1483 - In den Ruinen von Lokvorth
Verstärkung von den drei Raumschiffen anfordern.
Er machte den Leuten jedoch klar, daß sie keineswegs fur den Außendienst gebraucht wurden.
Das dämpfte natürlich die Einsatzfreude, weil einige glaubten, ihre privaten Kontakte zu den Lokvorthern erneuern zu können. Doch Sato Ambush und Loydel Shvartz blieben hart. Sie waren der Meinung, daß man zuerst einmal abwarten müßte, ob die Dessertion Xukhnoqs Folgen nach sich ziehen würde. Im Fall, daß die Cantaro nach Xukhnoqs Verschwinden eine Großrazzia machen würde, war sogar an die Auflösung des Stützpunkts gedacht.
Die Widder standen gewissermaßen Gewehr bei Fuß.
Die Crew der IGUALA, die die Raumabsicherung überhatte, wurde dahingehend instruiert, verstärkt auf Hyperfunksprüche der Cantaro-Flotte zu achten und Aktivitäten in diesem Bereich sofort an die Operationsbasis zu melden.
Xukhnoq selbst, der Verursacher der angespannten Atmosphäre, wurde in einem kleinen Konferenzraum im Erdgeschoß des Hotels untergebracht, gleich neben dem Befehlsstand. Ambush hatte Xukhnoq gleich nach der Einlieferung gebeten, an ihm einen kleinen Eingriff vornehmen zu dürfen, um ihm das Koordinationsmodul zu entfernen.
Doch der Cantaro hatte das strikt abgelehnt. „Meine Würde lasse ich mir nicht nehmen. Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Wenn ich es wollte, so hätte ich euren Stützpunkt längst schon auseinandernehmen können."
„Das ist was Wahres dran", mußte Ambush nachgeben.
Der Cantaro gab sich nach außen zwar gelassen, aber Ambush merkte an verschiedenen Kleinigkeiten, daß sich die Sorge um seine Existenz verstärkte. „Was tut ihr für meine Sicherheit?" fragte er den Pararealisten bei jeder sich bietenden Gelegenheit.
Ambush versicherte, daß sie alles in ihrer Macht stehende für Xukhnoq tun würden. In Wirklichkeit hatte er jedoch Loydels Rat angenommen, den Cantaro zuerst mal eine Weile Angstschweiß vergießen zu lassen, um ihn mürbe zu machen.
Nachdem zwölf Stunden seit Xukhnoqs Einlieferung vergangen waren, suchten Ambush und Loydel den Cantaro in seiner Unterkunft auf.
Xukhnoq lag reglos auf einem Tisch. Bei ihrem Eintreten sprang er auf die Beine, sah Ambush erwartungsvoll entgegen und musterte Loydel Shvartz mit kritischem Blick. „Das ist Loydel Shvartz, unser Fachmann in allen die Cantaro betreffenden Angelegenheiten", stellte Ambush den Kommandanten der UX-MAL vor. Xukhnoq hatte ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. „Wenn dir einer weiterhelfen kann, dann er."
Xukhnoq machte ein paar Schritte auf Loydel zu, so daß diesem angst und bang wurde, blieb jedoch einen Meter vor ihm stehen. „Ich konnte bis jetzt noch nicht feststellen, daß irgend etwas für meine Sicherheit getan wurde", herrschte er ihn an. „Wenn nicht bald etwas geschieht, dann muß ich etwas unternehmen."
Das war eine deutliche Drohung. „Wir haben alles unter Kontrolle", versicherte Loydel nicht ganz wahrheitsgetreu. „Urn optimale Bedingungen schaffen zu können, brauchen wir von dir noch einige Informationen. Zum Beispiel über das Humanidrorn." Xukhnoq wollte aufbrausen, beherrschte sich jedoch. „Ich wüßte nicht, was das Humanidrom mit meiner Sicherheit zu tun hätte."
„Das kann ich dir erklären", sägte Loydel. „Ich habe Verbindung zu jenen Kreisen, die in der Lage sind, bedrohten Cantaro zu helfen. Diese leisten die Hilfe jedoch nicht umsonst. Sie sind besonders an Informationen über das Humanidrom interessiert. So möchten sie erfahren, auf welchem Weg man gefahrlos und unbemerkt in die Weltraumstation gelangen könnte."
„Da bin ich überfragt", sagte Xukhnoq ohne zu zögern. „Ich weiß rein gar nichts über das Humanidrom.
Mein Auftrag war es, die Orbitalstation zu beschützen, aber darum, was im Innern passierte, kümmerte ich mich nie. Ich habe diese Station selbst noch nie betreten. Sie war und ist für mich nicht von Bedeutung."
„Aber du hast mir selbst gesagt, daß die entführten Lokvorther ins Humanidrom gebracht wurden", warf Ambush ein. „Wie ging dag vor sich? Und wie konntest du dem Humanidrom fernbleiben, da du den Oberbefehl über diese Aktionen hattest."
„Wie du schon sagtest, ich hatte Befehlsgewalt - meine Leute führten meine Befehle aus", sagte Xukhnoq. „Die Gefangenen wurden zumeist per Transmitter, manchmal auch in Raumfähren zum Humanidrom gebracht, in die Obhut von Robotern gegeben und so lange festgehalten, bis ein Transpprter kam, um sie abzuholen. Darauf, wie diese Aktionen
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