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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinausführte. Durch ihn flutete helles Licht herein. „Es ist so still", sagte Clare Thou verwundert. „Ob der Kampf zu Ende ist?"
    Dorta Mara legte warnend einen Finger an die Lippen und ging schweigend zum Spalt. Vorsichtig schob sie sich hinaus. Clare folgte ihr, bis sie hinausblicken konnte.
    Wenige Meter vom Ausgang der Grotte entfernt lag das Wrack einer Space-Jet. Das Kleinstraumschiff war abgestürzt und beim Aufprall auseinandergebrochen. Flammen und Rauch stiegen daraus auf.
    Wenige Schritte weiter lagen die verkohlten Überreste des Piloten zwischen einigen Büschen. Er war ein mißgestalteter Klon-Riese gewesen.
    Dorta Mara drängte sie hastig zurück, als eine Space-Jet der Meter-Klasse an ihnen vorbeischwebte. Sie sahen einen riesigen Klon-Siganesen unter der transparenten Kuppel der Maschine sitzen.
    Glücklicherweise blickte er nicht zu ihnen herüber, sondern in eine andere Richtung. „Es ist noch nicht vorbei", flüsterte die Historikerin. „Ich komme mir schlecht vor, weil ich hier bin und nicht kämpfe", erwiderte Clare Thou ebenso leise. „Das brauchst du nicht. Viel wichtiger ist, daß du überlebst. Du bist die einzige außer mir, die das Vermächtnis unseres Volkes bewahren kann. Dir darf nichts geschehen.,?
    Die junge Frau lehnte sich mit dem Rücken an die Felsen. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Donan Cruish hat es gewußt", schluchzte sie. „Das Ende des siganesischen Volkes ist da. Wir werden diesen Angriff nicht überleben. Und danach wird es nur noch Klon-Siganesen geben. Mir wird übel bei diesem Gedanken."
    Dorta Mara verließ die Höhle und sah sich vorsichtig um. Dann winkte sie der jungen Frau, und Clare Thou ging ebenfalls hinaus. „Es sind nirgendwo Space-Jets zu sehen", sagte die Historikerin. „Es ist alles ruhig."
    Sie waren nur etwa fünfzig Meter von dem Fluß entfernt, in dem Clare beinahe ertrunken wäre.
    Ohne daß sie sich abgesprochen hätten, gingen die beiden Frauen zu der Stelle hinüber, an der Donan Cruish aller Wahrscheinlichkeit nach gestorben war. Sie war nicht zu verfehlen. Das unter der Hitzeeinwirkung geschmolzene Gestein hatte sich mittlerweile abgekühlt und erhärtet. Die weitgehend glatte Oberfläche wies an einigen Stellen erstarrte Blasen auf. Unübersehbar war, daß die glutflüssige Masse zum Teil nach unten geflossen war, so daß eine Senke entstanden war. „Es ist fast so wie damals", sinnierte Dorta Mara. „Ich weiß nicht, was du meinst."
    „Ich denke an das Jahr 521. Du erinnerst dich sicherlich daran, daß wir damals Ortungsschutzanlagen in unseren Städten errichtet haben. Das Verfahren war außerordentlich aufwendig."
    „Und hatte zur Folge, daß man gerade auf uns aufmerksam wurde."
    „Richtig. Aber das hinderte uns nicht daran, die Arbeiten fortzusetzen. Im Jahre 521 waren sie nahezu abgeschlossen. Da wir unsere Fehler wenigstens teilweise eingesehen hatten, ließen wir einige Städte ohne Schutz. Wir evakuierten sie und täuschten Leben darin vor. >Lockvögel< nannten wir die Städte."
    „Ich verstehe. Sie sollten mögliche Angreifer in die Irre führen."
    „Das taten sie auch. Die Angreifer kamen und vernichteten alle Lockvögel. Danach landeten sie, und vier Tage lang suchten Roboter den ganzen Planeten nach weiteren Städten ab, fanden jedoch keine. Die Angreifer zogen wieder ab, und wir hatte Ruhe. Von den zerstörten Städten blieben nur Gesteinsflächen zurück, die wie diese aussahen. Glatt und mit einigen Blasen versehen. Viele von uns waren davon überzeugt, daß wir nunmehr eine lange Atempause gewonnen hatten."
    „Und das war nicht so?"
    „Achtzig Jahre lang war Ruhe."
    „Und was passierte in dieser Zeit? Nichts Wesentliches?"
    „Oh, doch! Im Jahre 559 startete der mittlerweile als Wissenschaftler anerkannte Donan Cruish mit einer Expedition zur Erde. Er wollte Verbindung mit den terranischen Freunden aufnehmen, doch es gelang ihm nicht, bis nach Terra vorzustoßen. Fremde Raumschiffe stellte sich ihm entgegen und zwangen ihn zum Rückzug. Dabei fing er Nachrichten auf, in denen Perry Rhodan für tot erklärt wurde. Er flog nach Siga zurück, versuchte jedoch, auf dem Weg dorthin mit anderen Freunden Terras Verbindung aufzunehmen. Auch damit hatte er keinen Erfolg."
    „Das überrascht mich eigentlich nicht."
    „Weil du weißt, was geschehen ist. Wir wußten es damals nicht. Für uns war es ein entsetzlicher Schock, daß Rhodan tot war. Auf ihn hatten wir alle unsere Hoffnungen gesetzt. Viele waren

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