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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vergangenheit. Immer wieder sah er die Fetzen vor sich, die für einen Moment blieben, um dann wieder wie in einem Nebel zu verschwinden.
    Er sah seine Familie und vor allen Dingen den Enkel Danny, den er so liebte und der auch ihn so gern mochte. Der Junge konnte das Verschwinden seines Großvaters nicht begreifen. Es hatte auch keinen Sinn, ihm etwas erklären zu wollen. Er hätte es nicht verstanden – wie auch die meisten Erwachsenen nicht. Es war auch nicht zu begreifen.
    Lachende Gesichter. Sonnenschein. Eine Sommerwiese, über die Herbert mit seinem Enkel tollte. Mit dem Bike fahren, ins Schwimmbad gehen oder auf einen Berg klettern.
    Wunderschöne Bilder, die immer schnell erschienen und verschwanden, wobei kurz vor dem Verblassen immer eine schreckliche Fratze auftauchte, die gar nicht so richtig zu beschreiben war, die aber etwas Böses ausstrahlte.
    Eine Fratze, die innerlich glühte und die nicht menschlich war. Die irgendwo aus einer schlimmen Welt gestiegen war und sich ihm präsentierte.
    Einfach grauenhaft…
    Fulton ging die Strecke Schritt für Schritt ab. Er schaute bereits auf den dunklen Rand des Waldes, der sich wie ein übergroßer Schatten in der Dunkelheit aufbaute. Die Straße verengte sich weiter. Das Grau ihrer Oberfläche verschwand, als die Fahrbahn in die Nähe des Waldes geriet und dann von ihm verschluckt wurde.
    Herbert Fulton ging so weit, bis er die ersten Bäume erreicht hatte.
    Genau da blieb er stehen und schaute zurück.
    Es war nichts zu sehen. Kein Mensch, kein Fahrzeug, überhaupt nichts.
    Das musste auch so sein. Niemand sollte sehen, wie es mit ihm weiterging. Was jetzt folgte, das hatte mit einem normalen Menschsein nichts mehr zu tun. Alles würde anders werden.
    Fulton wartete.
    Die Stille war nicht mehr so dicht, denn aus dem nahen Wald waren zahlreiche Geräusche zu hören. Mal ein Knistern, ein Huschen und des Öfteren ein Rascheln.
    Das war nichts Besonderes. Es gehörte zu den normalen Lauten der Natur.
    Herbert Fulton wartete auf etwas anderes. Man würde ihn abholen. Man hatte es ihm mitgeteilt. Die Zeit war reif. Er hatte seinen Enkel nicht angelogen.
    Der Tod würde kommen…
    Noch ließ er sich Zeit, aber auch der Tod hielt sich an gewisse Regeln.
    In seinem Fall hatte der Tod ein Gesicht und eine Gestalt.
    Genau darauf wartete Fulton.
    Der Tod würde kommen, neben ihm halten und ihn dann mitnehmen. Alles ganz einfach. Das Ende seiner jetzigen Existenz und das Einlösen eines Versprechens.
    Er lächelte ein wenig verloren. Vielleicht war es das letzte Lächeln in seinem Leben, denn plötzlich trat ein gespannter Ausdruck in seinen Blick.
    Fulton hatte etwas gehört.
    Es war von der linken Seite an seine Ohren gedrungen. Dort verschwand die Straße ebenfalls in der Dunkelheit.
    Herbert Fulton wartete. Das Geräusch erinnerte an Laute, die auf Reiterhöfen und Pferderennbahnen oft zu hören waren. Das Getrappel von Hufen, wenn mehrere Pferde auf ein bestimmtes Ziel zuliefen.
    Er brauchte kein großer Rater zu sein, um zu wissen, dass dieses Ziel allein er war.
    Noch sah er nichts. Die Dunkelheit war einfach zu dicht. Sie lag wie ein dunkles Tuch über der Straße und zwischen den Bäumen.
    Aber aus ihr schallte ihm das Geräusch entgegen, das immer mehr anschwoll und als Donnern in seine Ohren schallte.
    Fulton stand noch immer an derselben Stelle. Aber er hatte ein Bein nach vorn geschoben, sodass sein Fuß jetzt den Asphalt der Straße berührte. So hatte er die Position eines Anhalters eingenommen.
    Es kam.
    Es war ein Fahrzeug. In der Dunkelheit war es zunächst nicht mehr als ein Schatten, was sich allerdings rasch änderte, denn der Schatten verlor schnell seine Schwärze. Man konnte nicht von Helligkeit sprechen, es war nur ein grünliches Leuchten, das sich dort ausbreitete und schwache Konturen aus der Dunkelheit hervorhob.
    Herbert Fulton erkannte Pferde. Dahinter einen dunklen, kastenförmigen Aufbau, der nur eine Kutsche sein konnte.
    Genau das hatte Fulton erwartet.
    Die Pferde und die Kutsche fuhren auf seiner Seite. Es war klar, welchen Auftrag sie hatten, und wenig später stoppten sie neben ihm.
    Es war kein Schnaufen der Tiere zu hören. Sie standen einfach nur still und wirkten dabei wie eingefroren.
    Herbert hob den Kopf an.
    Er schaute nach dem Kutscher. Bisher hatte er ihn nur als einen dunklen Schemen gesehen und keine Einzelheiten erkannt. Auch jetzt war nicht viel zu sehen, denn die Gestalt war in eine Kutte gehüllt und trug zudem eine

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