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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sind sie mit der mikromechanischen Präzision und Kraft von Robotern ausgestattet, andererseits müsste man ihre organische Hülle aufschneiden, um sie als Kunstmenschen zu enttarnen. Jeder einzelne von ihnen verfügt sogar über ein hochkomplexes Persönlichkeitsund biografisches Erinnerungsprogramm.« Die erste Reihe des zwanzigsten Hunderterblocks stand bereits, noch immer spuckte die Höhlenöffnung weitere Soldaten aus.
    »Sie scheinen über interessante technische Konzepte zu verfügen«, sagte Mountbatton, und er sagte es ziemlich gleichgültig. Sollte er exemplarisch für daa'murische Mentalität stehen, musste es sich bei den Außerirdischen um emotionslose Geschöpfe handeln. Jedenfalls hatte Crow noch nie eine Gefühläußerung in den Gesten und Zügen des als Waldläufer getarnten Daa'muren beobachtet.
    Er hasste ihn. Aber nicht wegen seiner Kälte, sondern ebenfalls exemplarisch für alle diese verfluchten Gestaltwandler, die seine geliebte Tochter Lynne gefangen hielten.
    »Sie nennen sie U-Men, Präsident – was bedeutet dieser Begriff?«
    »Ein Wortspiel, das ihr Konstrukteur, ein Androide namens Miki Takeo, erdacht hat. Es klingt wie das englische ›human‹, steht aber gleichzeitig für ›undercover men‹. Kein Mensch würde sie als Kunstprodukte erkennen.«
    Der sechsundzwanzigste Hunderterblock stand in Reih und Glied, der nächste begann sich zu formieren.
    »Wenn sie nicht alle identisch aussähen«, erwiderte Mountbatton ohne Spott.
    »Das war ein Zugeständnis an den Zeitdruck, unter dem ihre Fertigung stand«, sagte Crow. »Sie besitzen auch alle dasselbe Persönlichkeitsprofil und eine mit dem Körper ausgebildete Uniform. Es blieb keine Zeit für individuelle Anpassungen.«
    Er rückte das knopfgroße Mikrofon am Revers seiner Uniform zurecht und schritt ein Stück in Richtung Höhleneingang. In Wahrheit befand sich jenseits der kreisrunden Öffnung natürlich keine Höhle, sondern ein altes militärisches Kommandozentrum aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Er hatte das Bunkersystem ausbauen und zu einer Produktionsstätte für die U-Men umfunktionieren lassen.
    »Sie haben mir immer noch nicht verraten, wo Mefju'drex sich aufhält, Präsident«, sagte Mountbatton plötzlich.
    »Irgendwo im Südwesten dieses Kontinents.«
    »Was ist seine Aufgabe im Rahmen der Operation, von der sie berichteten?«
    »Er soll ins All fliegen und von einer Raumstation aus das Wetter so beeinflussen, dass es einen Angriff auf Ihre Basis am Kometenkrater begünstigt«, verriet Crow leichthin den streng geheimen Plan der Allianz.
    »Wie interessant.« Wieder blieb Mountbattons Miene maskenhaft.
    Rechts neben dem Höhleneingang blieben der Präsidenten-General und sein daa'murischer Kontaktmann stehen. Sie betrachteten die bereits angetretenen Kunstsoldaten; Mountbatton neugierig, Crow voller grimmiger Genugtuung.
    Die Morgensonne schob sich eben hinter einem Appalachen-Gipfel hervor. Ihr Licht brach sich in den blauen Plysterox-Panzerungen der U-Men. Jetzt, im Morgenlicht, wirkten sie tatsächlich ein wenig wie humanoide Maschinen. Ihre Gesichter waren wie in Stein gemeißelt, und vor der Brust hielten sie exakt ausgerichtet ihre Tak-03 -Gewehre.
    Inzwischen formierte sich der dreißigste Hunderterblock.
    »Viertausend künstliche Soldaten.« Crow begann den ersten Block abzuschreiten. Mountbatton hielt sich an seiner Seite.
    »Jeder einzelne eine perfekte Kampfmaschine.« Ziffern standen auf dem Brustharnisch der U-Men, die Ziffern 0001 bis 0010 in der ersten Reihe des ersten Blocks, die Ziffern 0101 bis 0110 in der ersten Reihe des zweiten Blocks, und so fort.
    »Sie bleiben bei Ihrer Entscheidung, Präsident Crow?«
    »Ich habe Ihnen diese Soldaten als Angriffstruppe gegen die Allianz angeboten und ich stehe dazu. Im Gegenzug bekomme ich meine Tochter zurück. Allerdings will ich die U-Men persönlich an den Kometenkrater führen, und persönlich will ich dort auch meine Tochter in Empfang nehmen. Wir werden über Kanada gehen, die Meera-See überqueren und von Norden her zu Ihrer Hauptbasis marschieren, Colonel Mountbatton. Da meine Soldaten keine Müdigkeit kennen und keine Nahrung zu sich nehmen müssen, werden wir den Weg in einem Bruchteil der Zeit schaffen, die eine frühere Expedition benötigte. – Jene Expedition im Übrigen, die von meiner Tochter geleitet wurde.«
    »Wie wollen Sie das Meer überqueren, Crow?«
    Mountbatton war tatsächlich verblüfft. »Sie verfügen doch nicht über so viele

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