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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aber es war niemand da.
    Die Puppen lächelten ihn mit entwaffnender Freundlichkeit an. Er drehte sich verwirrt um und sah Estelle fragend an. Amy Albernathy strich ihrem Kind das goldene Haar aus dem hübschen, blassen Gesicht.
    »Liebling, sag deiner Mummy, was passiert ist.«
    »Im Park wurde ein Mann umgebracht«, sagte Estelle.
    »Was?« Harry Albernathy rannte zum Fenster und starrte hinaus. »Wo? Von wem? Komm her, Estelle, zeig mir, wo es passiert ist.«
    Das Mädchen wendete mit dem Rollstuhl und fuhr zu seinem Vater. »Umgebracht wurde der Mann dort!« sagte sie und wies mit ausgestreckter Hand auf die Stelle.
    »Ich sehe niemanden. Amy, komm mal her und sag mir, ob du jemanden siehst.«
    Zögernd begab sich Estelles Mutter zum Fenster. Das Kind zeigte auch ihr den Tatort. Die Frau warf ihrem Mann einen ernsten Blick zu. »Ich sehe zum Glück auch keinen Toten.« Sie wandte sich an Estelle. »Kind, kann es sein, daß du dich geirrt hast?«
    »Ich habe es gesehen, durch das Fernglas – ganz genau. Und so nah, daß ich glaubte, den Jogger berühren zu können, wenn ich die Hand ausstreckte.«
    »Estelle«, sagte Harry Albernathy, »dort drüben trainieren auch hin und wieder Karatesportler. Überleg mal, wäre es möglich, daß so ein Kampf für dich aussah, als würde einer den andern umbringen?«
    »Es war Mord, und es war grauenvoll«, schrie Estelle.
    »Warum glaubt ihr mir nicht.«
    »Wir versuchen dir ja zu glauben«, sagte Harry Albernathy.
    »Aber du mußt verstehen…«
    »Was ich gesehen habe, habe ich gesehen.«
    Der Mann ging vor seiner Tochter in die Hocke. »Reg dich nicht auf, Kleines. Wir gehen die Sache ganz wissenschaftlich an, okay? Du erzählst Ma und mir jetzt haarklein, was du gesehen hast, von Anfang an, alles klar?«
    Estelle nickte.
    »Gut«, sagte Harry Albernathy und rubbelte ihren Kopf.
    »Dann schieß los.«
    »Da war dieser Zwerg… Er kam aus der Villa…«, begann das Mädchen.
    »Aus der Villa?« fragte Amy Albernathy schrill. »Aber du weißt doch, daß die Villa seit vielen Jahren leersteht.«
    »Jetzt nicht mehr. Es wohnt jemand darin«, behauptete Estelle.
    »Liebling, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht diese Villa beobachten?« sagte Amy Albernathy vorwurfsvoll.
    Sie schaute ihren Mann an. »Es war eine Schnapsidee von Meg, dem Kind dieses Fernglas zu schenken.«
    »Laß sie erst mal weitererzählen«, warf Harry Albernathy ein. »Also, Kleines, in der Villa dort drüben wohnt seit neuem ein Zwerg, und du hast beobachtet, wie er das Haus verließ, ist das richtig?«
    »Er überkletterte die Mauer«, fuhr Estelle fort. »Da waren zwei Läufer im Park. Sie hüpften ein bißchen herum, machten Kniebeugen und alles mögliche.«
    »Sie wärmten sich auf. Das nennt man aufwärmen, Kleines. Jeder vernünftige Sportler tut das, bevor er losgeht.«
    »Einer der beiden Männer lief früher weg, an den andern schlich der Zwerg heran, aber der Mann lief los, ohne den Zwerg zu sehen. Der Kleine versteckte sich, und als der Jogger zurückkam… Ich bin sicher, ihr glaubt es mir nicht, aber es ist die Wahrheit. Der Zwerg veränderte sich, seine Haare fingen an zu brennen, und seine Augen glühten. Er stürzte sich auf den Läufer, riß ihn zu Boden und tötete ihn.«
    Amy Albernathy warf ihrem Mann einen vorwurfsvollen Blick zu. »Das hast du nun davon. Sagte ich nicht, der Film, der gestern im Fernsehen lief, wäre nichts für Estelle? Aber du sagtest, deine kleine Tochter wäre ja schon beinahe erwachsen und dürfe sich den Film deshalb ansehen.«
    »Der Film war doch harmlos.«
    »Er war für Jugendliche nicht geeignet. Er hat Estelles Phantasie angestachelt, wie du siehst. Das Kind sieht am hellichten Tag Zwerge mit brennenden Haaren und glühenden Augen, die über ahnungslose Jogger herfallen und sie töten.«
    »Es ist wahr, was ich sage!« kreischte Estelle dazwischen.
    »Der Tote ist nicht mehr da«, sagte Harry Albernathy zu seiner Tochter. Obwohl auch er der Kleinen nicht glaubte, war er um Sachlichkeit bemüht. »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Das will ich euch ja schon die ganze Zeit erzählen, aber ihr hört mir ja nicht zu!« schrie das Madchen wütend. »Der Zwerg hat den Toten mitgenommen.«
    »Mitgenommen? Wohin? Etwa in die Villa?« fragte Harry Albernathy.
    »Ja. Vorhin war noch zu sehen, wie er den Mann im roten Jogginganzug zum Haus schleifte.«
    Der Mann nahm seiner Tochter das Fernglas ab und schaute zur Villa hinüber. »Dort drüben regt

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