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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeichnete sich ab, was die in den Augen des Roboters verborgenen Aufnahmesysteme wahrnahmen - das Innere des Labors. „Hier kommet eine Meldung von der CIMARRON", rief Lorget Ya.
    Donan Cruish ging zu ihm. Auf dem Monitor vor ihm zeichnete sich das Gesicht von Reginald Bull ab. „Ich wollte zu euch kommen und euch helfen", sagte er, „aber das ist mir jetzt nicht mehr möglich. Zwölf Cantaro-Schiffe sind soeben eingetroffen. Sie zwingen mich, auch weiterhin versteckt zu bleiben. Ein einzelnes Buckelschiff nähert sich Siga. Es wird aller Voraussicht nach dort landen. Ich vermute, daß der Stratege Drenshoor an Bord ist."
    „Mach dir keine Sorgen, Bully", antwortete Donan Cruish. „Wir nehmen uns diesen Cantaro vor."
    „Unterschätzt ihn nicht", warnte Bully. „Wenn ich den wenigen Infos glauben darf, die wir haben, ist Drenshoor ein äußerst gefährlicher Mann."
    „Unterschätze uns nicht", erwiderte der Leader. „Immer wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen, sind auch wir besonders gefährlich. Drenshoor wird es zu spüren bekommen."
    Er schaltete ab und ließ sich nachdenklich in seinem Sessel zurücksinken. „Was ist los?" fragte Camma Klättres. „Das Ende zeichnet sich ab", erwiderte Donan Cruish. „Das Ende?" fragte Lorget Ya. „Wessen Ende? Doch nicht unser!" Donan Cruish blickte ihn ernst an. „Nein, das Ende unseres Kampfes", erklärte er. „Mit Drenshoor verändert sich die Lage. Es wird zu einer Entscheidung kommen. So oder so. Deshalb genügt es nicht, wenn wir Claarence einsetzen. Wir müssen mehr tun."
    „Willst du die Klon-Bänke zerstören?" Camma Klättres kam zu ihm. „Willst du endlich dieses Schandwerk beseitigen, das nie auf unserem Planeten hätte gebaut werden dürfen?"
    „Es könnte sich als unumgänglich erweisen", antwortete der Kommandant. Er zögerte, eine Entscheidung zu treffen. Die Fabrik stellte die größte Bedrohung für die letzten Siganesen dar, war zugleich aber auch ein Hort der Sicherheit, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten. Wenn sie die Kernanlagen der Fabrik zerstörten, gab es für die Cantaro keinen Grund mehr, sich ihnen gegenüber zurückzuhalten. Sie konnten zu ihrem letzten Schlag gegen sie ausholen und die wertlos gewordene Fabrik sprengen. „Vielleicht hätten wir doch nicht alle hier zusammenziehen sollen", gab Lorget Ya zu bedenken. „Wir hatten keine andere Wahl", wies Donan Cruish die Kritik zurück. „Du weißt sehr wohl, daß die Cantaro uns mit Hilfe der Klone aus unseren Verstecken gejagt haben. Nirgendwo waren sie sicher. Überall konnten die Klone uns aufspüren.
    Der einzige Platz, der uns zumindest eine kleine Chance einräumte, ist die Fabrik."
    „Und wenn wir die nicht zerstören, nimmt der Alptraum nie ein Ende", fügte Camma Klättres hinzu.
    Der Leader faßte einen Entschluß. „Wir bereiten die Sprengung der Klon-Bänke vor", sagte er. „Wenn die Lage für uns aussichtslos werden sollte, dann jagen wir alles in die Luft."
    „Drenshoor wird zurückschlagen", gab Lorget Ya zu bedenken. „Ich weiß. Alle Transportkapazitäten müssen genutzt werden. Bevor wir sprengen, verlassen wir die Fabrik und fliehen ins Meer."
    Die vier Männer blickten sich schweigend an.
    War dies die letzte Stunde des siganesischen Volkes? 8.
    Claarence saß vor einigen Bildschirmen an einem der Labortische. Auf diese Weise konnten die in ihm verborgenen Siganesen verfolgen, wie der Cantaro Drenshoor eintraf.
    Er landete mit einem Beiboot in dem kuppelförmigen Bau, der aus dem ewigen Eis emporragte. Zusammen mit mehreren Aras, die seit Jahren in der Fabrik arbeiteten, glitt er in einer Liftkabine nach unten.
    Die Männer im Paladin-Roboter waren keineswegs überrascht, daß sie die Ankunft der Strategen so gut verfolgen konnten. Die syntronischen Einrichtungen sorgten dafür, daß man von allen Sektionen der Fabrik aus buchstäblich alles beobachten konnte. Ausgespart waren lediglich die privaten Bereiche der Aras. „Ich würde einiges dafür geben, wenn ich wüßte, wie Drenshoor vorgehen will", sagte Lorget Ya. „Das wird er kaum verraten", entgegnete Camma Klättres mit einem nervösen Lachen.
    Plötzlich trat der Cantaro auf eines der Kameraobjektive zu, bis nur noch die Augen mit der smaragdgrünen Iris auf dem Bildschirm zu sehen waren. Die Männer im Paladin-Roboter hatten das Gefühl, daß er jeden von ihnen direkt ansah. „Claarence, ich bin sicher, daß du mir jetzt zuhörst", sagte Drenshoor. „Ich möchte sofort mit dir

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