1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...
ich, was passiert war.
Suko hatte seinen rechten Fuß in eine Blutlache gesetzt. Doch ich sah nicht nur das Blut, denn einen halben Meter von der Blutlache entfernt lag ein Mann im weißen Kittel auf dem Boden und machte das Bild des Schreckens vollkommen.
Das heißt, der Kittel von Dr. Sandhurst war mal weiß gewesen.
Jetzt hatte sich der Stoff mit seinem Blut voll gesogen, das aus einer tiefen Wunde stammte, die sich von der Kehle bis zur Brust hinzog…
***
Das war mal wieder ein Augenblick, in dem die Realität einfach einfror. Wir konnten nichts tun, als nur zu schauen und mit unserem Schock fertig zu werden.
Die übrige Einrichtung interessierte uns nicht. Es zählte einzig und allein dieser entsetzliche Anblick, der uns zur Bewegungsunfähigkeit verdammte.
Diese Sekunden der Fassungslosigkeit zogen sich in die Länge.
Durch meinen Kopf rasten zahlreiche Gedanken, ohne dass ich einen von ihnen fassen konnte. Ich sah, dass sich mein Freund Suko bewegte und leicht gebückt auf den Toten zugehen wollte.
Auch ich erwachte aus meiner Starre. Ich sah noch, dass Suko den Kopf schüttelte, als sich alles änderte.
Von der hohen Decke her fiel etwas herab. Ich bekam noch mit, dass es ein menschlicher Körper war, der Suko rammte.
Zugleich wurde ich erwischt.
Etwas explodierte an meinem Kopf. Ich sah noch, dass Suko sich nicht mehr halten konnte und am Boden landete, da gingen auch für mich die Lichter aus.
Der Schlag in den Nacken war zu viel für mich. Von einer Sekunde zur anderen wurden meine Knie weich. Die Welt um mich herum verdunkelte sich, und dass ich zu Boden fiel, bekam ich nur noch am Rande mit.
Ich war im Laufe der Zeit hart im Nehmen geworden, ebenso wie Suko, und ich kämpfte gegen die Bewusstlosigkeit an. Der Schlag hatte mich mehr paralysiert, und da ich die Augen nicht geschlossen hatte, sah ich noch die schattenhafte Bewegung, die sich von links nach rechts hinzog und dann verschwunden war.
Danach war ich nur noch froh, liegen zu können…
***
Glenda Perkins hatten gewisse Dinge keine Ruhe gelassen. Sie war zu Sir James gegangen und hatte sich bei ihm erkundigt, was es mit dem Auffinden der Toten auf sich hatte.
Sir James hatte kein Blatt vor den Mund genommen, denn Glenda genoss sein uneingeschränktes Vertrauen, und so erfuhr sie, was John und Suko herausfinden sollten. Auch den Namen der Toten sagte Sir James ihr.
»Weiß man schon mehr über sie?«
»Nein, Glenda. Aber John und Suko sind unterwegs, um zu recherchieren. Da müssen Sie noch warten.« Er schaute sie an. »Aber warum interessiert Sie das so?«
»Mehr nebenbei. Es ist ja schon außergewöhnlich, wenn man so etwas sieht.«
»Das stimmt. Aber sagt Ihnen der Name etwas, Glenda? Sie sind ja sehr interessiert.«
»Ja, schon. In der Nähe des Friedhofs wohnt eine alte Schulfreundin von mir. Vielleicht weiß sie etwas mehr über die lächelnde Leiche.«
»Das könnte sein. Wollen Sie sich mit ihr in Verbindung setzen, Glenda?«
»Das hatte ich vor. Nur wollte ich mich bei Ihnen rückversichern, Sir.«
»Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Es ist immer besser, wenn man zwei Töpfe auf dem Herd hat.«
»Das meine ich auch, Sir.«
Glenda musste noch versprechen, ihrem Chef Bescheid zu geben, dann kehrte sie wieder zurück in ihr Büro. Ein wenig komisch kam es ihr schon vor, jetzt mit Ellen Long zu sprechen, so kurz nach dem Klassentreffen, wobei sie über längere Zeit hinweg nichts mehr voneinander gehört hatten. Aber das war jetzt egal. Sie hatte in den sauren Apfel gebissen und würde ihn jetzt essen müssen.
Zurück im Büro kramte sie die Telefonnummer hervor, die ihr Ellen auf dem Treffen gegeben hatte. Am Vormittag würde sie die Maklerin sicherlich im Büro antreffen.
Sie wählte die Nummer und wunderte sich darüber, dass sich Ellen sofort persönlich meldete und keine Mitarbeiterin im Sekretariat.
»Glenda Perkins hier…«
»Hi, Glenda.«
»He, wie kommt es, dass du dich meldest und nicht eine Mitarbeiterin?«
Ellen lachte. »Es ist die Nummer, die nur wenige kennen, weißt du?«
»Verstehe.«
»Und worum geht es? Um die Bilder vom Klassentreffen? Sind sie schon ausgedruckt worden? Waren ja einige tolle Stunden, die wir da gemeinsam verbracht haben.«
»Das kannst du laut sagen. Aber darum geht es eigentlich nicht, Ellen.«
»Gut, was ist dann?«
»Hast du einen Moment Zeit?«
»Klar, der nächste Kunde kommt erst in einer halben Stunde.«
»Das ist gut.« Glenda räusperte sich, und
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