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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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behauptete schließlich, er habe unabsehbare Gefahren für Siga heraufgeschworen, weil er den Riesen nicht unbehelligt gelassen, sondern ihn sofort angegriffen habe, um ihn zu töten. Schließlich warf man ihm vor, die ganze Angelegenheit mit dem Riesen inszeniert zu haben, um sich Publizität zu verschaffen.
    Unter dem Druck der Öffentlichkeit fand ein Prozeß statt, in dem Donan Cruish wegen Landesverrats angeklagt wurde. In dem Prozeß wurde schließlich festgestellt, daß alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe haltlos waren. Doch das Ergebnis dieses Prozesses interessierte die Öffentlichkeit schon nicht mehr, zumal die Presse kaum noch darauf einging. Das Ansehen des Donan Cruish litt in erheblichem Maß, und er zog sich für einige Jahre aus der Öffentlichkeit zurück.
     
    *
     
    Dorta Mara blickte auf ihr Chronometer. Es zeigte den 25. 6.1146 an. Unmittelbar über der Höhle explodierte etwas.
    Clare Thou sprang auf, und für einen Moment schien es so, als wolle sie aus dem Raum flüchten. Doch Sann blieb sie neben dem Tisch stehen und blickte die Historikerin erschrocken an. „Ganz ruhig", sagte die Alte. „Es ist genügend Fels über uns. Hier unten sind wir sicher."
    „Sollten wir nicht doch nach oben gehen? Vielleicht braucht man uns?"
    „Mein Auftrag lautet, auf keinen Fall in irgendwelche Kämpfe einzugreifen", erwiderte Dorta Mara. „Ich habe dafür zu sorgen, daß man auch in späteren Jahrhunderten noch etwas über das Volk der Siganesen erfahren kann. Wenn du unbedingt kämpfen willst, halte ich dich nicht auf." >„Hast du eine Waffe für mich?" fragte die junge Frau. „Natürlich habe ich Waffen, aber ich gebe sie dir nicht", entgegnete die Alte „Am liebsten wäre mir, du wurdest hier bei mir bleiben und irgendwann mein Amt übernehmen. Mein Leben neigt sich dem Ende zu, und irgend jemandem muß ich das Vermächtnis unseres Volkes anvertrauen."
    „Warum mir?"
    „Weil du nun einmal da bist. Ich kann dich nicht so ohne weiteres nach oben gehen und in die Stadt zurückkehren lassen. Außerdem ist oben alles anders geworden. Ein cantarisches Raumschiff ist gelandet. Es hat Hunderte von Flugscheiben ausgeschleust. Die meisten haben einen Durchmesser von 30 Zentirnetern. Es sind aber auch welche dabei, die einen Durchmesser von 40, 50 oder gar 100 Zentimetern haben. Ich bin sicher, daß geklonte Siganesen an Bord dieser Flugzeuge sind. Einige von ihnen werden dem Goliath-700-Typ angehören, von denen du sicherlich gehört hast."
    „Gerüchteweise", bemerkte Clare Thou. „Ich habe eine Funknachricht aufgefangen, in der von diesem Typ die Rede war. Es heißt, daß er zum Jubiläumsjahr 1149 herauskommen wird. Es ist offensichtlich, daß gegenwärtig bereits Prototypen eingesetzt werden."
    „Wenn es so ist, können wir nur hoffen, daß bald Hilfe eintrifft", sagte die junge Frau. „Woher sollte die kommen?"
    „Donan Cruish hat bei den ersten Anzeichen des beginnenden Kampfes einen Hilferuf über ARINET nach Heleios geschickt. Er war sicher, daß Reginald Bull mit der CIMARRON zu einer Rettungsaktion kommen wird. Das wurde uns jedenfalls von Heleios signalisiert."
    „Hoffen wir, daß diese Hilfe noch rechtzeitig kommt."
    Clare Thou strich sich das Haar aus der Stirn. Ihre knabenhafte Figur streckte sich. „Ich möchte nach oben", sagte sie. „Du willst kämpfen? Das hat wenig Sinn."
    „Ich möchte wenigstens sehen, wie es oben aussieht Und ich möchte wissen, wie ich hier herauskomme."
    „Ich kann dich nur unter einer Bedingung nach oben lassen."
    „Nämlich?"
    „Kannst du es dir nicht denken?"
    „Ich soll mich verpflichten, niemand etwas von dir und diesen Höhlen zu sagen."
    „Genau darum geht es. Das Geheimnis muß gewahrt bleiben."
    „Erstens habe ich nicht vor wegzubleiben, und zweitens bin ich deiner Meinung. Ich werde schweigen.
    Und ich werde mir überlegen, ob ich als Nachfolgerin zur Verfügung stehe."
    Dorta Mara verlor keine weiteren Worte. Sie führte die junge Frau durch einen Gang zu einer kleinen Kammer, an deren kantigen Wänden einige Kleidungsstücke hingen. Auf dem Boden standen einige staubige Flaschen. Sonst enthielt die Kammer keine weiteren Gegenstände.
    Dorta Mara legte ihre Hand an das Gestein, und eine Wand schob sich einige Zentimeter zurück, um dann zur Seite zu gleiten. Dahinter wurde ein Liftkorb sichtbar. Mit ihm stiegen sie nach oben. Eine weitere Tür öffnete sich, und die beiden Frauen traten in eine Grotte, aus der ein schmaler Spalt

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