hornochsen!" schimpfte Sato Ambush. „Eine Horde verblödeter Idioten!"
Dao-Lin-H'ay blickte ihn an, schier erstarrt vor Staunen, denn so hatte sie diesen Terraner noch nie erlebt.
Sato Ambush, dieses Muster an Ruhe, Höflichkeit und Selbstbeherrschung, schimpfend wie ein Rohrspatz.
Allerdings schienen ihm auch sehr schnell die nötigen Worte auszugehen, ein Umstand, der die Kartanin in diesem speziellen Fall nicht weiter verwunderte. Es war schon erstaunlich genug, daß Ambush sich zu diesem Ausbruch hatte hinreißen lassen.
Er verstummte abrupt, holte tief Atem und sah sich um. Er schien erleichtert angesichts der Erkenntnis, daß lediglich Dao-Lin-H'ay ihn gehört hatte. „Wo sind die beiden?" fragte er mißtrauisch. „Sie haben etwas zu besorgen", erwiderte Dao-Lin-H'ay vorsichtig.
Sie mochte diesen Terraner nicht belügen, denn er war ihr gegenüber stets offen und ehrlich gewesen, was man durchaus nicht von jedem behaupten konnte. Andererseits hielt sie es für besser, ihm nicht die ganze Wahrheit zu sagen - wenigstens nicht gleich.
Denn Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa waren unterwegs, um ein paar Reisevorbereitungen zu treffen. ?
Sato Ambush ließ sich in einen Sessel fallen und starrte die Amimotuo an. Er bot das Bild eines Mannes, der die Welt nicht mehr verstand. „Was ist passiert?" fragte die Kartanin behutsam. „Nichts ist passiert!" knurrte der Terraner. „Das ist es ja gerade!"
„Sie haben keine Zeit", stellte Dao-Lin-H'ay fest.
Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Keine Zeit", wiederholte er und nickte nachdrücklich. „Alle maßgeblichen Leute sind unterwegs und einfach unerreichbar. Ich wollte mit Rhodan sprechen, mit Atlan, mit irgend jemandem, aber es ist unmöglich."
„ARINET ist überlastet", sagte die Kartanin. „Das behaupten sie jedenfalls", bestätigte Sato Ambush düster. „Ich fürchte, daß es der Wahrheit entspricht", meinte Dao-Lin-H'ay. „Da draußen ist der Teufel los."
„Na und?" fragte Ambush, und in seiner Stimme schwang unterdrückte Wut mit. „Wir haben hier die wichtigste Information, die wir zur Zeit überhaupt bekommen können, und keiner kümmert sich darum! Was soll man davon halten?"
„Sie sind überlastet, fast schon in Panik", sagte Dao-Lin-H'ay beschwichtigend. „Und ich kann das verstehen."
„Sollen wir hier herumsitzen und Däumchen drehen?" fragte Ambush bitter. „Wir könnten uns selbst um diese Sache kümmern", bemerkte Dao-Lin-H'ay vorsichtig.
Der Terraner sah sie an und runzelte die Stirn. „Ich sehe zwar noch die eine oder andere Chance, noch ein paar zusätzliche Informationen aus dieser Datei herauszufiltern, aber ich fürchte, daß das alles nicht ausreicht", sagte er. „Hier müssen Nachforschungen angestellt werden, und zwar sofort. Diese Spur ist sowieso schon alt genug. Wenn wir zu lange warten, verpassen wir möglicherweise die erste und
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