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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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und sattelt Frekkeuscher und Andronen. Wir brechen in Kürze nach Osten auf…«
    ***
    Amarillo, Ende September 2521
    »Da steht es.« Naoki Tsuyoshi deutete auf das schwarzweiße Fluggerät in der Mitte der Halle. »Monate der Arbeit stecken in ihm.«
    Seit er Naoki hatte sagen müssen, dass von ihrem Sohn Aiko jedes Lebenszeichen fehlte, wirkte die Chefin des Medical Science Center bedrückt; etwas Schweres schien auf ihren Schultern zu lasten und etwas Dunkles ihren Blick zu verschleiern. Jetzt aber, angesichts des Shuttles, lächelte sie.
    Matthew Drax sah es gern.
    An Gleitern und Kettenfahrzeugen vorbei gingen sie zu dem Shuttle. An Höhe, Breite und Länge übertraf es alle anderen Fahrzeuge hier unten in der Wartungshalle; die meisten um ein Vielfaches.
    »Na? Was sagst du?« Sie blieben vor dem Prototyp stehen.
    Naoki breitete die Arme aus, als wollte sie dem Mann aus der Vergangenheit sein Porträt präsentieren, oder eine Tonne Gold, die sie unter den Schutthalden Amarillos gefunden hatte. Ihr linker Unterarm sah aus wie der Arm eines Roboters: zwei haut- und fleischlose Metallstangen, drei chromblitzende Hydraulikleitungen und eine Menge Kupferkabel. »Ist es nicht wunderbar?«
    »Ganz hübsch.« Matt zuckte mit den Schultern. »Sieht aus wie ein Space Shuttle, würde ich sagen. Wie das Shuttle, mit dem ich vor ein paar Jahren zur ISS hochgeflogen bin.« Er dachte an Aruula, die damals bei ihm gewesen war.
    »Suchst du Streit, Maddrax?« Naoki zog die linke Braue hoch. Eine echte linke Braue in einem echten Frauengesicht.
    »Natürlich, äußerlich sieht es größtenteils wie das aus, mit dem ihr damals geflogen seid.« Auch der kastanienbraune Zopf war echt, und der schmale Schädel mit den blitzenden Mandelaugen. »Ansonsten aber siehst du ein neues Shuttle vor dir, was die wesentlichen Systemelemente betrifft!« Sie legte ihre zierliche Hand auf die Rumpfwölbung unter der rechten Tragfläche. Der unwillige, tadelnde Zug in ihrem feinen Gesicht machte Naoki Tsuyoshi noch anziehender, fand Matthew Drax. »Und siehst du nicht, dass wir den Prototyp mit einem nagelneuen Hitzeschild versehen haben?« Fast zärtlich strich sie über die Kacheln, und weil sie sich dabei ein wenig bückte, rutschte ein Silberkettchen mit einem Anhänger aus ihrem Spitzenkragen.
    »Jetzt wo du es sagst, fällt es mir auf.« Drax grinste. Er versuchte verlegen zu wirken.
    »Synthetische Keramik, hält Temperaturen von über zehntausend Grad Celsius aus.« Naoki griff nach dem Kettchen und steckte den Anhänger – ein ellipsenförmiger Kristall – zurück in die weiße Seidenbluse, die sie heute unter einem roten Kunstlederanzug trug.
    »Hey…!«
    »Wesentlicher aber ist etwas anderes.« Eine Luke im Bug öffnete sich. »Komm rein.«
    Hinter der fünfhundert Jahre alten Zwanzigjährigen her kletterte Matthew Drax in das Shuttle. Naoki schwang sich ins Cockpit, sank in den Copilotensitz und wies mit beiläufiger Geste auf den Pilotensessel links neben ihr. »Dein Platz, Commander.«
    Drax setzte sich. In einem großen Display über der Instrumentenkonsole leuchteten die skizzierten Konturen des Fluggerätes auf. Im Heck blinkte das Triebwerk rot. Es kam Matthew Drax ziemlich klein vor.
    »Beachte den neuen Triebwerkskern, Commander.« Naoki hatte ohne Zweifel Spaß an ihrer Präsentation. Auch ein wenig Stolz schwang in ihrer Stimme mit. »Die Hülle ist aus aufgedampften Diamanten. Wir pressen Wasserstoff hinein, setzen ihn einem Druck von vier Millionen Bar aus, und…«
    »Vier Millionen Bar?« Matt machte ein ungläubiges Gesicht. »Dann steckt ja eine Metallplombe aus Wasserstoff da hinten drin!«
    »Korrekt, Commander.« Naoki lächelte charmant. »Und wir können sogar dafür sorgen, dass der metallene Wasserstoff bei relativ niedriger Temperatur metastabil bleibt. Doch ich will nicht in technische Einzelheiten gehen. Jedenfalls wiegt dieser Metalltreibstoff nur ein Viertel des konservativen Festtreibstoffs, bringt aber den siebenfachen Schub wie dieser…«
    »Wahnsinn…!«
    »Die Zündung erfolgt über Mikrowellen, sagt dir sicher was. Sobald der Metallwasserstoff in seinen ursprünglichen Aggregatszustand springt, schießt er mit fast siebzehn Kilometer pro Sekunde aus den Düsen.«
    »Und wie lange hält der Schub vor? Ich meine, ohne Feststoffraketen und Haupttank –«
    »Das war ein Problem«, gab Naoki zu. »Aber wir haben es gelöst, indem wir die Ladebucht halbiert und den hinteren Teil in einen Zusatztank

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